Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während das Kind bereits mit einem grenzenlosen Vertrauen in seine Eltern zur Welt kommt, müssen Sie zuerst lernen, Ihrem Kind beziehungsweise dessen Grundbedürfnissen und Fähigkeiten zu vertrauen. Vertrauen ist die Grundlage jeder Beziehung, gerade auch jener zwischen Eltern und Kind. Das Besondere in der Erziehung ist, dass die Verantwortung für die Vertrauensbildung einseitig in der Verantwortung der Eltern liegt.

 

Das Kind entwickelt in dem Mass Selbstvertrauen, wie sein Vertrauen von seinen Eltern bestätigt wird, indem diese bedingungslos „Ja“ zu ihm sagen. Dieses „Ja“ ist Voraussetzung dafür, dass das Kind in der nächsten Phase, jener der Willensbildung ab etwa dem dritten Lebensjahr, auch mit Ihrem „Nein!“ wird umgehen können.

 

Die Phase der Vertrauensbildung ist die erste und grundlegendste Phase der Erziehung.

  • Geduld der Eltern

    Geduld ist eine der wichtigsten Erziehungskompetenzen. Geduld verlangt vor allem, dass Sie lernen, den Grundbedürfnissen und Fähigkeiten Ihres Kindes zu vertrauen. Warten Sie also immer ab und beobachten Sie, wie sich das Kind von selbst entwickelt und Ihnen von sich aus mitteilt, was es braucht. Sie belassen ihm so seine bewundernswerte Geduld, die es seinerseits schon von Natur aus mitbringt, während es Ungeduld von seinen Eltern als Eigenheit übernimmt!…

  • Gestik

    Anfangs kann sich das Kind erst durch seine Mimik und mehr und mehr durch seine Gestik, also Bewegungen mit den Händen, Beinen und dem Kopf ausdrücken. Diese nonverbale Kommunikation ist für die Eltern meistens nicht so einfach zu verstehen. Sie verlangt vor allem eine erhöhte Aufmerksamkeit und kann so eine Chance sein, bisher unbekannte Ebenen in Beziehungen zu entdecken.…

  • Stillen

    Ein Kind mit der Mutterbrust zu stillen, ist zweifelsohne etwas vom Wertvollsten überhaupt in der Beziehung zwischen der Mutter und dem Kind. Das gilt sowohl für die gesundheitlichen Vorteile (um die es hier allerdings nicht geht), als auch für die Bestätigung des Vertrauens des Kindes in die Mutter. Grundbedürfnis Sich stillen zu lassen, heisst vor…

  • Essen und Trinken

    Essen und Trinken sind für das Kind Grundbedürfnisse und eine fundamentale Erfahrung, insbesondere beim Stillen des Kindes an der Mutterbrust: Es gibt wohl kaum einen grösseren Vertrauensbeweis des Kindes gegenüber seiner stillenden Mutter. Das Kind vertraut der Mutter vollumfänglich, dass es alles, was es braucht, durch die Muttermilch erhält. Dieses Vertrauen geht weiter, indem das Kind seine Eltern zunächst einmal in…

  • Bestätigung

    Bestätigung heisst, dass die Eltern das Kind Kinder brauchen diese Bestätigung immer wieder, selbst wenn die beiden wichtigsten Phasen der Erziehung vorüber sind. Gerade während der Sozialisation und noch verstärkt während der Pubertät brauchen Kinder und Jugendliche den Rückhalt der Eltern. Denn es ist nicht so einfach, wenn man sich plötzlich ausserhalb des vertrauten Familienkreises, behaupten muss. Während der Phase der Vertrauensbildung fällt…

  • Abmachungen

    Kinder wollen wissen, was gilt und was nicht. Regeln lernen sie zunächst, indem sie Gewohnheiten und Regelmässigkeiten beobachten. Insbesondere den Alltag Ihrer Eltern nehmen sie zum Vorbild. So können sie sich darauf verlassen, dass zum Beispiel am Morgen beim Aufwachen immer jemand bereit steht, der sie aufnimmt und ihnen zu Trinken gibt. Das bedeutet Verlässlichkeit…

