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====Gefahren und Erfahrungen====
==== Erfahrungen und Gefahren====
Die Sorge der Eltern um ihre Kinder ist verständlicherweise gross. Das soll und darf Sie aber nicht davon abhalten, ihre Kinder eigene [[Erfahrungen]] machen zu lassen. Und Sie sollten sich diese Maxime gleich von Anfang an zu eigen machen, zum Bespiel wenn es darum geht, dass das Kind an feste Nahrung gewöhnt werden soll. Denn das geht selten ohne [[Kleckern]], [[Missgeschicke]] oder "verbrannter" Zunge. Sie müssen also eine gewisse [[Gelassenheit]] aufbringen können und mehr oder weniger grosse Unglücke in Kauf nehmen. Unglücke, bei denen das Kind vielleicht "wie am Spiess" zu [[Schreiendes Kleinkind|schreien]] beginnt. Selbstverständlich sollen Sie Acht geben und zum Bespiel prüfen, ob der Brei nicht zu heiss ist. Bedenken Sie aber, dass das Kind noch keine Ahnung davon hat, was "heiss" bedeutet, wenn es noch nie erfahren konnte, wie sich das anfühlt. Lassen Sie es deshalb durchaus einmal ausprobieren, wenn es unbedingt schon essen will, obwohl Sie ihm aus gutem Grund raten, noch ein wenig zu warten. Und vor allem: [[Trost|trösten]] Sie es "trotzdem". Denn es braucht diese, wenn auch schmerzvolle, Erfahrung, um lernen zu können, dass erstens heisser Brei weh tun kann und dass es zweitens durchaus ratsam ist, Ihren Rat ernst zu nehmen. Ähnliches gilt, wenn das Kind zum Beispiel wie wild in der Wohnung herumrennen will, während Sie schon ahnen, dass es sich nächsten den Kopf an der Tischkarte anschlagen wird: Warnen Sie es, doch lassen Sie es die Erfahrung selbst machen! Und eben: Trösten Sie es allenfalls, und zwar ohne jede [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] oder [[Belehren|Belehrungen]], denn es rannte nicht etwa in den Tisch, um Sie zu ärgern, sondern weil es [[Selbst tun|selbst]] erfahren musste, wo es beim nächsten Mal vorsichtiger sein muss. Nur mit solchen Erfahrungen kann das Kind [[Lernen des Kindes|lernen]] und selbständig werden.
Die Sorge der Eltern um ihre Kinder ist verständlicherweise gross. Das soll und darf Sie aber nicht davon abhalten, ihre Kinder eigene [[Erfahrungen]] machen zu lassen. Und Sie sollten sich diese Maxime gleich von Anfang an zu eigen machen, zum Bespiel wenn es darum geht, dass das Kind an feste Nahrung gewöhnt werden soll. Denn das geht selten ohne [[Kleckern]], [[Missgeschicke]] oder "verbrannter" Zunge. Sie müssen also eine gewisse [[Gelassenheit]] aufbringen können und mehr oder weniger grosse Unglücke in Kauf nehmen. Unglücke, bei denen das Kind vielleicht "wie am Spiess" zu [[Schreiendes Kleinkind|schreien]] beginnt. Selbstverständlich sollen Sie Acht geben und zum Bespiel prüfen, ob der Brei nicht zu heiss ist. Bedenken Sie aber, dass das Kind noch keine Ahnung davon hat, was "heiss" bedeutet, wenn es noch nie erfahren konnte, wie sich das anfühlt. Lassen Sie es deshalb durchaus einmal ausprobieren, wenn es unbedingt schon essen will, obwohl Sie ihm aus gutem Grund raten, noch ein wenig zu warten. Und vor allem: [[Trost|trösten]] Sie es "trotzdem". Denn es braucht diese, wenn auch schmerzvolle, Erfahrung, um lernen zu können, dass erstens heisser Brei weh tun kann und dass es zweitens durchaus ratsam ist, Ihren Rat ernst zu nehmen. Ähnliches gilt, wenn das Kind zum Beispiel wie wild in der Wohnung herumrennen will, während Sie schon ahnen, dass es sich nächsten den Kopf an der Tischkarte anschlagen wird: Warnen Sie es, doch lassen Sie es die Erfahrung selbst machen! Und eben: Trösten Sie es allenfalls, und zwar ohne jede [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] oder [[Belehren|Belehrungen]], denn es rannte nicht etwa in den Tisch, um Sie zu ärgern, sondern weil es [[Selbst tun|selbst]] erfahren musste, wo es beim nächsten Mal vorsichtiger sein muss. Nur mit solchen Erfahrungen kann das Kind [[Lernen des Kindes|lernen]] und selbständig werden.