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Meist mit der [[Pubertät]] wollen Jugendliche auch allein mit ihren Kollegen in den [[Ausgang]] und die Welt der Erwachsenen kennenlernen. Dabei offenbart sich ein Problem, das sich in den letzten Jahrzehnten stark verschärft hat, nämlich die je länger desto grössere Diskrepanz zwischen der sexuellen und der sozialen Entwicklung, was Eltern regelmässig und zu Recht beunruhigt. Denn auf diese Entwicklung haben Sie natürlich keinen Einfluss. Sie müssen also, auch bei bester [[Aufklärung|Aufklärungsarbeit]], zum Beispiel damit rechnen, dass Ihr Kind allzu früh selbst Vater oder Mutter wird.
Meist mit der [[Pubertät]] wollen Jugendliche auch allein mit ihren Kollegen in den [[Ausgang]] und die Welt der Erwachsenen kennenlernen. Dabei offenbart sich ein Problem, das sich in den letzten Jahrzehnten stark verschärft hat, nämlich die je länger desto grössere Diskrepanz zwischen der sexuellen und der sozialen Entwicklung, was Eltern regelmässig und zu Recht beunruhigt. Denn auf diese Entwicklung haben Sie natürlich keinen Einfluss. Sie müssen also, auch bei bester [[Aufklärung|Aufklärungsarbeit]], zum Beispiel damit rechnen, dass Ihr Kind allzu früh selbst Vater oder Mutter wird.


Sie müssen sich aber auch bewusst sein, dass Jugendliche die wesentliche, persönliche [[Reif|Reife]] bereits viel früher, nämlich nach den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]], erlangt haben sollten! Zudem können Sie nun rein gar nichts mehr zu dieser Reife beitragen, denn Jugendliche orientieren sich in diesem Alter definitiv nicht mehr nach ihren Eltern, nehmen sich die [[Vorbild|Vorbilder]] also ausserhalb der Familie. Das gilt besonders beim Thema [[Drogen]] beziehungsweise [[Sucht]]: Die präventive Arbeit mussten Sie schon in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] geleistet haben, denn die wesentlichen Voraussetzungen, um überhaupt suchtgefährdet zu werden, wurden in dieser Zeit geschaffen!
Sie müssen sich aber auch bewusst sein, dass Jugendliche die wesentliche, persönliche [[Reif|Reife]] bereits viel früher erlangt haben sollten! Zudem können Sie nun rein gar nichts mehr zu dieser Reife beitragen, denn Jugendliche orientieren sich in diesem Alter definitiv nicht mehr nach ihren Eltern, nehmen sich die [[Vorbild|Vorbilder]] also ausserhalb der Familie. Das gilt besonders beim Thema [[Drogen]] beziehungsweise [[Sucht]]: Die präventive Arbeit mussten Sie schon in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] geleistet haben, denn die wesentlichen Voraussetzungen, um überhaupt suchtgefährdet zu werden, wurden in dieser Zeit geschaffen!


Und wenn Sie jetzt immer noch meinen, Sie müssten Ihre Kinder behüten, indem Sie sie zum Beispiel dauernd an irgendwelche Anlässe hinfahren oder wieder irgendwo spätabends abholen, geben Sie sie viel eher der Lächerlichkeit preis als dass ihnen wirklich geholfen wird. Die Chance ist gross, dass sie sich dieser elterlichen Kontrolle zu entziehen versuchen, was an sich ja ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung wäre. Bloss verstärkt das die Gefahr dann erst recht, da dieses Losreissen häufig mit sehr viel grösseren Risiken verbunden ist als die, vor denen geschützt werden sollte!
Und wenn Sie jetzt immer noch meinen, Sie müssten Ihre Kinder behüten, indem Sie sie zum Beispiel dauernd an irgendwelche Anlässe hinfahren oder wieder irgendwo spätabends abholen, geben Sie sie viel eher der Lächerlichkeit preis als dass ihnen wirklich geholfen wird. Die Chance ist gross, dass sie sich dieser elterlichen Kontrolle zu entziehen versuchen, was an sich ja ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung wäre. Bloss verstärkt das die Gefahr dann erst recht, da dieses Losreissen häufig mit sehr viel grösseren Risiken verbunden ist als die, vor denen geschützt werden sollte!