  • Gewalttätige Eltern

    Gewalt im Sinne von körperlicher Schädigung ist in der Erziehung selbstverständlich durch nichts zu rechtfertigen und heutzutage zumindest in westlichen Gesellschaften auch durchwegs verpönt beziehungsweise strafbar. Daneben gibt es aber verschiedene andere Formen von Gewalt, die nicht minder problematisch sind. Formen der Gewalt Während bei physischer Gewalt wie einigermassen klar ist, worum es geht, kann psychische Gewalt…

  • Frustrationstoleranz

    Frustrationstoleranz wird zwar erst mit der Sozialisation zum Thema, das heisst, wenn sich das Kind auch ausserhalb der Familie soll behaupten können. Allerdings werden die Voraussetzungen dafür bereits in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung geschaffen. Die Fähigkeit, mit Misserfolgen oder unerfüllten Wünschen und Erwartungen umzugehen, erwirbt das Kind, wenn es in den ersten…

  • Toleranz der Eltern

    Was von Kindern alles zu dulden ist, hängt offensichtlich vor allem vom persönlichen Empfinden ab. Sicher ist, dass Sie als Eltern auch einiges erdulden müssen, das Ihnen vielleicht schwerfällt. Sicher ist aber auch, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen dürfen und sollen. Denn das Kind braucht auch Grenzen, für die Sie als Eltern verantwortlich sind. In der Phase…

  • Annehmen

    Wenn das Kind geboren wird, will es von seinen Eltern für sein „blosses“ Dasein willkommen geheissen werden. Annehmen heisst, das Kind mit all seinen eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu schätzen, also unabhängig davon, wie seine Persönlichkeit aussieht. Am besten geht das, wenn Sie davon ausgehen, dass das Kind bereits vollkommen zur Welt kommt und sich von selbst entwickelt. Diese Haltung ist vor allem…

  • Fragen der Eltern

    Wenn Sie Ihr Kind etwas fragen, schenken Sie ihm Aufmerksamkeit und lernen seine Persönlichkeit kennen. Fragen Sie aber nur, weil Sie etwas wissen wollen oder eine Vermutung bestätigt haben wollen. Fragen der Eltern können nämlich auch manipulativen Absichten beinhalten, sodass sie höchst kontraproduktiv wirken. Das neugeborene Kind ist für die Eltern meistens ein noch völlig unbekanntes Wesen, das Ihnen anfangs kleinere…

  • Ernst nehmen

    Der Umgang mit Kindern darf und soll in erster Linie Spass machen. Gleichzeitig haben Kinder ganz gewichtige Anliegen und Sorgen, die Sie als Eltern ernst nehmen müssen. Gerade der Unterschied zwischen willkommenem Humor und kontraproduktiver Ironie ist häufig sehr subtil. Sie sollten ein Gespür dafür entwickeln, wann Spass und wann Ernst angebracht ist, ansonsten das Kind verwirrt wird oder sich abgelehnt fühlen wird. Erst nehmen bedeutet nichts…

  • Missgeschicke

    Das Leben von Kindern ist zumindest in den ersten Jahren voller echter und vermeintlicher Missgeschicke. Allerdings handelt es sich dabei aus der Sicht des Kindes lediglich um Erfahrungen, die ganz selbstverständlich zum Lernen dazugehören. Entscheidend ist deshalb, wie die Eltern mit den kleineren und grösseren „Unfällen“ umgehen. Förderliche Reaktionen Kinder lernen von selbst und wollen demnach auch die Folgen…

  • Unterhaltungselektronik

    Radio, TV, Smartphones, elektronisches Spielzeug und ähnliches sind in den beiden ersten Phasen der Erziehung äusserst heikle, ja geradezu gefährliche Geräte für eine gesunde Entwicklung. Die Gefahr liegt darin, dass diese Geräte nicht bloss die ganze Aufmerksamkeit des Kindes in Beschlag nehmen, sondern das Kind durch ihre Eindringlichkeit ziemlich überfordern. Diese Reizüberflutung durch Bilder und Töne beeinträchtigt in hohem Masse die Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit des…

