Laufen lernen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Laufen lernen ist zwar einer der bedeutendsten Entwicklungsschritte im Leben eines Kindes. In der Regel beginnt es damit noch als Kleinkind, also in der Phase der Vertrauensbildung. Sein Aktionsradius vergrössert sich auf einmal um ein Vielfaches. Kinder lernen ohne jegliches Zutun der Eltern zu laufen. Sie müssen Ihrem Kind also bloss vertrauen und dürfen sich über seine ersten Schritte mit ihm freuen. Abgesehen vom allgemeinen Thema des Lernens besteht denn auch keine besondere Bedeutung für die Erziehung.

Ausprobieren und Lernen

Wann und wie das Kind laufen lernt, spielt keine Rolle. Lassen Sie es einfach ausprobieren, jedes Kind hat seinen eigenen Weg und findet diesen zudem selbst. So wie es glernt hat, seinen Kopf zu drehen oder aufzusitzen, wird es nun auch lernen aufrecht zu gehen. Freuen Sie sich einfach an den einzelnen Schritten. Zuerst wird es sich vielleicht irgendwo hochziehen und versuchen, sich zu halten. Es wird dabei auch immer wieder hinfallen, durch seinen Babyspeck aber bestimmt weich aufgefangen. Keinesfalls dürfen Sie das Kind am Hinfallen hindern, auch wenn es noch so gut gemeint sein mag: es wäre ausgesprochen kontraproduktiv! Denn erstens entsteht in aller Regel überhaupt keine Gefahr, vor der Sie es schützen müssten, und zweitens würden Sie ihm die eminent wichtige Erfahrung nehmen, die es zum lernen braucht. Vertrauen Sie Ihrem Kind einfach, dass es selbst am besten weiss, wie es zu den ersten Schritten kommt. Und freuen Sie sich mit ihm: das ermuntert es noch mehr zu üben. Überlasen Sie es aber ihm, wann und wie lange es üben will, jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus.

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Bewegung und Behinderung

Kinder brauchen Bewegung, nicht viel oder wenig, sondern genau so viel, wie sich eben von sich aus bewegen wollen. Die Möglichkeit dazu sollten Sie Kindern grundsätzlich immer geben. Richten Sie sich deshalb in Ihrem Alltag so ein, dass sich Ihre Kinder frei bewegen können, wann immer sie Lust dazu haben. Sie sollten es dabei weder einschränken noch umgekehrt nachhelfen. Lassen Sie es selbst entscheiden, ob es Ihre Hilfe braucht, es kann diese von sich aus verlangen. Wenn Sie dem Kind hingegen dauernd nachhelfen, werden Sie es eher behindern als unterstützen! Es ist zwingend, dass das Kind selbst herausfindet, wie es geht - und es kann das! Bieten Sie ihm also Ihre Hand an, überlassen Sie es aber ihm, ob es diese nehmen will (irgendwann wird es sowieso merken, wie praktisch die elterliche Hand sein kann!).

Gefahren und Grenzen

Sobald Kinder frei laufen können, drohen ihnen in unserer hochtechnisierten Gesellschaft leider auch mannigfaltige Gefahren, insbesondere im Strassenverkehr, aber auch schon zu Hause, wenn zum Beispiel Geräte in ihrer Reichweite stehen. Auch wenn in der Phase der Vertrauensbildung dem Kind grundsätzlich noch keine Grenzen gesetzt werden sollten, müssen Sie es in diesem Fall eben trotzdem. Das ist gewissermassen die Kehrseite der Errungenschaften der westlichen Zivilisation. Seien Sie dabei aber wenigstens vorsichtig, indem Sie zum Beispiel das in Richtung Strasse laufende Kind nicht einfach wie ein Adler von hinten packen, sondern sich ihm wenn möglich so in den Weg stellen, dass es nicht weitergehen kann, und erklären Sie ihm den Grund Ihrer Intervention. Bedenken Sie dabei, dass Kinder in diesem Alter noch keine künstlichen Gefahren erkennen, geschweige denn einschätzen, können. Sie werden deshalb, obwohl sie Ihnen in diesem Alter ja noch voll vertrauen, Ihren Widerstand nicht immer einfach so hinnehmen. Man spricht denn auch von der kleinen Autonomiephase. Das gibt Ihnen als Eltern schon mal die Möglichkeit, sich ein wenig mit dem Thema "Nein!" sagen und Grenzen setzen zu beschäftigen (das Hauptthema während der Phase der Willensbildung, also etwa ab dem dritten Lebensjahr).

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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