Alleinerziehende

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Dieses Wiki macht grundsätzlich keinen Unterschied, in welcher Familienkonstellation ein Kind aufwächst: Auch wenn Alleinerziehende vor ganz spezifischen Herausforderungen stehen, gelten die gleichen Grundprinzipien der Erziehung.

Alleinerziehend heisst zunächst einmal ganz lapidar, dass die Obhut nicht auf zwei Menschen verteilt werden kann, das heisst eine Doppelbelastung entsteht (und daraus allenfalls eine Überforderung). Diese Doppelbelastung entstehe in zweierlei Hinsicht:

  • Während für die Betreuung des Kindes in der Regel entsprechende Angebote der Fremdbetreuung bestehen,
  • müssen für die eigentlichen Erziehungsaufgaben die beiden Grundprinzipien der Erziehung, die archetypisch eher weiblichen (Vertrauen) beziehungsweise eher männlichen (Grenzen) Ursprungs sind, von einem Elternteil allein umgesetzt werden. Das heisst, dass nun bei Alleinerziehenden die Mutter oder der Vater auch ein Prinzip anwenden muss, das ihr oder ihm von Natur aus vielleicht weniger entspricht.

In einer Gesellschaft, in der Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit ist, wird von Männern und Frauen erwartet, dass sie sich grundsätzlich gleichermassen um ihre Kindern sorgen. Das bedeutet aber, dass ein alleinerziehender Vater oder eine alleinerziehende Mutter auch die archetypischerweise weibliche beziehungsweise männliche Rolle übernehmen muss. Das ist selbstverständlich nicht unmöglich, allerdings verlangt es, dass Sie sich dieser beiden unterschiedlichen Rollen bewusst sind, insbesondere in den beiden ersten Phasen der Erziehung.

Ein besonderes Problem ist, dass Alleinerziehenden der Partner für den Austausch über die Erziehung selbst fehlt. Mit dieser Metaebene sollten Sie aber nicht Ihre Kinder belasten, denn das wäre eine Überforderung. Achten Sie also darauf, dass Sie Erziehungsthemen mit Nachbarn oder Freunden besprechen können.

Unproblematisch ist hingegen, wenn es zum Beispiel um die Wohnungsreinrichtung geht oder um die Ferienplanung: Auch kleinere Kinder können durchaus eine ernst zu nehmende Meinung dazu haben, wohin es gehen soll oder ob ihnen dieses oder jenes Sofa besser gefällt. Wenn Sie gut darauf achten, dass Sie die Kinder in ihre Entscheidfindung nur dort einbeziehen, wo diese auch schon fähig dazu sind, kann es sogar ein Vorteil sein, da sie sich besonders geschätzt und verantwortlich fühlen. Das wiederum fördert ihr Selbstvertrauen und ihre Selbständigkeit.

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