  • Vertrösten

    Vertrösten bedeutet, die Befriedigung der Bedürfnisse des Kindes auf später zu verschieben. Das ist vor allem für Grundbedürfnisse des Kindes während der Phase der Vertrauensbildung höchst problematisch, denn das Kind kann in diesem Alter noch nicht warten, da es noch voll und ganz im Hier und Jetzt lebt. Wenn Sie dem Kind aus irgendeinem Grund nicht sofort helfen können, braucht es…

  • Fremdbetreuung

    Unter „Fremdbetreuung“ wird hier die regelmässige Tagesbetreuung von Kindern ausserhalb des engeren Familienkreises in den ersten Lebensjahren verstanden. Insbesondere die Betreuung durch Grosseltern wird hier nicht als Fremdbetreuung betrachtet. Im folgenden wird der Einfachheit halber auch von „KITA“ (kurz für Kindertagesstätte) gesprochen, womit alle Formen der Fremdbetreuung gemeint sind. Die Fremdbetreuung hat für Kinder Vor-…

  • Gehalten werden

    Gehalten werden ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Wenn Sie Ihr Kind in die Arme nehmen, geben sie ihm Geborgenheit und Trost, wodurch Sie Vertrauen und Beziehung schaffen. Zumindest in den ersten beiden, alles entscheidenden Phasen der Erziehung muss das Kind die Beziehung zu seinen Eltern unbedingt auch körperlich spüren. Gleichzeitig können Sie als Eltern Ihr Gespür für die Bedürfnisse des Kindes durch die körperliche Nähe sehr viel besser entwickeln.…

  • Ausdauer des Kindes

    Die Entwicklung des Kindes ist vor allem ein Lernprozess. Und dieser Lernprozess erfordert Ausdauer und Geduld. Geduld von den Eltern und Ausdauer vom Kind. Doch während die Eltern die nötige Geduld häufig erst noch lernen müssen, bringt das Kind von Natur aus bereits genügend Ausdauer mit, das heisst, genau so viel, wie es braucht, um etwas Neues zu lernen.…

  • Missverständnisse

    In der Erziehungsarbeit gibt es einige Missverständnisse, man könnte auch von „Erziehungsfallen“ sprechen, denn meistens geschehen sie mangels Kenntnis und in bester Absicht. Beispiele Kinder müssen lernen Nein, Kinder dürfen lernen – und sie tun es von selbst, jedenfalls wenn es die Eltern zulassen. Wirklich lernen müssen hingegen die Eltern, vor allem in den beiden…

  • Ironie

    Ironie basiert auf der Mehrdeutigkeit der Sprache. Kinder brauchen jedoch Klarheit: Ihr Sprachverständnis genügt noch nicht, um zwischen ernst gemeinten Äusserungen und Sprachwitz unterscheiden zu können, sie sind damit überfordert und reagieren darauf vor allem mit Verwirrung. Ironie in der Erziehung mag gut gemeint sein, ist aber vor allem in den ersten, entscheidenden Phasen der Erziehung ausgesprochen kontraproduktiv. Um etwas ganz…

  • Kleinkind

    Übersicht zum Thema Kleinkind

  • Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind

    Es ist wohl selbstredend, dass die Beziehung des Kindes zu seinen Eltern in den ersten Jahren die weitaus wichtigste ist im Leben eines Menschen. Und die Eltern erleben das umgekehrt in aller Regel genau gleich. Die Beziehung ist zwar schon von Natur aus da, muss aber gewissermassen bestätigt werden, ansonsten sie sehr schnell problematisch werden kann. Für…

  • Klartext

    Die kognitiven Fähigkeiten des Kindes sind in den beiden ersten Phasen der Erziehung noch ziemlich beschränkt. Es ist deshalb wichtig, dass die Eltern mit dem Kind in einfachen, eindeutigen und positiven – eben klaren – Worten sprechen. Oder anders gesagt: entweder „Ja“ oder „Nein!“ „Ja“ oder „Nein!“ Gewöhnen Sie sich gleich von Anfang daran, dass es für Kinder nur „entweder oder“ gibt.…

  • Zwang

    Zwang ist in der Erziehung weder nötig noch sinnvoll, sondern ganz im Gegenteil ausgesprochen kontraproduktiv. Streng genommen ist Zwang sogar ein Gewaltmissbrauch, zumal sich das Kind aufgrund seiner noch beschränkten körperlichen Kräfte und der anfänglich totalen Abhängigkeit von seinen Eltern kaum wehren kann. Statt Zwang anzuwenden, sollten Sie in den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen…

