Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Die Phase der Willensbildung beginnt in der Regel etwa im dritten Lebensjahr des Kindes und ist, zusammen mit der Vertrauensbildung, die weitaus wichtigste Phase der Erziehung.

 

Wenn das Kind seinen eigenen Willen entwickelt, müssen Sie lernen, auch Widerstand in Form von Herausforderungen und Grenzen zu leisten, sodass aus dem anfangs noch rohen und ungestümen Willen ein möglichst freier Wille wird, das heisst ein Wille, der auch die Mitmenschen und die Umwelt respektiert.

  • Willensbildung

    Die Phase der Willensbildung beginnt in der Regel etwa im dritten Lebensjahr des Kindes und ist, zusammen mit der Vertrauensbildung, die weitaus wichtigste Phase der Erziehung. Wenn das Kind seinen eigenen Willen entwickelt, müssen Sie lernen, auch Widerstand in Form von Herausforderungen und Grenzen zu leisten, sodass aus dem anfangs noch rohen und ungestümen Willen ein möglichst freier Wille wird, das heisst ein Wille, der auch…

  • 2 x 2: Phasen und Ziele der Erziehung

    Für die eigentliche Erziehung sind gemäss dem „Zweimalzwei der Erziehung“ nur die ersten rund vier Jahre wirklich massgebend. Dabei geht es um je rund zwei Jahre Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre) und Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre). Wenn die Eltern in dieser Zeit gelernt haben, dem Kind zunächst zu vertrauen und danach ihm angemessenen Widerstand entgegenzusetzen, ist es nach rund…

  • Grenzen

    Natürliche Grenzen können in der westlichen Zivilisation je länger, desto einfacher überwunden werden und die meisten natürlichen Gefahren bieten auch keine Grenzen mehr, da sie grösstenteils durch allerlei Sicherheitsvorkehrungen bereits gebannt sind. Kinder aber brauchen spätestens mit dem Beginn der Willensbildung Herausforderungen, um wachsen zu können. Als Eltern müssen Sie deshalb lernen, dem Kind beziehungsweise…

  • Lernen der Eltern

    Eines der grössten Missverständnisse in der Erziehung ist wohl, dass es die Kinder seien, die lernen müssten: Erstens lernen Kinder freiwillig und aus eigenem Antrieb, und zweitens sollten Kinder lernen dürfen. Die Eltern müssen also bloss darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht am lernen hindern. Demgegenüber bringen Eltern die Erziehungskompetenzen häufig nicht einfach so…

  • „Nein!“ der Eltern

    Das „Nein!“ ist in einer Beziehung ebenso fundamental wie das vorausgegangene „Ja“ während der ersten Phase, also der Vertrauensbildung, und somit Grundlage jeglicher Erziehungsarbeit! Das „Nein!“ in der Erziehung setzt voraus, dass die Eltern zuvor, das heisst während der Phase der Vertrauensbildung, zu ihrem Kind bedingungslos „Ja“ gesagt haben. Denn Grenzen können Sie nur dann…

  • Kontraproduktives Verhalten

    Vor allem in den ersten, entscheidenden Phasen der Erziehung gibt es eine ganze Reihe Verhaltensweisen, die sich gerade umgekehrt auswirken können als gedacht oder erhofft. Das gilt auch, wenn es die Eltern „eigentlich gut meinen“. Beispiele (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Regeln

    Regeln sind für das Zusammenleben von Menschen essentiell: Jede Beziehung benötigt gewisse, mehr oder weniger bewusst vereinbarte, Regeln, nach denen sie gelebt werden soll. Allgemeines Das gilt für die Erziehung erst recht, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass Das Kind kennt von Natur aus blosse Regelmässigkeiten, also eine Art Vorstufe zu eigentlichen Regeln. Diese Regelmässigkeiten…

  • Lernen des Kindes

    Kinder lernen in den ersten Jahren nicht nur unglaublich viel, sondern darüber hinaus die weitaus wichtigsten Fähigkeiten für das Leben überhaupt. Voraussetzung ist aber, dass sich die Eltern zunächst einiger möglicher Missverständnisse bewusst sind. Denn Kinder lernen Das heisst, Kinder lernen vor allem von sich aus und erst noch mit grösster Lust! Erst später, in der (Vor)Schule, lernen Kinder dann nach…

