Klauen und Stehlen: Unterschied zwischen den Versionen

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Während den [[Phasen der Erziehung|ersten Jahren]] macht es zudem auch nicht Sinn, von "Klauen" oder gar von "Stehlen" zu sprechen: Das Kind nimmt ganz einfach das, was es braucht oder wonach es ihm gelüstet, ganz ohne Absicht, sich unrechtmässig zu bereichern. Es geht deshalb einzig darum, dass Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], erstens dem Kind [[Grenzen]] zu setzen und zweitens auf allfälliges Toben [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]].
Während den [[Phasen der Erziehung|ersten Jahren]] macht es zudem auch nicht Sinn, von "Klauen" oder gar von "Stehlen" zu sprechen: Das Kind nimmt ganz einfach das, was es braucht oder wonach es ihm gelüstet, ganz ohne Absicht, sich unrechtmässig zu bereichern. Es geht deshalb einzig darum, dass Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], erstens dem Kind [[Grenzen]] zu setzen und zweitens auf allfälliges Toben [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]].
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Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] dürfen und sollen Sie dem Kind grundsätzlich alles geben, wonach es verlangt, denn sein Wille ist noch auf das blosse [[Lebenswille|Überleben]] beschränkt, also die Befriedigung seiner [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]]. Einzige Grenze sind wirkliche (!) [[Gefahren]], wozu zum Beispiel auch der Schutz vor allfällig vorhandenem [[Überfluss]] gehört. Wenn sich das Kind zum Beispiel am Küchenschrank mit den Süssigkeiten zu schaffen macht, geht es ihm nicht etwa darum, sich zu bereichern, sondern zunächst einmal schlicht darum, seine [[Fähigkeiten|Fähigkeit]] zur [[Selbständigkeit]] [[Ausprobieren|auszuprobieren]]. Und dazu sollen Sie grundsätzlich immer [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen. Sie sind denn auch selbst dafür [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]], dass das Kind nicht in Versuchung kommt, sich masslos zu bedienen und so womöglich seine Gesundheit zu gefährden, indem Sie die Süssigkeiten unerreichbar oder nicht einsehbar versorgen. Ein Kind in diesem Alter wäre mit der Erwartung, dass es die Schokolade "bloss mit den Augen ansehen" darf, völlig [[Überforderung des Kindes|überfordert]].
Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] dürfen und sollen Sie dem Kind grundsätzlich alles geben, wonach es verlangt, denn sein Wille ist noch auf das blosse [[Lebenswille|Überleben]] beschränkt, also die Befriedigung seiner [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]]. Einzige Grenze sind wirkliche (!) [[Gefahren]], wozu zum Beispiel auch der Schutz vor allfällig vorhandenem [[Überfluss]] gehört. Wenn sich das Kind zum Beispiel am Küchenschrank mit den Süssigkeiten zu schaffen macht, geht es ihm nicht etwa darum, sich zu bereichern, sondern zunächst einmal schlicht darum, seine [[Fähigkeiten|Fähigkeit]] zur [[Selbständigkeit]] [[Ausprobieren|auszuprobieren]]. Und dazu sollen Sie grundsätzlich immer [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen. Sie sind denn auch selbst dafür [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]], dass das Kind nicht in Versuchung kommt, sich masslos zu bedienen und so womöglich seine Gesundheit zu gefährden, indem Sie die Süssigkeiten unerreichbar oder nicht einsehbar versorgen. Ein Kind in diesem Alter wäre mit der Erwartung, die Schokolade "bloss mit den Augen anzusehen" darf oder "nicht zu viel zu essen", völlig [[Überforderung des Kindes|überfordert]].


Kinder machen schon sehr früh die Erfahrung, dass ihnen immer wieder Sachen abhandenkommen, die ihnen lieb und teuer sind, sei es, dass der Luftballon platzt, sei es, dass das Plüschtier verloren geht. In solchen Fällen brauchen sie nichts anderes als [[Trost]], bedingungslos, immer und möglichst sofort. [[Vertrösten]] Sie das Kind nicht etwa, indem Sie ihm sogleich einen [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] beschaffen, sondern halten Sie den Schmerz oder die Trauer aus. So kann das Kind lernen, mit Verlust umzugehen und [[Frustrationstoleranz]] aufbauen. Das schützt es davor, negative Energien wie [[Neid]] oder [[Eifersucht]] zu entwickeln.
Kinder machen schon sehr früh die Erfahrung, dass ihnen immer wieder Sachen abhandenkommen, die ihnen lieb und teuer sind, sei es, dass der Luftballon platzt, sei es, dass das Plüschtier verloren geht. In solchen Fällen brauchen sie nichts anderes als [[Trost]], bedingungslos, immer und möglichst sofort. [[Vertrösten]] Sie das Kind nicht etwa, indem Sie ihm sogleich einen [[Ersatzbefriedigung|Ersatz]] beschaffen, sondern halten Sie den Schmerz oder die Trauer aus. So kann das Kind lernen, mit Verlust umzugehen und [[Frustrationstoleranz]] aufbauen. Das schützt es davor, negative Energien wie [[Neid]] oder [[Eifersucht]] zu entwickeln.