Versöhnung zwischen Eltern und Kind: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 50: Zeile 50:
Die weitaus häufigste Reaktion des Kindes ist [[Trotzen|Trotz]], das heisst, es wird wieder und wieder versuchen, seinen Willen durchzusetzen. Und mit jedem Scheitern lernt es, wie es noch raffinierter oder mit noch mehr Kraft vorgehen muss, um sein Ziel zu erreichen. Es wird zum Beispiel lernen, dass es die Eltern nur lange genug ärgern muss, bis diese nachgeben. Dabei wird es allerdings in einen fatalen [[Teufelskreis]] geraten, da sich solchermassen verärgerte Eltern kaum mehr liebevoll dem Kind annehmen können. Das Kind wird sich dann immer "verrückter" benehmen müssen, um endlich die nötigen Grenzen gesetzt zu bekommen. Oder die Eltern rasten irgendwann aus (und bereuen es danach).
Die weitaus häufigste Reaktion des Kindes ist [[Trotzen|Trotz]], das heisst, es wird wieder und wieder versuchen, seinen Willen durchzusetzen. Und mit jedem Scheitern lernt es, wie es noch raffinierter oder mit noch mehr Kraft vorgehen muss, um sein Ziel zu erreichen. Es wird zum Beispiel lernen, dass es die Eltern nur lange genug ärgern muss, bis diese nachgeben. Dabei wird es allerdings in einen fatalen [[Teufelskreis]] geraten, da sich solchermassen verärgerte Eltern kaum mehr liebevoll dem Kind annehmen können. Das Kind wird sich dann immer "verrückter" benehmen müssen, um endlich die nötigen Grenzen gesetzt zu bekommen. Oder die Eltern rasten irgendwann aus (und bereuen es danach).


Denn ohne Versöhnung hat das Kind bloss eines gelernt: dass es von seinen Eltern nicht mehr geliebt wird, wenn es seinen Willen äussert. Der Wille ist aber nebst dem Selbstvertrauen die weitaus wichtigste Kraft des Menschen, um eine erfolgreiches und kreative Leben führen zu können. Dazu muss das Kind lernen können, aus dem noch rohen Willen mehr und mehr einen [[freier Wille|freien Willen]] zu formen: Es muss seinen Willen als eine positive Kraft erfahren dürfen, indem es sich entweder durchsetzen kann, oder, wenn es auf Widerstand stösst, nach einer allfälligen Auseinandersetzung wieder versöhnen kann.
Denn ohne Versöhnung hat das Kind bloss eines gelernt: dass es von seinen Eltern nicht mehr geliebt wird, wenn es seinen Willen äussert. Der Wille ist aber nebst dem Selbstvertrauen die weitaus wichtigste Kraft des Menschen, um eine erfolgreiches und kreative Leben führen zu können. Dazu muss das Kind lernen können, aus dem noch rohen Willen mehr und mehr einen [[freier Wille|freien Willen]] zu formen: Es muss seinen Willen als eine positive Kraft erfahren dürfen, indem es sich entweder [[Durchsetzung des Kindes|durchsetzen]] kann, sich nach einer allfälligen Auseinandersetzung wieder versöhnen kann oder etwas so [[Vereinbarungen|vereinbaren]] kann, dass die Anliegen beider Seiten berücksichtigt werden können.


{{top}}
{{top}}