  • Persönlichkeit

    Die Persönlichkeit eines Menschen beinhaltet verschiedene Dimensionen (von der Gefühlswelt über das Denken bis zum Aussehen), deren Bedeutung, Entwicklung und Zusammenspiel von der Psychologie untersucht werden. Für die Erziehung interessieren hier Eigenschaften, die das Kind Ob der Mensch ausserdem eine unsterbliche Seele oder ein wie auch immer definiertes Schicksal hat, ist für die Erziehung grundsätzlich nicht von Bedeutung (und eher…

  • Konsequent

    Konsequent handeln bedeutet in der Erziehung, dass Sie entsprechend den Regeln, die Sie selbst aufgestellt oder mit dem Kind vereinbart haben, handeln. Für Kinder ist diese Verlässlichkeit enorm wichtig, um in ihrem Vertrauen in die Eltern bestätigt zu werden und entsprechend Selbstvertrauen aufbauen zu können. Wenn Sie dem Kind etwas in Aussicht stellen, was Sie nicht einhalten, enttäuschen Sie es in seinen Erwartungen. Es…

  • Gefahren

    Kinder sind schon aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung und geringen Erfahrenheit mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt, doch wird ihr Gespür für Gefahren häufig unterschätzt und die Gefahren selbst von Eltern ebenso häufig überschätzt. Das Bewusstsein des Kindes für den Umgang mit Gefahren ist für die Reifung des Kindes von grosser Bedeutung. Es entwickelt sich vor allem in den…

  • Reife

    Die Reife des Kindes bestimmt sich gemäss den Zielen des „2 x 2“ nach der Selbständigkeit und der Beziehungsfähigkeit, die das Kind erreicht hat. Bei einer erfolgreichen Erziehungsarbeit ist das Kind bereits mit der Sozialisation, also beim Eintritt in die (Vor)Schule, genügend reif, um auch in einer Gruppe bestehen können, das heisst, es kann einerseits…

  • Selbständigkeit

    Gemäss dem „2 x 2“ ist das Ziel der Erziehung die Selbständigkeit und Beziehungsfähigkeit des erwachsenen Kindes. Selbständigkeit bedeutet ein verantwortungsvoller Umgang mit der Freiheit. Die Selbständigkeit Ihres Kindes sollten Sie vom ersten Moment an als Ziel Ihrer Arbeit im Auge behalten! Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Vertrauensbildung und die Willensbildung im gleichen Masse grundlegend und entscheidend. Schwangerschaft und Geburt Selbständigkeit beginnt schon vor…

  • Toben

    Wenn ein Kind beginnt seinen eigenen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, entdeckt es eine ungeheure Kraft, die aber noch ziemlich roh ist. Wenn es mit dieser ungestümen Kraft auf einen Widerstand stösst, wird es zunächst einmal mit Wut reagieren, da es seinen Willen nicht durchsetzen konnte. Das ist völlig normal…

  • Herausforderungen

    Da die meisten Fähigkeiten des Kindes noch nicht oder zumindest noch nicht voll entwickelt sind, ist das ganze Leben für das Kind eine einzige, grosse Herausforderung. Und da Kinder einen unbändigen Drang haben, sich zu entwickeln, suchen und lieben sie Herausforderungen schon von sich aus. Als Eltern haben Sie bloss die Aufgabe, aufmerksam zu sein, dass Sie das Kind…

  • Verantwortung der Eltern

    Die Erziehung von Kindern ist eine grosse Aufgabe und vielleicht sogar die wichtigste Aufgabe eines Menschen überhaupt. Trotzdem sollten Sie sich als Eltern im Klaren sein, wo die Grenzen Ihrer Aufgabe und Verantwortung liegen, ansonsten Sie sich womöglich nur allzu schnell selbst überfordern – und dafür umgekehrt genau das vernachlässigen, was Sie eigentlich unbedingt hätten…