  • Wünsche des Kindes

    Wünsche sind immer in die Zukunft gerichtet. Schon allein deshalb hat das Kind in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung von Natur aus noch keine Wünsche, denn es lebt voll in der Gegenwart. Wünsche sind denn auch zu unterscheiden erstens von Grundbedürfnissen und zweitens vom Willen des Kindes. Schliesslich sind Wünsche regelmässig vom Zutun…

  • Hier und Jetzt

    Kleinkinder leben noch voll und ganz im Hier und Jetzt, das heisst, sie kennen weder ein „Früher“ noch ein „Später“ und sind auch gar nicht daran interessiert, was gestern war oder morgen sein wird – oder gar anderswo sein könnte. Das Verständnis für die Vergangenheit und die Zukunft entwickelt sich erst nach und nach. Für Kleinkinder…

  • Nachahmen des Kindes

    Kinder lernen aus eigenem Antrieb und vor allem durch eigene Erfahrungen und durch Nachahmen. Beim Nachahmen nehmen sich Kinder in erster Linie die Eltern zum Vorbild, denn ihnen vertrauen sie zumindest in den ersten Jahren vollständig. Seien Sie sich also bewusst, dass Kinder grundsätzlich alles auch machen wollen, was Sie selbst tun, sei es mit Besteck essen, sei es mit dem Smartphone spielen, oder was…

  • Spielen

    Spielen ist für Kinder sehr viel mehr als lustvoller Zeitvertreib. Beim Spielen lernt das Kind beinahe alles, was es für sein Leben braucht. Dabei wird sein von Natur aus vorhandenes Vertrauen in seine Fähigkeiten bestätigt, es kann seine Phantasie und Kreativität ausleben und es erfährt sowohl Herausforderungen als auch Grenzen. Es braucht dafür grundsätzlich weder…

  • Spielzeug

    Grundsätzlich brauchen Kinder weder Spielzeug, Spielgeräte noch Spielplätze, um zu lernen und sich zu reifen Menschen entwickeln zu können. Die Umgebung des Kindes in der westlichen Zivilisation birgt allerdings einerseits einige Gefahren, vor allem durch Maschinen und Geräte, und bietet andererseits oftmals wenig Möglichkeiten, in der freien Natur zu lernen, sodass es durchaus Sinn machen kann, dem Kind eine Art künstliche Lernumgebung…

  • Bequemlichkeit der Eltern

    Die Aufgabe der Eltern ist vor allem während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung sehr anspruchsvoll. Allerdings ist diese Aufgabe bedeutend einfacher und nachhaltiger zu lösen, wenn Sie sich an die beiden Grundprinzipien der Erziehung halten. Das heisst, Sie müssen lernen, zu Ihrem Kind zunächst uneingeschränkt „Ja“ und später auch konsequent „Nein!“ zu sagen. Diesen beiden Prinzipien sind zwar alles andere als…

  • Sucht

    Die wesentlichen Voraussetzungen für süchtiges Verhalten werden in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung gelegt. Oder positiv ausgedrückt: Wenn das Kind in den ersten Jahren das erhält, was es wirklich braucht, wird es später kaum nach Ersatzbefriedigung suchen müssen. Und Ersatzbefriedigung ist gewissermassen der Nährboden für süchtiges Verhalten. Drogen und süchtiges Verhalten Süchtig kann der Mensch nicht nur…

  • Behindern

    Eltern sprechen gerne und in bester Absicht davon, dass sie ihre Kinder wo immer möglich fördern und unterstützen wollen. Meistens ist das Verhalten der Eltern zwar gut gemeint, aber häufig trotzdem geradezu kontraproduktiv. Denn Kinder entwickeln sich grundsätzlich von selbst, die Eltern sollten deshalb in erster Linie darauf achten, dass sie ihre Kinder dabei nicht behindern! Beispiele für unnötige Behinderungen Ein Kind wird…

