Kochen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Kochen ist nicht nur etwas vom Schönsten, das Sie mit einem Kind zusammen unternehmen können, sondern auch etwas vom Wertvollsten. Das gemeinsame Kochen gibt Abwechslung im Alltag, stärkt die natürliche Kooperationsbereitschaft des Kindes, fördert dessen Geschicklichkeit und hilft ganz nebenbei, dass das Kind gerne isst, was Sie zusammen gekocht haben. Kochen sollte immer etwas Lustvolles sein, nehmen Sie sich deshalb genügend Zeit und üben Sie sich in Geduld, wenn das Kind mithelfen will. Das Thema Gesundheit sollten Sie hingegen eher als eine Selbstverständlichkeit betrachten, die Sie nicht speziell zu betonen brauchen.

Vorteile des gemeinsamen Kochens

Alltag

Der Alltag mit Kindern kann lang sein, gerade in der heute üblichen Form der Kleinfamilie, wo sich viele junge Eltern häufig isoliert fühlen. Das gemeinsame Kochen mit Kindern kann da sehr hilfreich sind und Sie können das gemeinsame Erlebnis ja noch ausbauen, beginnend mit dem Einkaufen (oder gar mit dem Ernten im eigenen Garten) bis zum Aufräumen und Abwasch. Eine Herausforderung sind Kleinkinder, die noch dauernd getragen werden wollen. Da bieten sich Kindertragen an, die Ihnen fast volle Handlungsfreiheit ermöglichen, während das Kind trotzdem immer Ihre Nähe spürt und sich miteinbezogen fühlt. Auch sollten Sie anfangs unbedingt eine Wohnsituation bevorzugen, in der Sie sich mit anderen jungen Eltern zusammentun können. Das hilft nicht nur Ihnen selbst, sondern auch den Kindern.

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Vertrauensbildung durch Kooperation

Kinder sind schon von Natur aus äusserst kooperativ, was sich schon beim Stillen zeigt, wo die Zusammenarbeit von Mutter und Kind besonders wichtig ist. Zudem ist ihnen sehr wohl bewusst, dass sie wortwörtlich auf Gedeih und Verderb von ihren Eltern abhängig sind. Diese Kooperationsbereitschaft ist besonders nützlich, wenn es um die Befriedigung des Grundbedürfnisses Essen und Trinken geht. Nutzen Sie das und lassen Sie Ihr Kind wenigstens am Rüsten teilhaben, auch wenn es noch nicht wirklich mithelfen kann und anfangs vielleicht bloss die Rüstabfälle von der einen auf die andere Seite des Tisches schiebt. Das gemeinsame Arbeiten bestätigt das Vertrauen des Kindes in Sie und es wird sich alle Mühe geben, sich je länger desto nützlicher zu machen!

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Entwicklung von Geschicklichkeit

Während das Kleinkind vielleicht bloss mit den Verpackungen oder den Rüstabfällen spielt, wird es mit der Zeit das Gleiche tun wollen wie Sie. Suchen Sie bewusst zusammen mit dem Kind nach Möglichkeiten, auch wenn es Ihnen anfangs umständlicher ist, als wenn Sie es einfach selbst machen würden. Das gilt gerade auch für gefährliche Geräte, von denen es in der Küche ja viele hat. So könnten Sie zum Beispiel mit ihm abmachen, dass es ihnen das Messer geben darf, wenn Sie es brauchen, aber selbst noch nicht damit hantieren darf. Zeigen Sie ihm, wie es das Messer sicher halten und hinlegen kann. Oder Sie könnten es das Gemüse in eine Schale schütten lassen. Nehmen Sie anfangs das eine oder andere Missgeschick in Kauf, Sie werden dafür staunen, wie schnell es die nötigen Fertigkeiten lernt!

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Helfen und Mithelfen

Kinder wollen grundsätzlich das Gleiche tun wie ihre Eltern, sie nehmen Sie ganz selbstverständlich zum Vorbild. Lassen Sie das Kind deshalb immer "helfen", wenn es Lust dazu hat. Sie zeigen damit dem Kind, dass Sie seine Fähigkeiten schätzen und Sie erhalten zudem seine natürliche Freude am Mithelfen. Es ist ganz entscheidend, dass Kinder schon während der Phase der Vertrauensbildung das Thema "Helfen" positiv erleben. Halten Sie sich deshalb zurück und denken Sie daran, dass es sich ohne weiteres selbst ausdrücken kann, wenn es etwas von Ihnen braucht. Und wenn Sie der Meinung sind, es ginge nicht ohne Ihre Hilfe, fragen Sie es zumindest, ob Sie ihm helfen sollen ("Soll ich Dir helfen, den Teig auszupacken?"), statt einfach nachzuhelfen. Lassen Sie es umgekehrt möglichst immer mithelfen, wenn es mag. Nur so kann Freiwilligkeit entstehen!

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Freude am Essen und Trinken

Essen und Trinken ist für das Kind nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern auch etwas ausgesprochen Lustvolles. Teilen Sie mit ihm diese Freude, denn es geht dabei mehr als um blosse Ernährung. Es gibt auch kaum einen plausiblen Grund, weshalb Kinder nicht mit dem Essen spielen sollten. So könnten Sie es zum Beispiel die Konservendosen aus- und wieder einräumen lassen, ohne dass irgendeine Gefahr besteht (wenn Ihnen die Unordnung zu gross wird, können Sie mit ihm zusammen auch wieder Ordnung schaffen: Kinder lieben es, Dinge zu sortieren!).

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Gesundheit

Beim Essen und Trinken geht es natürlich immer auch um das Thema Gesundheit. Allerdings gehen Kinder ganz selbstverständlich davon aus, dass Sie das, was Sie ihnen füttern, gesund ist. Sie sollten sich denn auch selbst dafür verantwortlich fühlen, dass Sie zum Beispiel möglichst naturbelassene Lebensmittel verwenden. Gegenüber dem Kind zu thematisieren brauchen Sie es hingegen nicht, zumal die Gefahr gross wäre, dass das Thema eine unnatürlich grosse Bedeutung einnimmt ("Religionsersatz") und erst und gerade dadurch zum Beispiel Essstörungen entstehen.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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