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Kinder kommen mit einem vollkommenen [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in ihre Eltern zur Welt. Schon allein deshalb tun und lassen sie, was ihnen die Eltern sagen - jedenfalls solange ihre [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] immer und sofort befriedigt werden. Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] sollen und dürfen Sie deshalb zu Ihrem Kind grundsätzlich immer und zu allem erst einmal [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen (ausser natürlich, es drohen wirkliche [[Gefahren]]). Je mehr das Kind erfährt, dass Ihnen die Bedürfnisse des Kindes wichtig sind, desto mehr wird es bereit sein können, auch Ihre Bedürfnisse zu respektieren. Wenn das Kind also zum Beispiel seinen [[Bewegen|Bewegungsdrang]] genügend ausleben darf, werden Sie schon bald umgekehrt erfahren, dass es völlig [[Freiwilligkeit|freiwillig]] Ihnen folgt, wenn Sie irgendwo irgendeine Besorgung zu erledigen haben (die für Kinder in aller Regel ja nicht gerade spannend ist). Sie brauchen ihm bloss zu sagen, dass Sie zum Beispiel ein Kleid einkaufen wollen und dass es deshalb mit Ihnen mitkommen soll: Wenn es zuvor von Ihnen die Geduld dafür erlebt hat, dass es jeden Stein begutachten durfte, der gerade auf dem Weg lag, wird es Ihnen den entsprechenden Gefallen auch tun! Sie müssen sich dabei bloss bewusst sein, dass Sie die Entscheidung, wann genug Steine untersucht sind, wann immer möglich dem Kind überlassen müssen.
Kinder kommen mit einem vollkommenen [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in ihre Eltern zur Welt. Schon allein deshalb tun und lassen sie, was ihnen die Eltern sagen - jedenfalls solange ihre [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] immer und sofort befriedigt werden. Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] sollen und dürfen Sie deshalb zu Ihrem Kind grundsätzlich immer und zu allem erst einmal [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen (ausser natürlich, es drohen wirkliche [[Gefahren]]). Je mehr das Kind erfährt, dass Ihnen die Bedürfnisse des Kindes wichtig sind, desto mehr wird es bereit sein können, auch Ihre Bedürfnisse zu respektieren. Wenn das Kind also zum Beispiel seinen [[Bewegen|Bewegungsdrang]] genügend ausleben darf, werden Sie schon bald umgekehrt erfahren, dass es völlig [[Freiwilligkeit|freiwillig]] Ihnen folgt, wenn Sie irgendwo irgendeine Besorgung zu erledigen haben (die für Kinder in aller Regel ja nicht gerade spannend ist). Sie brauchen ihm bloss zu sagen, dass Sie zum Beispiel ein Kleid einkaufen wollen und dass es deshalb mit Ihnen mitkommen soll: Wenn es zuvor von Ihnen die Geduld dafür erlebt hat, dass es jeden Stein begutachten durfte, der gerade auf dem Weg lag, wird es Ihnen den entsprechenden Gefallen auch tun! Sie müssen sich dabei bloss bewusst sein, dass Sie die Entscheidung, wann genug Steine untersucht sind, wann immer möglich dem Kind überlassen müssen. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie also der natürlichen [[Kooperativ|Kooperationsbereitschaft]] des Kindes und Sie werden staunen, wie einfach es geht!