  • Ehrlichkeit der Eltern

    Kinder sind von Natur aus vollkommen offen und ehrlich, sie zeigen ihre Gefühle und sagen, was sie denken. Und sie vertrauen ihren Eltern, dass diese ebenso offen und ehrlich sind. Grundsatz der Ehrlichkeit Als Eltern müssen Sie deshalb lernen, zumindest zu Ihren Kindern möglichst ehrlich zu sein: Kinder nehmen ihre Eltern zum Vorbild, werden also Unehrlichkeit sehr schnell als…

  • Zutrauen

    Ihrem Kind etwas zutrauen bedeutet, dass Sie seinen Fähigkeiten vertrauen. Oder anders gesagt: Sie glauben daran, dass das Kind das ganze Potential bereits in sich hat. Es braucht einzig ein Umfeld, in dem es sein Potential möglichst frei entwickeln kann. Während der Phase der Vertrauensbildung ist es absolut entscheidend, dass Sie dem Kind einerseits zutrauen, dass es Ihnen seine Grundbedürfnisse kundtun kann und…

  • Hierarchie

    Hierarchie in der Erziehung bedeutet, dass in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung die Verantwortung für die Beziehung einzig und allein den Eltern zukommt. Dies ändert sich erst, wenn das Kind eine gewisse Reife erworben hat. Erziehung und Partnerschaft Die Hierarchie in der Erziehung steht im Gegensatz zu einer Partnerschaft, bei der beide Beteiligten die gleiche Verantwortung übernehmen. In den…

  • Wut des Kindes

    Wut ist, nebst Freude, Angst und Trauer, eines der vier Grundgefühle, das heisst ein elementares, reines und von Geburt an vorhandenes Gefühl. Kinder werden vor allem dann wütend, wenn sich jemand oder etwas ihrem Willen entgegenstellt. Das ist grundsätzlich ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung. Entscheidend ist einzig, wie die Eltern darauf reagieren. Wut ist ein…

  • Kreativität

    Kreativität bedeutet die Fähigkeit etwas Neues zu erschaffen. Man könnte auch von „Schöpfung“ sprechen (unabhängig davon, ob dem Wort eine religiöse Bedeutung zugemessen wird oder nicht). So betrachtet ist schon allein die Geburt des Kindes selbst der kreativste Akt, der überhaupt denkbar ist: Das Leben schlechthin. Das „2 x 2“ geht denn auch davon aus, dass jedes…

  • Alltag

    Der Alltag von Eltern mit Kindern wird vor allem während ersten Jahren häufig als schwierig, eintönig oder gar öd empfunden. Das hat einerseits viel mit den üblichen Formen des Zusammenlebens in der westlichen Zivilisation zu tun. Gerade junge Mütter, die hauptsächlich für die Kinderbetreuung aufkommen, fühlen sich häufig isoliert vom gesellschaftlichen Leben und auf ihre Rolle als Mutter reduziert.…

  • Grenzen der Eltern

    Wenn das Kind beginnt, seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es auch angemessene Grenzen, sei es in Form von Herausforderungen, seien es Regeln oder ein konsequentes „Nein!“. Eltern haben aber auch noch eigene, persönliche Grenzen aufgrund von Diese Grenzen der Eltern können den Grundbedürfnissen des Kindes entgegenstehen. Zumindest während den ersten beiden, alles entscheidenden Phasen der Erziehung bedeutet das…

  • Nähe und Distanz

    Das Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz ist eines der Grundthemen in jeder Beziehung, so auch in der Beziehung zwischen Eltern und Kind, also in der Erziehung. Allerdings sind es die Kinder allein, die bestimmen, wie viel Nähe gerade nötig beziehungsweise möglich ist. Denn als Eltern haben Sie keinen Anspruch auf Nähe, sondern einzig die Aufgabe,…

  • Mithelfen

    Kinder helfen grundsätzlich von Natur aus gerne mit, geht es doch beim Helfen vor allem um gegenseitiges Vertrauen. Wie sehr ein Kind später bereit ist, zum Beispiel im Haushalt mitzuhelfen, hängt deshalb vor allem davon ab, wie sehr es den Eltern gelungen ist, während den beiden ersten Phasen der Erziehung Vertrauen zu schaffen. Von Geburt aus ist das Kind wortwörtlich…

