Vater: Unterschied zwischen den Versionen

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==Archetypische Rollenverteilung, Gleichberechtigung und Gleichstellung==
===Biologische Rollenverteilung===
An sich spielt es für die Erziehung keine Rolle, wie Sie als Eltern die Rollen unter sich verteilen, denn die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]], Selbstvertrauen und frier Wille, bleiben die gleichen. Doch sollten Sie sich einerseits bewusst sein, dass Mutter und Vater zunächst von Natur aus und zumindest in der ersten Zeit des Lebens eines Kindes unterschiedliche Aufgaben haben, und dass es andererseits aber für beide bedeutende Vorteile hat, wenn sie nach dieser Zeit auch die archetypische Aufgabe des jeweils anderen übernehmen könnten.
===Das Mütterliche und das Väterliche===
Das {{22}} geht von den beiden Archetypen des [[Mütterliche|Mütterlichen]] und des [[Väterliche|Väterlichen]] aus. Man könnten auch von einem weiblichen und einem männlichen Prinzip sprechen, wobei das weiblichen Prinzip eben der Frau und das männliche Prinzip dem Mann entspricht. Allerdings kann sowohl eine Frau nach männlichen Prinzipen wie umgekehrt ein Mann nach weiblichen Prinzipien funktionieren. Es geht also bloss um den Ursprung einer Idee und nicht etwa um deren Realisierung. Dieser Gedanke liegt nun auch den beiden Archetypen Mutter und Vater zugrunde: Zwar ist es die Mutter, die das Kind zur Welt bringt und es stillt, doch kann der Vater mit der Zeit genauso mütterliche Funktionen übernehmen wie die Mutter später eher väterliche Funktionen erfüllt. Sie können sich das wie bei einem Rechts- und einem Linkshänder vorstellen: Mit entsprechender Übung ist es ohne weiters möglich, auch mit der jeweils schwächeren Hand zumindest annähernd so viel Geschick zu entwickeln wie mit der stärkeren.
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===Gleichberechtigung und Gleichstellung===
Die Idee der archetypischen Rollenverteilung ist schliesslich zu unterscheiden vom Thema [[Gleichberechtigung und Gleichstellung]]. Gleichberechtigung bedeutet, dass Mutter und Vater vom Staat die gleichen Rechte (und Pflichten) erhalten, also zum Beispiel gleich viel Elternurlaub oder bei einer Trennung die gleichen Ansprüche auf die Kinderbetreuung oder auf das gemeinsame Vermögen und Einkommen. Das kann zwar einen indirekten Einfluss auf die Erziehung haben, indem zum Beispiel der Mutter zum vornherein mehr Zeit eingeräumt wird als dem Vater.  An den [[Grundprinzipien der Erziehung]] ändert sich hingegen nichts.
Demgegenüber ist die Gleichstellung in Bezug auf die Erziehung in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] grundsätzlich dem Dafürhalten der Eltern überlassen. Es liegt also an Ihnen zu bestimmen, wer welchen Anteil an Erziehung, Hausarbeit beziehungsweise Erwerbseinkommen übernimmt. Auch diese Verteilung der Aufgaben ändert an den Grundprinzipien zunächst einmal nichts. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass Kinder je nach Phase ([[Vertrauensbildung]] oder [[Willensbildung]]) eher das mütterliche oder eher das väterliche Prinzip brauchen (und danach beide Prinzipien zusammen). Es ist deshalb entscheidend, ob Sie als Mutter zum Beispiel bereit sind, auch die ersten Trotzreaktionen des Kindes zu bewältigen beziehungsweise Sie als Vater bereit sind, auch die Rolle des bedingungslosen Trösters einzunehmen. Das wiederum ist weniger eine Frage der Fähigkeit als mehr eine Frage der Einstellung!
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An sich unterscheidet dieses Wiki nicht zwischen den Geschlechtern, das heisst die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]] gelten für beide Elternteile gleich. Und doch sind schon die rein körperlichen Rollen von Mutter und Vater für das Kind derart verschieden, dass sie für die Erziehungsarbeit - bei aller [[Gleichberechtigung und Gleichstellung]] - zumindest eine subtile Bedeutung haben:
An sich unterscheidet dieses Wiki nicht zwischen den Geschlechtern, das heisst die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]] gelten für beide Elternteile gleich. Und doch sind schon die rein körperlichen Rollen von Mutter und Vater für das Kind derart verschieden, dass sie für die Erziehungsarbeit - bei aller [[Gleichberechtigung und Gleichstellung]] - zumindest eine subtile Bedeutung haben: