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* '''Unterbrechen und Stören''': Meistens auch gut gemeint ist es, wenn Eltern zum Beispiel ihre gerade im Spiel versunkenen Kinder zur nächsten Attraktion zu locken versuchen (sei es der schöne Hund, sei es die Eisdiele): Diese Art von [[Zwangsbeglücken|"Zwangsbeglückung"]] [[Störende Eltern|stört]] vor allem die [[Konzentration]] des Kindes. [[Unterbrechen]] Sie Ihr Kind möglichst wenig oder noch besser gar nicht, insbesondere wenn es [[spielen|spielt]], [[Essen und Trinken|isst]] oder [[schlafen|schläft]]. Das Kind meldet sich nämlich von selbst, wenn es etwas anderes braucht. Üben Sie sich also ein wenig in [[Geduld der Eltern|Geduld]] und geniessen Sie es dafür, dass Ihr Kind je länger desto besser ohne Ihr Zutun auskommt!
* '''Unterbrechen und Stören''': Meistens auch gut gemeint ist es, wenn Eltern zum Beispiel ihre gerade im Spiel versunkenen Kinder zur nächsten Attraktion zu locken versuchen (sei es der schöne Hund, sei es die Eisdiele): Diese Art von [[Zwangsbeglücken|"Zwangsbeglückung"]] [[Störende Eltern|stört]] vor allem die [[Konzentration]] des Kindes. [[Unterbrechen]] Sie Ihr Kind möglichst wenig oder noch besser gar nicht, insbesondere wenn es [[spielen|spielt]], [[Essen und Trinken|isst]] oder [[schlafen|schläft]]. Das Kind meldet sich nämlich von selbst, wenn es etwas anderes braucht. Üben Sie sich also ein wenig in [[Geduld der Eltern|Geduld]] und geniessen Sie es dafür, dass Ihr Kind je länger desto besser ohne Ihr Zutun auskommt!
* '''Unnötige Warnungen''': [[Warnen|Warnungen]] sind zwar meistens auch gut gemeint, doch sollten sie nur bei wirklichen [[Gefahren]] ausgesprochen werden und nicht bei allen möglichen [[Bagatellgefahren]] (wie zum Beispiel der Gefahr von schmutzigen Kleidern). Denn auch Warnungen zielen darauf ab, dem Kind eine Erfahrung zur ersparen. Wenn das Kind [[Lernen des Kindes|lernen]] soll, dass Spielen in der Wasserlache mit schmutzigen und nassen Kleidern verbunden ist, muss es das zuerst einmal [[Erfahrungen|erfahren]] können. Wichtig ist dabei, dass Sie als Eltern dem Kind die [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] dafür lassen, das heisst es muss spüren, wie es sich anfühlt, mit nassen Kleidern heimzukehren. Wenn Sie ihm nämlich aus lauter Fürsorge gleich Ersatzkleider bereithalten, nehmen Sie ihm diese Erfahrung und somit auch die Verantwortung (von nassen Kleidern erkältet man sich übrigens nicht!).
* '''Unnötige Warnungen''': [[Warnen|Warnungen]] sind zwar meistens auch gut gemeint, doch sollten sie nur bei wirklichen [[Gefahren]] ausgesprochen werden und nicht bei allen möglichen [[Bagatellgefahren]] (wie zum Beispiel der Gefahr von schmutzigen Kleidern). Denn auch Warnungen zielen darauf ab, dem Kind eine Erfahrung zur ersparen. Wenn das Kind [[Lernen des Kindes|lernen]] soll, dass Spielen in der Wasserlache mit schmutzigen und nassen Kleidern verbunden ist, muss es das zuerst einmal [[Erfahrungen|erfahren]] können. Wichtig ist dabei, dass Sie als Eltern dem Kind die [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] dafür lassen, das heisst es muss spüren, wie es sich anfühlt, mit nassen Kleidern heimzukehren. Wenn Sie ihm nämlich aus lauter Fürsorge gleich Ersatzkleider bereithalten, nehmen Sie ihm diese Erfahrung und somit auch die Verantwortung (von nassen Kleidern erkältet man sich übrigens nicht!).
* '''Ersatzbefriedigung''': Wenn der versehentlich geplatzte Ballon gleich durch die nächste Attraktion ersetzt wird, wird dem Kind die Möglichkeit genommen, auch Misserfolge erfahren zu können. Solche sind aber nötig, wenn seine [[Ausdauer]] erhalten werden soll. Kommt dazu, dass Sie nicht immer gleich einen Ersatz organisieren können oder sich das Kind schon gar nicht damit zufrieden gibt. [[Ersatzbefriedigung]] beeinträchtigt vor allem die [[Frustrationstoleranz]] des Kindes.
* '''Ersatzbefriedigung''': Wenn der versehentlich geplatzte Ballon gleich durch die nächste Attraktion ersetzt wird, wird dem Kind die Möglichkeit genommen, auch Misserfolge erfahren zu können. Solche sind aber nötig, wenn seine [[Ausdauer des Kindes|Ausdauer]] erhalten werden soll. Kommt dazu, dass Sie nicht immer gleich einen Ersatz organisieren können oder sich das Kind schon gar nicht damit zufrieden gibt. [[Ersatzbefriedigung]] beeinträchtigt vor allem die [[Frustrationstoleranz]] des Kindes.