  • Gratwanderung

    Das „2 x 2 der Erziehung“ geht von den zwei an sich klar zu unterscheidenden Grundprinzipien: Selbstvertrauen und freier Wille aus. Oder anders gesagt: es geht um die Frage, ob Sie „Ja“ oder „Nein!“ sagen sollen. Das ist dann einfach, wenn Sie sich schon seit der Geburt des Kindes an diese Prinzipien halten. Sie können…

  • Provozierende Eltern

    Eltern rufen manchmal bei ihren Kindern unbewusst ein Verhalten hervor, das eigentlich unerwünscht ist, oder verstärken ein an sich natürliches Verhalten, welches das Kind überwinden sollte. Wenn dann noch ein Vorwurf an das Kind folgt, entsteht ein eigentlicher Teufelskreis. Formen Eltern sind sich in aller Regel nicht bewusst, dass sie ihre Kinder durch ihr eigenen…

  • Störenfried

    Kinder, die in der Schule oder in der Freizeit dauernd andere durch übertriebenen Lärm, Provokationen und ähnliches stören, haben im Grunde genommen alle das gleiche Problem: Sie können Grenzen anderer nicht oder nur zu wenig respektieren. Dieses Fehlverhalten hat aber weniger mit der kindlichen Veranlagung zu tun als mit Erziehungsfehlern der Eltern in den ersten entscheidenden Phasen der Erziehung. Eine Korrektur dieses…

  • Lust

    Kinder tun und lassen von Natur aus, wozu sie gerade Lust haben. Zwänge und Pflichten und sind ihnen noch völlig fremd. Zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung sollten Kinder möglichst nach dem Lustprinzip leben dürfen. Damit aus der Lust kein Frust wird, muss das Kind aber Trost und Versöhnung erfahren, wenn es in seinem Übermut anstösst und…

  • Verlassen werden

    Menschenkinder sind bei ihrer Geburt sprichwörtlich auf Gedeih und Verderb von ihren Eltern abhängig. Werden sie verlassen, hat das immer existenzielle Auswirkungen, insbesondere während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung. Zudem sind in dieser Zeit sowohl der Grund als auch die Dauer zunächst unerheblich. Denn das Kind lebt noch voll und ganz im Hier und Jetzt und…

  • Bequemlichkeit des Kindes

    Kinder haben je nach ihrem Temperament zwar unterschiedlich viel Tatendrang, doch bewirkt schon allein der Lebenswille, dass jedes Kind von Natur aus mindestens so viel unternimmt, wie es für sein Leben braucht. Wenn es sich zu wenig für sein Leben einsetzt, hat das weniger mit seiner Natur zu tun als mehr mit dem Verhalten der Eltern. Die Erziehungsfehler sind zwar…

  • Erklären

    Kinder stehen in unserer Welt vor einer Unmenge an Rätseln und Ungewissheiten. Und oft bitten sie ihre Eltern um Aufklärung, doch nicht immer. Gerade die ersten, alles entscheidenden Jahres des Kindes dürfen, ja sollten Kinder noch etwas vom Mystischen behalten dürfen, das sie bei ihrer Geburt mitbringen. Kommt dazu, dass Kinder in dieser Zeit in…

  • Verstand des Kindes

    Beim Verstand geht es im Rahmen des „2 x 2“ mehr um die geistige Erkenntnis und das entsprechende Entscheiden und Handeln, während es beim Gespür mehr um die gefühlsmässige Erkenntnis geht. Der gleichzeitige Gebrauch von Verstand und Gespür wird in diesem Zusammenhang als Vernunft bezeichnet. Das Gespür bringt das Kind schon von Geburt an mit, den Verstand erwirbt es hingegen erst nach und…

  • Reizüberflutung

    Das Empfinden von Kindern ist gerade in den ersten Jahren noch sehr ausgeprägt. Kinder können von Natur aus mit Ihren Sinnen auch feinste Düfte, Stimmungen und anderes wahrnehmen. Diese Fähigkeit sollten Sie dem Kind möglichst lange bewahren, auch wenn unsere hochtechnisierte Zivilisation längst möglichst alle Sinne durch irgendwelche Geräte zu ersetzen sucht oder Sinne gar zu manipulieren versucht. Sie können sich…