  • Vereinbarungen

    Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es nicht mehr nur das „Ja“ seiner Eltern, sondern auch das „Nein!“, also Grenzen. Das beste Mittel dazu sind Regeln, die gemeinsam zwischen den Eltern und dem Kind vereinbart werden, Vereinbarungen eben (im Gegensatz zu Abmachungen, die einseitig von den Eltern aufgestellt werden). In der…

  • Überforderung des Kindes

    Überforderung ist natürlich ein allgemeines Problem für Menschen. Das Spezielle bei Kindern ist, dass sie von Natur aus ihren Eltern vollkommen vertrauen und deshalb zunächst einmal davon ausgehen, dass die Eltern ihnen immer genau das bieten, was sie gerade brauchen. Gegen Überforderung kann sich das Kind in der Phase der Vertrauensbildung kaum wehren. Erst mit…

  • Erfahrungen

    Kinder lernen im Wesentlichen durch eigene Erfahrung und durch Nachahmung. Oder anders gesagt: Was ein Kind nicht selbst ausprobiert hat, hat es auch nicht gelernt. Da ein Kind gewissermassen bei null beginnt, sind die ersten Erfahrungen des Kindes die weitaus wichtigsten. Gleichzeitig verlangen sie von den Eltern am meisten Geduld. Am Anfang sind die Erfahrungen des Kindes noch eher passiv:…

  • Vorbild

    Kinder lernen von sich aus und vor allem durch Erfahrung und Nachahmung. Zum Vorbild nehmen sie grundsätzlich alle Menschen in ihrer Umgebung, in erster Linie aber die, denen sie am meisten vertrauen. Von Natur aus sind das ihre Eltern. Kinder nehmen Sie als Eltern automatisch zum Vorbild, und zwar ob Sie wollen oder nicht, Ihre Anwesenheit allein…

  • Gespür des Kindes

    Gespür ist die Fähigkeit, etwas mehr gefühlsmässig als zu verstandesmässig zu begreifen oder doch zumindest zu erahnen. Diese Fähigkeit haben Kinder von Natur aus. Es ist deshalb die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass ihren Kindern diese enorm wichtige Fähigkeit erhalten bleibt. Für gute Entscheidungen sind Gespür und Verstand gleich wichtig und decken sich idealerweise, sodass von Vernunft gesprochen werden kann. Zur…

  • Widerstand der Eltern

    Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, sucht und braucht es Herausforderungen und Grenzen. Als Eltern sind Sie dabei eine Art Sparringspartner, das heisst, Sie müssen lernen, dem Kind und seinem Willen auch Widerstand zu leisten. Das gilt umso mehr als das Leben in der westlichen Zivilisation den Menschen im Allgemeinen nur noch wenig Anstrengungen abfordert.…

  • Aufmerksamkeit der Eltern

    Aufmerksamkeit ist eine der wichtigsten Erziehungskompetenzen, die Eltern mitbringen sollten. Dabei geht es vor allem darum, dass Sie lernen zu erkennen, wann das Kind von Ihnen braucht. Am einfachsten geht das, wenn Sie sich der Entwicklung des Kindes von Anfang an bewusst sind. Dann können Sie sich nämlich zunächst rund zwei Jahre lang auf die Vertrauensbildung und dann…

  • Freier Wille

    Der Wille, beziehungsweise seine Kultivierung durch Herausforderungen und Grenzen, ist das Thema des zweiten Grundprinzips der Erziehung: Während es in den beiden ersten Jahren fast ausschliesslich darum geht, dass die Eltern lernen ihrem Kind zu vertrauen, müssen Sie nun lernen, dem Willen, der sich im Kind entwickelt, auch Widerstand entgegenzusetzen. Wie beim Vertrauen ist also…

  • Kooperativ

    Kinder haben ein sehr feines Gespür für ihre Abhängigkeit von den Eltern. Sie wissen zumindest instinktiv, dass sie ohne deren Obhut kaum Überlebenschancen hätten. Schon allein aus diesem Grund ist ihnen daran gelegen, das Zusammenleben mit ihren Eltern zum Vorteil aller zu arrangieren. Daran sollten Sie sich immer dann erinnern, wenn Sie sich von Ihren…

