Risiken: Unterschied zwischen den Versionen

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Kinder können denn auch bestens mit Risiken umgehen, das heisst sie sind erstens [[mutig]] und können zweitens [[Misserfolge]] und [[Schmerzen]] in Kauf nehmen (jedenfalls sofern sie allenfalls auch [[Trost|getröstet]] werden). Als Erwachsene mit all unseren Erfahrungen konnten wir hingegen ein sehr feines Gespür beim Abwägen von Risiken entwickeln und gehen je länger desto vorsichtiger durchs Leben. Kinder müssen aber alles erst noch selbst [[erfahren]], ansonsten sie nicht [[lernen]] können, Aufwand und Ertrag vernünftig gegeneinander abwägen zu können!
Kinder können denn auch bestens mit Risiken umgehen, das heisst sie sind erstens [[mutig]] und können zweitens [[Misserfolge]] und [[Schmerzen]] in Kauf nehmen (jedenfalls sofern sie allenfalls auch [[Trost|getröstet]] werden). Als Erwachsene mit all unseren Erfahrungen konnten wir hingegen ein sehr feines Gespür beim Abwägen von Risiken entwickeln und gehen je länger desto vorsichtiger durchs Leben. Kinder müssen aber alles erst noch selbst [[erfahren]], ansonsten sie nicht [[lernen]] können, Aufwand und Ertrag vernünftig gegeneinander abwägen zu können!


Lassen Sie also Kinder grundsätzlich jedes Risiko eingehen, das sie von sich aus wählen. Ausgenommen sind natürlich Gefahren, die zu eigentlichen Verletzungen führen können. Wenn das Kleinkind beispielweise am Stuhl zerrt, besteht offensichtlich das Risiko, dass dieser umfällt und dem Kind weh tun kann. Bloss: eine Verletzungsgefahr besteht kaum! Deshalb ist von Ihrer Seite auch nicht mehr als eine [[Warnen|Warnung]] nötig, ausprobieren lassen dürfen Sie das Kind dann ruhig selbst. Denn nur so hat es erstens gelernt, dass es "gefährlich" werden kann, wenn es einfach beliebig an Stühlen reisst. Und zweitens hat es gelernt, dass die Warnungen der Eltern Sinn machen, sodass es Ihnen später viel eher vertraut, wenn Sie es davor warnen müssen, am Bücherregal zu zerren (was dann tatsächlich zu ernsthaften Verletzungen führen kann). Haben Sie ihm jedoch dauernd den Stuhl mit Ihren schützenden Händen gehalten, hat es die (noch harmlose) Erfahrung nicht machen können und wird mit grösster Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt, in dem Sie es nicht mehr unter dauernder Aufsicht haben, am (nicht fixierten) Bücherregal reissen und sich womöglich ernsthaft verletzen. Zusammengefasst  könnte man auch sagen: '''Die Erfahrung von kleinen Risiken schützt vor grösseren Risiken!'''
Lassen Sie also Kinder grundsätzlich jedes Risiko eingehen, das sie von sich aus wählen. Ausgenommen sind natürlich Gefahren, die zu eigentlichen Verletzungen führen können. Wenn das Kleinkind beispielweise am Stuhl zerrt, besteht offensichtlich das Risiko, dass dieser umfällt und dem Kind weh tun kann. Bloss: eine Verletzungsgefahr besteht kaum! Deshalb ist von Ihrer Seite auch nicht mehr als eine [[Warnen|Warnung]] nötig, ausprobieren lassen dürfen Sie das Kind dann ruhig selbst. Denn nur so hat es erstens gelernt, dass es "gefährlich" werden kann, wenn es einfach beliebig an Stühlen reisst. Und zweitens hat es gelernt, dass die Warnungen der Eltern Sinn machen, sodass es Ihnen später viel eher vertraut, wenn Sie es davor warnen müssen, am Bücherregal zu zerren (was dann tatsächlich zu ernsthaften Verletzungen führen kann). Haben Sie ihm jedoch dauernd den Stuhl mit Ihren schützenden Händen gehalten, hat es die (noch harmlose) Erfahrung nicht machen können und wird mit grösster Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt, in dem Sie es nicht mehr unter dauernder Aufsicht haben, am Bücherregal reissen und sich womöglich ernsthaft verletzen. Zusammengefasst  könnte man auch sagen: '''Die Erfahrung von kleinen Risiken schützt vor grösseren Risiken!'''


Betrachten Sie Ihre Warnungen als blossen [[Ratschläge|Rat]], den das Kind annehmen oder sein lassen darf. Und achten Sie zudem darauf, dass aus Ihren Warnungen keine [[Drohungen]] oder gar [[Prophezeiung|Prophezeiungen]] werden. Das ist nämlich nicht bloss unnötig, sondern geradezu [[kontraproduktiv]]!
Betrachten Sie Ihre Warnungen als blossen [[Ratschläge|Rat]], den das Kind annehmen oder sein lassen darf. Und achten Sie zudem darauf, dass aus Ihren Warnungen keine [[Drohungen]] oder gar [[Prophezeiung|Prophezeiungen]] werden. Das ist nämlich nicht bloss unnötig, sondern geradezu [[kontraproduktiv]]!