Grenzen des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Kind kommt gewissermassen grenzenlos zur Welt, denn es ist während der Schwangerschaft mit der Mutter vollkommen eins. Doch ist offensichtlich schon seine Geburt eine erste und vor allem elementare [[Grenzerfahrung]]: es verlässt den Mutterleib und in die grosse, weite Welt. Die Grenzen des Kindes mögen in den beiden ersten Lebensjahren noch sehr subtil sein, doch sollten Sie als Eltern gerade deshalb umso mehr [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksamer]] sein. Denn das Kind kann sich ja mit seinen noch bescheidenen körperlichen Kräften kaum wehren. Wenn es zum Beispiel [[Stillen|gestillt]] wird, hat es irgendwann genug und wird es bloss mit seiner [[Mimik]], später auch seiner [[Gestik]], mitteilen können. Selbst [[Liebkosen|Liebkosungen]] können ihm zu viel werden. Und nicht jedes Kind braucht gleich viel [[Nähe und Distanz|Nähe]].
Das Kind kommt gewissermassen grenzenlos zur Welt, denn es ist während der Schwangerschaft mit der Mutter vollkommen eins. Doch ist offensichtlich schon seine Geburt eine erste und vor allem elementare [[Grenzerfahrung]]: es verlässt den Mutterleib und in die grosse, weite Welt. Die Grenzen des Kindes mögen in den beiden ersten Lebensjahren noch sehr subtil sein, doch sollten Sie als Eltern gerade deshalb umso mehr [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksamer]] sein. Denn das Kind kann sich ja mit seinen noch bescheidenen körperlichen Kräften kaum wehren. Wenn es zum Beispiel [[Stillen|gestillt]] wird, hat es irgendwann genug und wird es bloss mit seiner [[Mimik]], später auch seiner [[Gestik]], mitteilen können. Selbst [[Liebkosen|Liebkosungen]] können ihm zu viel werden. Und nicht jedes Kind braucht gleich viel [[Nähe und Distanz|Nähe]].


[[Respekt der Eltern|Respektieren]] Sie die Grenzen des Kindes von Anfang an, dann fühlt sich das Kind in seinem [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in Sie bestätigt und kann entsprechend [[Selbstvertrauen]] entwickeln. [[Essen und Trinken|Essen]] und [[Schlafen]] sind dafür die besten "Übungsfelder": Zwingen Sie das Kind nie irgend etwas [[Essen und Trinken|auszuessen]] oder länger oder kürzer zu [[schlafen]], als es mag. [[Zwangsbeglücken|"Zwangsbeglückung"]] kann sich schnell [[kontraproduktiv]] auswirken: Wenn das Kind spürt, dass Sie seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] einfach übergehen, auch wenn in vermeintlich bester Absicht, wird es sein Vertrauen in Sie verlieren und auch dann nicht mehr so leicht vertrauen, wenn es eigentlich sinnvoll wäre.
[[Respekt der Eltern|Respektieren]] Sie die Grenzen des Kindes von Anfang an, dann fühlt sich das Kind in seinem [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in Sie bestätigt und kann entsprechend [[Selbstvertrauen]] entwickeln. [[Essen und Trinken|Essen]] und [[Schlafen]] sind dafür die besten "Übungsfelder": Zwingen Sie das Kind nie irgend etwas [[Essen und Trinken|auszuessen]] oder länger oder kürzer zu [[schlafen]], als es mag. [[Zwangsbeglücken|"Zwangsbeglückung"]] kann sich schnell [[kontraproduktiv]] auswirken: Wenn das Kind spürt, dass Sie seine [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] einfach übergehen, wenn auch in vermeintlich bester Absicht, wird es sein Vertrauen in Sie verlieren und Ihnen auch dann nicht mehr so leicht vertrauen, wenn es eigentlich sinnvoll wäre.


Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn es um [[Liebkosen|Liebkosungen]] geht. Wenn das Kind zum Beispiel nicht [[gehalten werden]] will, müssen Sie es loslassen. Einzig wenn dem Kind wirkliche [[Gefahren]] drohen, müssen Sie es natürlich auch gegen seinen Willen schützen. Allerdings sind die meisten Gefahren doch ziemlich harmlos, können also nicht zu eigentlichen Verletzungen führen, sodass Sie sich mit Ihren Interventionen möglichst lange zurückhalten sollten. Denn wenn Sie zu schnell eingreifen, nehmen Sie ihm die [[Erfahrungen|Erfahrung]], die es braucht um [[Lernen des Kindes|lernen]] zu können, das heisst, Sie würden es in seiner Entwicklung [[behindern]].
Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn es um [[Liebkosen|Liebkosungen]] geht. Wenn das Kind zum Beispiel nicht [[gehalten werden]] will, müssen Sie es loslassen. Einzig wenn dem Kind wirkliche [[Gefahren]] drohen, müssen Sie es natürlich auch gegen seinen Willen schützen. Allerdings sind die meisten Gefahren doch ziemlich harmlos, können also nicht zu eigentlichen Verletzungen führen, sodass Sie sich mit Ihren Interventionen möglichst lange zurückhalten sollten. Denn wenn Sie zu schnell eingreifen, nehmen Sie ihm die [[Erfahrungen|Erfahrung]], die es braucht um [[Lernen des Kindes|lernen]] zu können, das heisst, Sie würden es in seiner Entwicklung [[behindern]].