Eltern

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Das "Zweimalzwei der Erziehung" unterscheidet grundsätzlich nicht zwischen Mutter und Vater, weshalb im Allgemeinen von "Eltern" gesprochen wird. Zudem werden unter "Eltern" grundsätzlich die leiblichen Eltern verstanden. Andere Personen, denen eine elterliche Funktion zukommt, werden als Ersatzeltern bezeichnet. Schon allein der Umstand, dass es das Kind ohne seine Eltern gar nicht gäbe, zeigt deren absoluten, existenziellen Stellenwert. Dem sollten Sie sich denn auch bewusst sein: Es gibt niemanden, der für das Kind wichtiger oder bedeutungsvoller wäre als Sie!

Erste und wichtigste Bezugspersonen

Es ist selbstredend, dass Mutter und Vater die wichtigsten Bezugspersonen für das Kind sind. Allerdings hängt alles davon ab, ob die Eltern auch bereit sind, sich auf diese Beziehung einzulassen. Denn was das Kind schon von Geburt an mitbringt, nämlich ein absolutes Vertrauen in seine Eltern, müssen Sie umgekehrt zuerst noch lernen: Ihrem Kind, beziehungsweise dessen Grundbedürfnissen und Fähigkeiten, zu vertrauen. Und später, wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, müssen Sie lernen, ihm auch Widerstand in Form von Herausforderungen und Grenzen zu leisten. Es braucht Sie dann gewissermassen als Sparringspartner.

Verantwortung für die Erziehung

Erziehung wird häufig und auch gerne schlicht als Beziehung bezeichnet oder gar gleichgesetzt. Die Eltern-Kind-Beziehung unterscheidet sich aber ganz wesentlich von einer Beziehung unter Erwachsenen. Denn es besteht eine klare Hierarchie: Die Verantwortung für eine funktionierende Beziehung liegt zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung einzig bei Ihnen! Sie können also nicht etwa, wie in einer partnerschaftlichen Beziehung, vom Kind fordern, "auch etwas zur Beziehung beizutragen". Hingegen können Sie auf seine natürliche Kooperationsbereitschaft zählen; Es liegt aber immer noch an Ihnen, dieses Potential zu erkennen und zu nutzen! Erst wenn das Kind eine gewisse Reife erreicht hat, im Idealfall zu Beginn der Sozialisation, wird es sich ebenfalls für Beziehungen verantwortlich fühlen können.

Im Übrigen kann die Verantwortung für die Erziehung auch nicht an Einrichtungen der Fremdbetreuung oder an die (Vor)Schule delegiert werden. Diese haben primär andere Aufgaben (Betreuung und Bildung). Und selbst wenn diese Institutionen Erziehungsaufgaben von Ihnen übernehmen würden, müssten Sie sich bewusst sein, dass Sie damit im gleichen Masse Beziehung zu Ihrem Kind abgeben!

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Mutter und Vater

Grundsätzlich spricht das "Zweimalzwei der Erziehung" immer nur von "Eltern", also unabhängig davon, ob es um die Mutter oder um den Vater geht. Allerdings gibt es natürlich schon rein biologische Gründe (insbesondere Schwangerschaft und Stillen), dass die Rolle der Mutter erstens offensichtlich eine ganz besondere ist und sich zweitens von derjenigen des Vaters zumindest archetypisch unterscheidet. In der westlichen Zivilisation sollte es aber das Ziel von Vater und Mutter sein, bis zum Ende der ersten beiden Phasen der Erziehung beide Rollen einnehmen zu können. Zuvor macht es aber durchaus Sinn, eine archetypische Rollenverteilung zwischen Mutter und Vater auf die beiden Phasen der Vertrauensbildung und der Willensbildung zu betrachten. Das heisst, dass es der Mutter in der ersten Phase typischerweise leicht fällt "Ja" zu sagen und es danach eher am Vater liegt, auch "Nein!" zu sagen. Danach sollten Sie aber beide gelernt haben, sowohl mit dem "Ja" als auch mit dem "Nein!" umzugehen, zumal Sie sich ja gegenseitig zum Vorbild nehmen konnten.

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Vorbildfunktion

Schliesslich kommt Ihnen eine unvergleichliche Vorbildfunktion zu, und zwar ob Sie wollen oder nicht und sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne! Denn das Kind lernt ganz wesentlich durch Nachahmung. Es nimmt Sie zunächst für alles zum Vorbild, was Sie tun und lassen. Und Sie sollten sich bewusst sein, dass es dabei weniger auf Ihre Worte hört, denn mehr Ihren Taten folgt! Sie werden ihm also nichts vormachen können und tun gut daran, gleich von Anfang offen und ehrlich zu sein, ansonsten problematische Doppelbotschaften entstehen können.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email