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Eltern wollen für ihr Kind häufig und gerne "nur das Beste". Und aus ihrer Erfahrung glauben sie denn auch zu wissen, um was es dabei geht, sei es der gute Abschluss an der richtigen Schule, sei es der Unterricht bei der besten Geigenlehrerin am Ort. Leider kommt da die (höchst individuelle!) [[Persönlichkeit]] des Kindes regelmässig zu kurz. Wohl gibt es verschiedene [[Erziehungsstil|Methoden]] und Möglichkeiten, Kinder zu Tennisstars oder Ballerinas zu treiben, doch ist der Preis, den das Kind später dafür bezahlen muss, hoch: Das Kind hat sich nach den Wünschen der Eltern entwickelt und nicht nach seiner Veranlagung. Es wird sich früher oder später, sicher aber ziemlich radikal, in Frage stellen, weil es gar nicht weiss, wer es eigentlich ist und was es will. Ganz nebenbei leidet natürlich auch die [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind]], denn ein Kind, das immer nur Zuwendung erhält, wenn es nach den Vorstellungen der Eltern erfolgreich ist, erfährt kein echtes Vertrauen und kann entsprechend wenig Selbstvertrauen entwickeln.
Eltern wollen für ihr Kind häufig und gerne "nur das Beste". Und aus ihrer Erfahrung glauben sie denn auch zu wissen, um was es dabei geht, sei es der gute Abschluss an der richtigen Schule, sei es der Unterricht bei der besten Geigenlehrerin am Ort. Leider kommt da die (höchst individuelle!) [[Persönlichkeit]] des Kindes regelmässig zu kurz. Wohl gibt es verschiedene [[Erziehungsstil|Methoden]] und Möglichkeiten, Kinder zu Tennisstars oder Ballerinas zu treiben, doch ist der Preis, den das Kind später dafür bezahlen muss, hoch: Das Kind hat sich nach den Wünschen der Eltern entwickelt und nicht nach seiner Veranlagung. Es wird sich früher oder später, sicher aber ziemlich radikal, in Frage stellen, weil es gar nicht weiss, wer es eigentlich ist und was es will. Ganz nebenbei leidet natürlich auch die [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind]], denn ein Kind, das immer nur Zuwendung erhält, wenn es nach den Vorstellungen der Eltern erfolgreich ist, erfährt kein echtes Vertrauen und kann entsprechend wenig Selbstvertrauen entwickeln.


Als Eltern sollten Sie sich deshalb schon früh bewusst werden, dass der Erfolg Ihrer Erziehungsarbeit lediglich darin bestehen kann, dass das Kind zufrieden mit dem ist, was es selbst erreicht. Das ist immer dann der Fall, wenn sich das Kind entsprechend seinen [[Selbst tun|selbst]] entdeckten [[Fähigkeiten]] [[entwickeln]] darf und selbst [[ausprobieren]] darf, was ihm entspricht und was nicht.
Als Eltern sollten Sie sich deshalb schon früh bewusst werden, dass Ihr Erfolg lediglich darin bestehen kann, dass das Kind zufrieden mit dem ist, was es selbst erreicht. Das ist immer dann der Fall, wenn sich das Kind entsprechend seinen [[Selbst tun|selbst]] entdeckten [[Fähigkeiten]] [[entwickeln]] darf und selbst [[ausprobieren]] darf, was ihm entspricht und was nicht. Demgegenüber ist Ihre Erziehungsarbeit dann erfolgreich, wenn Sie in den ersten, alles entscheidenden, [[Phasen der Erziehung]] gelernt haben, erstens dem Kind, beziehungsweise dessen Grundbedürfnissen und Fähigkeiten zu [[Vertrauensbildung|vertrauen]] und es Ihnen danach gelungen ist, dem [[Willensbildung|Willen des Kindes]] angemessen Grenzen entgegenzuhalten. Dann wird das Kind schon nach rund vier Jahren so [[reif]] sein, dass Ihre Erziehungsarbeit nahezu erledigt ist und Sie sich mehr und mehr auf eine Art [[Begleiten|Begleitung]] beschränken können. Mehr - aber auch nicht weniger! - braucht es nicht.


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