Ermuntern

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Kinder sind an sich schon von Natur aus munter, das heisst sie haben in der Regel genügend Mut und Lust, etwas selbst zu tun und immer wieder auszuprobieren. In den beiden alles entscheidenden Phasen der Vertrauensbildung und der Willensbildung müssen Sie hingegen als Eltern lernen, dass Sie dem Kind Herausforderungen

dürfen und sollen.

Ermuntern statt Nachhelfen

Ermuntern ist ziemlich genau das Gegenteil von Nachhelfen: Sie fordern das Kind auf, es nochmals und vor allem selbst zu probieren. Das Kind fühlt sich so bestätigt, dass Sie seinen Fähigkeiten vertrauen und kann entsprechendes Selbstvertrauen aufbauen. Erst wenn das Kind Sie ausdrücklich um Hilfe bittet, sollen Sie ihm helfen. Übernehmen Sie aber nicht einfach, sondern geben Sie dem Kind zum Beispiel einen kleinen Rat oder Hinweis, sodass es nochmals selbst probieren kann.

Als Eltern müssen Sie sich dabei in einer gewissen Geduld und Toleranz üben. Denn erstens folgt das Kind keinem Lehrplan, sondern lernt nach Lust - und sollte das zumindest in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung auch unbedingt dürfen! Und zweitens passieren am Anfang natürlich immer wieder mal einige Missgeschicke, zum Beispiel zu Lasten des schönen Teppichs oder auf Kosten einer zerbrochenen Salatschüssel. Als Eltern müssen Sie letzten Endes selbst abwägen, was Sie zulassen wollen und wo Ihre Grenzen sind. Allerdings tun Sie gut daran, sich zumindest anfangs so einzurichten, dass Sie auch kleinere und grössere "Unfälle" verkraften können, ohne dass Sie sich deswegen gleich ärgern müssten.

Erfolge und Misserfolge

Kinder brauchen selbst bei Misserfolgen keine besondere Aufmunterung. Denn für ein Kind sind Misserfolge zunächst einmal bloss Erfahrungen. Es wird von sich aus wieder probieren, zum Beispiel die Leiter hochzuklettern, wenn es beim ersten Mal noch nicht klappte. Wenn das Kind hingegen schreit, weil es sich weh getan oder geängstigt hat, braucht es wirklichen Trost. Danach, wenn sich das Kind in Ihren Armen genügend ausweinen konnte, können Sie ihm immer noch zeigen, was geschah und es fragen, ob es nochmals probieren mag oder ihm vorschlagen, wie es besser ginge.

Kontraproduktiv ist hingegen, wenn dem Kind nebst seinem Missgeschick auch noch Vorwürfe gemacht werden, weil es zum Beispiel Ihre "bloss gut gemeinten" Ratschläge nicht befolgt habe und nun "selbst schuld" sei. Erinnern Sie sich, dass das Kind alles zunächst einmal selbst erfahren muss, um daraus lernen zu können (von wirklichen Gefahren natürlich abgesehen). Lassen Sie zum Beispiel das Kind ruhig einmal probieren, vorwärts die Leiter runterzuklettern: es wird sehr schnell merken, dass das nicht oder nur sehr schwer geht. Warten Sie mit Ihrem Ratschlag, rückwärts zu gehen, bis es hilfesuchend zu Ihnen schaut (selbstverständlich stehen Sie dabei zumindest anfangs sicherheitshalber daneben).

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Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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