  • Respekt der Eltern

    Ein respektvoller Umgang in der Erziehung heisst zunächst, dass Sie die eigene Persönlichkeit des Kindes annehmen und anerkennen, statt das Kind nach Ihren Vorstellungen oder Erwartungen beeinflussen zu wollen. Respekt beruht zwar auf Gegenseitigkeit, doch sind die Eltern aufgrund ihrer hierarchischen Stellung zumindest in den ersten, entscheidenden Jahren, noch allein verantwortlich. Wenn das Kind zur Welt kommt, wissen Sie noch sehr wenig über seine Persönlichkeit, abgesehen vielleicht von…

  • Gespür der Eltern

    Gespür ist die Fähigkeit, etwas mehr gefühlsmässig als verstandesmässig zu verstehen oder doch zumindest zu erahnen. Während Kinder diese Fähigkeit noch von Natur aus haben, müssen die meisten Eltern das für die Erziehung enorm wichtige Gespür erst wieder neu entdecken. Das „2 x 2“ verlangt von Ihnen als Eltern denn auch lediglich, dass Sie die beiden Grundprinzipien der Erziehung verstehen –…

  • Ausprobieren

    Kinder wollen alles selbst ausprobieren. Und das ist eine der hervorragendsten Eigenschaften überhaupt, die Sie Kindern unbedingt belassen sollten! Denn Kinder lernen von alleine und in erster Linie durch Erfahrung und Nachahmung. Und da sie alles irgendwann zum ersten Mal machen, müssen sie es zunächst einmal ausprobieren. Das verlangt von Ihnen als Eltern, dass Sie dem Kind und seinen Fähigkeiten vertrauen lernen und kleinere Missgeschicke in Kauf nehmen. Mit…

  • Beziehungsfähigkeit

    Beziehungsfähig ist ein Mensch, wenn er im Austausch mit anderen Menschen einerseits seine eigene Persönlichkeit ausleben kann, und andererseits die Persönlichkeit des anderen respektieren und schätzen kann. Im Idealfall kann daraus etwas Drittes, Grösseres entstehen (wie zum Beispiel eine Familie, ein Geschäft oder eine Sportmannschaft). Dafür braucht es Selbstvertrauen und ein freier Wille. Im Idealfall…

  • Entscheiden

    Entscheiden ist eine der wesentlichsten Funktionen des Menschen überhaupt und Ausdruck des (freien) Willens. Das Ziel des Menschen sollte idealerweise sein, dass er möglichst frei und bewusst entscheiden kann. Dieses hehre Ziel geht natürlich weit über die Erziehung hinaus und stellt sich auch längst nicht jedem Mensch. Immerhin können Sie als Eltern in den ersten Jahren des Kindes mehr oder weniger gute…

  • Resignieren

    Kinder sind von Natur aus äusserst ausdauernd und geduldig. Allerdings können sie diese Eigenschaften auch sehr schnell verlernen, wenn sie von ihren Eltern Resignation hat ihre Ursache regelmässig in den ersten entscheidenden Phasen der Erziehung. Wenn das Kind hingegen in dieser Zeit genügend Selbstvertrauen aufbauen konnte und seinen Willen genügend „kultivieren“ könnte, wird es auch seine natürliche Motivation behalten. Mögliche Ursachen In der Phase der Vertrauensbildung besteht…

  • Respekt des Kindes

    Respekt bedeutet Aufmerksamkeit und Anerkennung gegenüber Mitmenschen und der Umwelt. Beides kann von einem Kind erst erwartet werden, wenn es eine gewisse Reife erreicht hat. Für diese Reife wiederum sind die Eltern – und nicht etwa das Kind – verantwortlich. Es macht deshalb auch keinen Sinn, von einem Kind Respekt zu verlangen. Hingegen haben Sie…

  • Laut und deutlich

    Kinder brauchen zumindest in den ersten beiden, alles entscheidenden, Phasen der Erziehung zunächst einmal Klartext, denn ihr sprachliches Verständnis ist noch sehr elementar. Mit Verklausulierungen, Doppelbotschaften und ähnlichem sind sie überfordert. Ab der Phase der Willensbildung brauchen sie zudem auch noch Ansagen, die laut und deutlich daherkommen, denn Grenzen müssen für Kinder eindeutig erkennbar sein: Entweder das Kind darf oder es darf nicht, Relativierungen und Konjunktiv können Kinder…