* '''Überfluss''': Ein Kind, das im [[Überfluss]] aufwächst, also zum Beispiel zu viel Spielzeug oder Essen hat, droht daran gewissermassen zu ersticken, sodass sein [[Wille]], sich für irgendetwas einzusetzen, zunehmend erlahmt. Aber auch seine [[Kreativität]] und [[Phantasie]] werden leiden, denn um etwas zu erschaffen, braucht es auch Leerräume. Nur ein leeres Blatt Papier reizt zum zeichnen. Wenn schon überall Bilder sind, fehlt der Raum, um selbst etwas gestalten zu wollen. Kindergärten haben dieses Problem längst erkannt und begonnen, diesem eigentlichen [[Luxusprobleme|Luxusproblem]] mit Spielzeug-freien Tagen entgegenzuhalten. Das ist sicher ein guter Ansatz, allerdings darf man sich schon fragen, weshalb denn zuvor überhaupt der ganze Überfluss angehäuft wurde.  
* '''Überfluss''': Ein Kind, das im [[Überfluss]] aufwächst, also zum Beispiel zu viel Spielzeug oder Essen hat, droht daran gewissermassen zu ersticken, sodass sein [[Wille]], sich für irgendetwas einzusetzen, zunehmend erlahmt. Aber auch seine [[Kreativität]] und [[Phantasie]] werden leiden, denn um etwas zu erschaffen, braucht es auch Leerräume. Nur ein leeres Blatt Papier reizt zum zeichnen. Wenn schon überall Bilder sind, fehlt der Raum, um selbst etwas gestalten zu wollen. Kindergärten haben dieses Problem längst erkannt und begonnen, diesem eigentlichen [[Luxusprobleme|Luxusproblem]] mit Spielzeug-freien Tagen entgegenzuhalten. Das ist sicher ein guter Ansatz, allerdings darf man sich schon fragen, weshalb denn zuvor überhaupt der ganze Überfluss angehäuft wurde.  
* '''Reizüberflutung''': Ganz ähnlich gelagert ist das Problem der zunehmenden [[Reizüberflutung]] in unserer [[westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]]: Man kann sich der Werbeflut und der Dauerberieselung durch Musik (und zunehmend auch noch durch Düfte) in Läden kaum mehr entziehen. Während Erwachsene mittlerweile instinktive Abwehrmechanismen entwickelt haben, sind Kinder diesen Einflüssen ziemlich schutzlos ausgeliefert. Als Eltern sollten Sie deshalb wenigstens darauf achten, dass Sie das Kind nicht noch zusätzlich mit Reizen überfluten. Insbesondere [[Unterhaltungselektronik]] sollte in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahren]] in Kinderzimmern gar nichts zu suchen haben (die damit zusammenhängende [[Sucht|Suchtgefahr]] kann durchaus mit Drogen verglichen werden!). Gehen Sie in dieser Zeit zurückhaltend mit [[Süssigkeiten|Zucker]] (auch künstlichem) und [[Salz]] um. Auch [[Kleider]] müssen nicht immer in den grellsten Farben, womöglich noch mit irgendwelchen Stickereien versehen, erleuchten. Kinder haben noch eine sehr feine Wahrnehmung, die sie Ihnen belassen sollten. Grelles und Lautes können diese feine Wahrnehmung sehr schnell beeinträchtigen, sodass die eigenen Sinne mehr und mehr abstumpfen.
* '''Reizüberflutung''': Ganz ähnlich gelagert ist das Problem der zunehmenden [[Reizüberflutung]] in unserer [[westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]]: Man kann sich der Werbeflut und der Dauerberieselung durch Musik (und zunehmend auch noch durch Düfte) in Läden kaum mehr entziehen. Während Erwachsene mittlerweile instinktive Abwehrmechanismen entwickelt haben, sind Kinder diesen Einflüssen ziemlich schutzlos ausgeliefert. Als Eltern sollten Sie deshalb wenigstens darauf achten, dass Sie das Kind nicht noch zusätzlich mit Reizen überfluten. Insbesondere [[Unterhaltungselektronik]] sollte in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahren]] in Kinderzimmern gar nichts zu suchen haben (die damit zusammenhängende [[Sucht|Suchtgefahr]] kann durchaus mit Drogen verglichen werden!). Gehen Sie in dieser Zeit zurückhaltend mit [[Süssigkeiten|Zucker]] (auch künstlichem) und [[Salz]] um. Auch [[Kleider]] müssen nicht immer in den grellsten Farben, womöglich noch mit irgendwelchen Stickereien versehen, erleuchten. Kinder haben noch eine sehr feine Wahrnehmung, die sie Ihnen belassen sollten. Grelles und Lautes können diese feine Wahrnehmung sehr schnell beeinträchtigen, sodass die eigenen Sinne mehr und mehr abstumpfen.