: Es sind die Eltern, die lernen müssen, auf diezu hören und diesen zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Je besser Ihnen das gelingt, desto mehr wird das [[Vertrauen des Kindes]] in Sie bestätigt. Denn das Kind muss erfahren können, dass Sie tatsächlich immer das machen, was es benötigt, sei es dass es gestillt werden will, sei es dass Sie ihm geduldig zuhören, wenn es die ersten Worte hervorzubringen versucht. Wenn Sie eine solche Vertrauensbasis schaffen, werden Sie staunen, wie [[kooperativ]] Kinder sein können (und wie umgekehrt Ihr Bedürfnis nach Gehorsam schwindet)!
Etwas schwieriger wird es, wenn das Kind zu [[laufen lernen|laufen]] beginnt. Im Idealfall leben Sie in einer [[Umgebung]], in der das Kind so viel und so weit laufen darf, wie es mag. Leider ist das in unserer modernen [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]] aufgrund der mannigfaltigen Gefahren, die überall lauern, kaum mehr möglich (im Gegensatz zu Naturvölkern, in denen die Menschen in Sippen und ohne künstliche Gefahren leben). Immerhin sollten Sie sich wenigstens in Ihrer eigenen [[Wohneinrichtung|Wohnung]] so einrichten, dass das möglich ist. Das heisst zum Beispiel, dass die Steckdosen kindersicher sind oder dass das Sofa nicht gerade derart heikel ist, dass Sie sich dauernd fürchten müssen, dass es von den Kindern verschmutzt werden könnte. Und auch auswärts oder im [[Urlaub]] sollten Sie zumindest in den ersten Jahren zuerst an die Bedürfnisse der Kinder denken. Zum Beispiel ist es für Kinder sehr viel spannender, im Wald Würste zu braten als in einem schicken Restaurant ruhig auf das Essen warten zu müssen. Und ganz nebenbei ist es auch für Sie als Eltern sehr viel entspannter, als wenn Sie dauernd die Kinder zur Ruhe und zum Stillsitzen auffordern müssen.




 
Wenn Sie den Bewegungsdrang Ihre Kindes wegen [[Gefahren]] trotzdem einschränken müssen, ist es vor allem wichtig, dass Sie dem Kind auch klar sagen, weshalb. Denn die meisten Gefahren (insbesondere Strassenverkehr) können Kinder schon aufgrund ihrer beschränkten [[kognitive Fähigkeiten|kognitiven Fähigkeiten]] noch nicht einschätzen. Hingegen hört ein Kind sehr wohl, wenn Sie ihm sagen, dass Sie [[Angst der Eltern|Angst]] haben: Gefühle, welcher Art auch immer, können Kinder nämlich bestens verstehen. Sie brauchen also das Kind vor dem Fussgängerstreifen nicht anzuschreien, um es zum anhalten zu bewegen, sondern können ihm erklären, dass Sie Angst haben, dass es von einem Auto überfahren werden könnte und dass es deshalb an Ihre Hand kommen soll (und ihm dann allenfalls auch noch die Regeln erklären).
Etwas schwieriger wird es, wenn das Kind zu [[laufen lernen|laufen]] beginnt. Im Idealfall leben Sie in einer [[Umgebung]], in der das Kind so viel und so weit laufen darf, wie es mag. Leider ist das in unserer [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]] aufgrund der mannigfaltigen Gefahren, die überall lauern, kaum mehr möglich (im Gegensatz zu Naturvölkern, in denen die Menschen in Sippen und ohne künstliche Gefahren leben). Immerhin sollten Sie sich wenigstens in Ihrer eigenen [[Wohneinrichtung|Wohnung]]  so einrichten, dass das möglich ist. Das heisst zum Beispiel, dass die Steckdosen kindersicher sind oder dass das Sofa nicht gerade derart wertvoll ist, dass Sie sich dauernd davor fürchten müssen, dass es von den Kindern verschmutzt werden könnte. Und auch auswärts oder im [[Urlaub]] sollten Sie zumindest in den ersten Jahren zuerst an die Bedürfnisse der Kinder denken. Zum Beispiel ist Würste braten im Wald für Kinder sehr viel spannender als ein Restaurantbesuch und für Sie als Eltern dementsprechend entspannender.
 
Wenn Sie den Bewegungsdrang Ihre Kindes wegen [[Gefahren]] trotzdem einschränken müssen, ist es vor allem wichtig, dass Sie dem Kind auch klar sagen, weshalb. Denn die meisten Gefahren (insbesondere Strassenverkehr) können Kinder schon aufgrund ihrer noch nicht voll entwickelten [[kognitive Fähigkeiten|kognitiven Fähigkeiten]] gar nicht richtig einschätzen. Hingegen hört ein Kind sehr wohl, wenn Sie ihm sagen, dass Sie Angst haben: Gefühle, welcher Art auch immer, können Kinder nämlich bestens verstehen. Sie brauchen also das Kind vor dem Fussgängerstreifen nicht anzuschreien, um es zum anhalten zu bewegen, sondern können ihm erklären, dass Sie Angst haben, dass es von einem Auto überfahren werden könnte und dass es deshalb an Ihre Hand kommen soll (und ihm dann allenfalls auch noch die Regeln erklären).


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