  • Beachtung

    Beachtung ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Das Kind hat eine eigenständige und einmalige Persönlichkeit, für die es von seinen Eltern beachtet werden will. Jedes Kind ist etwas ganz Besonderes, ganz gleich welche Fähigkeiten es hat oder nicht hat. Das bedeutet allerdings nicht, dass es dauernd im Mittelpunkt stehen muss. Kinder wollen zunächst um ihrer selbst…

  • Grundprinzipien der Erziehung

    Die beiden Grundprinzipien gemäss dem „2 x 2 der Erziehung“ ergeben sich aus der allgemeinen Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung. In dieser Zeit entwickelt das Kind die beiden weitaus wichtigsten Kräfte für sein Leben: Diese beiden für das Leben des Menschen so wertvollen Kräfte kann das…

  • Vorwürfe der Eltern

    Mit der Erziehung überforderte Eltern kommen leicht in Versuchung, unerwünschtes Verhalten des Kindes zu tadeln. Sie versuchen damit, dem Kind eine Verantwortung zuzuschreiben, die es noch gar nicht übernehmen kann, zumal die Ursache für das missbilligte Verhalten auch noch regelmässig in Erziehungsfehlern der Eltern liegt. Vorwürfe sind in während der Vertrauensbildung besonders kontraproduktiv, da das Kind geradezu darauf angewiesen ist, dass ihm seine Eltern vertrauen, insbesondere…

  • Strafen

    Strafen sind in der Erziehung nicht bloss unnötig, sondern meistens ausgesprochen kontraproduktiv. Das beginnt schon damit, dass Kinder in den ersten, entscheidenden Phasen der Erziehung den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Strafe gar nicht verstehen können und somit überfordert sind. Strafen werden zudem häufig mit Verantwortung oder Grenzen verwechselt. Und wenn Strafen bloss angedroht, aber nicht vollzogen werden, verliert das Kind auch noch das Vertrauen in…

  • Verwöhnen

    Während der Phase der Vertrauensbildung hat das Kind ausschliesslich Grundbedürfnisse, die bedingungslos, immer und sofort befriedigt werden sollten. Das ist ein Verwöhnen im positiven Sinne. Erst mit der Phase der Willensbildung müssen die Eltern lernen, Grundbedürfnisse von weitergehenden Begehrlichkeiten zu unterscheiden: Wenn sie dem Willen des Kindes nicht angemessen Widerstand leisten, droht ein negatives Verwöhnen,…

  • Versöhnung zwischen Eltern und Kind

    Konflikte zwischen den Eltern und ihren Kindern sind unvermeidlich. Versöhnung ist vor allem in der Phase der Willensbildung das, was der Trost in der Phase der Vertrauensbildung ist: ein Grundbedürfnis des Kindes, für deren Erfüllung allein die Eltern verantwortlich sind. In der Phase der Vertrauensbildung dürfen Sie grundsätzlich zu allem „Ja“ sagen (ausser natürlich bei…

  • Bewegen

    Bewegung ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Entscheidend ist aber weniger, wie viel oder wie wenig sich das Kind bewegt, sondern dass es sich möglichst immer je nach seiner Lust bewegen darf. Eltern müssen deshalb vor allem darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht am bewegen hindern. Bewegung und Entwicklung Es ist für Eltern etwas vom Faszinierendsten, wenn sie das…

  • Nachhelfen

    Kinder lernen fortwährend und immerzu Neues: Sie probieren aus oder ahmen nach, was sie sehen. Meistens müssen sie lange üben um Erfolg zu haben, selten gelingt ihnen etwas auf Anhieb, sodass die Versuchung der Eltern, etwas nachzuhelfen, nur allzu gross ist. Das mag gut gemeint sein, doch wird dem Kind dadurch nicht nur geholfen, sondern es wird ihm auch die…

  • Überfluss

    Der wirtschaftliche Erfolg der westlichen Zivilisation hat für die Erziehung von Kindern leider nicht nur Vorteile, sondern stellt Eltern vor ein besonderes Problem: Sie müssen auch dort Grenzen ziehen, wo Sie eigentlich aufgrund der Lebensumstände Ihre Grosszügigkeit ausleben könnten. Das gilt vor allem für Dinge wie Essen, Spielsachen, Geschenke, Wohnraum, Reizüberflutung usw. Doch nicht nur…

