Nacherziehen: Unterschied zwischen den Versionen

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Lehrpersonen werden dann nur zu häufig mit Erziehungsaufgaben belastet, wenn sie mangelhaft erzogenen  Kindern (fälschlicherweise auch [[schwierige Kinder|"schwierige Kinder"]] gennant) nicht nur den Schulstoff, sondern auch noch elementare soziale Verhaltensnormen beibringen sollten. Wenn das Kind nun an Lehrpersonen gerät, die sich dieser Aufgabe ebenso verweigern, wie es die Eltern schon zuvor taten, bleibt später noch viel weniger Raum zur Nacherziehung. Dafür ist dann im Extremfall das Personal in Jugendheimen oder gar in Gefängnissen zuständig. Oder umgekehrt gesagt: eine wirkungsvolle Erziehung ist die weitaus beste [[Prävention|Kriminalprävantion]]!
Lehrpersonen werden dann nur zu häufig mit Erziehungsaufgaben belastet, wenn sie mangelhaft erzogenen  Kindern (fälschlicherweise auch [[schwierige Kinder|"schwierige Kinder"]] gennant) nicht nur den Schulstoff, sondern auch noch elementare soziale Verhaltensnormen beibringen sollten. Wenn das Kind nun an Lehrpersonen gerät, die sich dieser Aufgabe ebenso verweigern, wie es die Eltern schon zuvor taten, bleibt später noch viel weniger Raum zur Nacherziehung. Dafür ist dann im Extremfall das Personal in Jugendheimen oder gar in Gefängnissen zuständig. Oder umgekehrt gesagt: eine wirkungsvolle Erziehung ist die weitaus beste [[Prävention|Kriminalprävantion]]!


Im übrigen gelten für die Nacherziehung die [[Grundprinzipien der Erziehung|gleichen Grundprinzipien der Erziehung]], das heisst Vertrauen und Grenzen. Das Problem dabei ist nun, dass sich bei mangelhaft erzogenen Kindern (wie auch Erwachsenen) die beiden Themen regelmässig vermischen, das heisst dass sowohl das Selbstvertrauen zu wenig ausgebildet ist als auch die Fähigkeit, Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Lehrpersonen, Therapeuten (oder gar Gefängnisaufseher) müssen deshalb zunächst herausfinden, wo sie zu arbeiten beginnen. Einem Störenfried zum Beispiel müssen zuerst klare Grenzen gesetzt werden (notfalls auch mit Hilfe von Mauern!), währenddem bei einem Duckmäuser zuerst eine Vertrauensbasis geschaffen werden muss. Dieses Wiki kann aber nicht weiter auf derartige Heilungsprozesse eingehen.
Im übrigen gelten für die Nacherziehung die [[Grundprinzipien der Erziehung|gleichen Grundprinzipien der Erziehung]], das heisst Vertrauen und Grenzen. Das Problem dabei ist nun, dass sich bei mangelhaft erzogenen Kindern (wie auch Erwachsenen) die beiden Themen regelmässig vermischen, das heisst dass sowohl das Selbstvertrauen zu wenig ausgebildet ist als auch die Fähigkeit, Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Lehrpersonen, Therapeuten (oder gar Gefängnisaufseher) müssen deshalb zunächst herausfinden, wo sie zu arbeiten beginnen. Einem Störenfried zum Beispiel müssen in der Regel zuerst klare Grenzen gesetzt werden (notfalls auch mit Hilfe von Mauern!), währenddem bei einem Duckmäuser vielleicht zuerst eine Vertrauensbasis geschaffen werden muss. Während also im Idealfall der Erziehung zuerst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wird, um danach Grenzen setzen zu können, muss bei der Nacherziehung häufig "das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt" werden: Zuerst klare und verlässliche Grenzen schaffen, um das Vertrauen des Kindes gewinnen zu können. Das ist möglich, aber ungleich schwieriger!


Die entscheidenden Weichen in der Erziehung werden also in den ersten vier Jahren gestellt, wofür grundsätzlich die Eltern allein zuständig sind! Denn in der nächsten Phase, also bis zum Ende der Pubertät, sind nur noch wenige Korrekturen möglich, zumal der Einfluss der Eltern rapide abnimmt und von der Schule und der Nachbarschaft nicht erwartet werden kann, dass sie die mangelnde Erziehungsarbeit der Eltern kompensieren.
Die entscheidenden Weichen in der Erziehung werden also in den ersten vier Jahren gestellt, wofür grundsätzlich die Eltern allein zuständig sind! Denn in der nächsten Phase, also bis zum Ende der Pubertät, sind nur noch wenige Korrekturen möglich, zumal der Einfluss der Eltern rapide abnimmt und von der Schule und der Nachbarschaft nicht erwartet werden kann, dass sie die mangelnde Erziehungsarbeit der Eltern kompensieren.