  • Protestieren

    Wenn Kinder gegen ihre Eltern protestieren, werden sie häufig als unvernünftig betitelt. Der Protest von Kindern ist aber meistens nichts anderes als ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung und bei näherer Betrachtung zudem höchst vernünftig. Eltern sollten deshalb zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung jeweils genau hinschauen, aus welchen Gründen sich das Kind gegen sie…

  • Geduld der Eltern

    Geduld ist eine der wichtigsten Erziehungskompetenzen. Geduld verlangt vor allem, dass Sie lernen, den Grundbedürfnissen und Fähigkeiten Ihres Kindes zu vertrauen. Warten Sie also immer ab und beobachten Sie, wie sich das Kind von selbst entwickelt und Ihnen von sich aus mitteilt, was es braucht. Sie belassen ihm so seine bewundernswerte Geduld, die es seinerseits schon von Natur aus mitbringt, während es Ungeduld von seinen Eltern als Eigenheit übernimmt!…

  • Essen und Trinken

    Essen und Trinken sind für das Kind Grundbedürfnisse und eine fundamentale Erfahrung, insbesondere beim Stillen des Kindes an der Mutterbrust: Es gibt wohl kaum einen grösseren Vertrauensbeweis des Kindes gegenüber seiner stillenden Mutter. Das Kind vertraut der Mutter vollumfänglich, dass es alles, was es braucht, durch die Muttermilch erhält. Dieses Vertrauen geht weiter, indem das Kind seine Eltern zunächst einmal in…

  • „Nein!“ des Kindes

    Eltern fordern von ihren Kindern zu Recht, dass sie deren „Nein!“ akzeptieren lernen. Denn Eltern setzen damit dem Kind eine Grenze. Allerdings hat auch das Kind Grenzen und somit ein Recht, dass seine Eltern ihrerseits dessen „Nein!“ respektieren. Dass daraus Konflikte entstehen, ist offensichtlich. Entscheidend ist, dass Sie als Eltern lernen, damit umzugehen. Denn die…

  • Bestätigung

    Bestätigung heisst, dass die Eltern das Kind, mit seiner ganzen Persönlichkeit annehmen, es für seine Fähigkeiten beachten und ihm dies zudem zeigen und sich darüber freuen. Kinder brauchen diese Bestätigung immer wieder, selbst wenn die beiden wichtigsten Phasen der Erziehung vorüber sind. Gerade während der Sozialisation und noch verstärkt während der Pubertät brauchen Kinder und Jugendliche den Rückhalt der Eltern. Denn es ist nicht so einfach,…

  • Gewalttätige Eltern

    Gewalt im Sinne von körperlicher Schädigung ist in der Erziehung selbstverständlich durch nichts zu rechtfertigen und heutzutage zumindest in westlichen Gesellschaften auch durchwegs verpönt beziehungsweise strafbar. Daneben gibt es aber verschiedene andere Formen von Gewalt, die nicht minder problematisch sind. Formen der Gewalt Während bei physischer Gewalt wie einigermassen klar ist, worum es geht, kann psychische Gewalt…

  • Frustrationstoleranz

    Frustrationstoleranz wird zwar erst mit der Sozialisation zum Thema, das heisst, wenn sich das Kind auch ausserhalb der Familie soll behaupten können. Allerdings werden die Voraussetzungen dafür bereits in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung geschaffen. Die Fähigkeit, mit Misserfolgen oder unerfüllten Wünschen und Erwartungen umzugehen, erwirbt das Kind, wenn es in den ersten…

  • Toleranz der Eltern

    Was von Kindern alles zu dulden ist, hängt offensichtlich vor allem vom persönlichen Empfinden ab. Sicher ist, dass Sie als Eltern auch einiges erdulden müssen, das Ihnen vielleicht schwerfällt. Sicher ist aber auch, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen dürfen und sollen. Denn das Kind braucht auch Grenzen, für die Sie als Eltern verantwortlich sind. In der Phase…