Nein der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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==Archetypische Rollen und Verantwortung==
==Archetypische Rollen und Verantwortung==
"Nein" zu sagen scheint heutzutage gerade für Väter häufig sehr schwierig. Denn sie haben im Zuge der Emanzipation und der damit verbundenen vermehrten Übernahme von Erziehungsaufgaben als Erstes gelernt, dass sie auch eine "weiche Seite" haben sollen und diese gerade im Umgang mit Kindern ausleben dürfen. Das ist an sich auch völlig richtig. Bloss darf dabei nicht vergessen gehen, dass es die [[archetypisch|archetypische Aufgabe]] des Vaters ist, dem Kind Grenzen zu setzen, ihm also "Nein!" zu sagen. Demgegenüber ist das Thema Vertrauen, also das "Ja" in der Erziehung, archetypisch der Mutter zugeordnet. Als Vater werden Sie sich deshalb zu Beginn vielleicht fragen, ob Sie nicht das eine oder andere Mal "zu hart" waren. Sie dürfen jedoch insofern beruhigt sein, dass Ihr Kind besser ein zu hartes als ein halbherziges "Nein" erträgt! Viel wichtiger ist dabei, dass Sie [[konsequent]] dabei bleiben und die Mutter Sie nicht gewissermassen [[boykottieren|boykottiert]], indem Sie das "Nein!" aufzuweichen sucht ("Hat Papi 'Nein' gesagt? - Schau, Du darfst dafür noch etwas Schokolade haben"). Die Zuordnung von "Ja" und "Nein!" zu Mutter und Vater ist wohlverstanden bloss eine archetypische. Das heisst es geht keineswegs darum, dass der Eine nur für das "Nein!" zuständig wäre und die Andere nur für das "Ja". Ganz im Gegenteil: Beide müssen beides lernen und zwar in genau gleichem Masse! Höchstens die Reihenfolge aufgrund der Entwicklung des Kindes ist typischerweise so, dass während der Vertrauensphase, also in den beiden ersten Jahren, eher die Mutter gefragt ist während in der Phase der Willensbildung, also den beiden folgenden Jahren, eher der Vater gefordert ist. Spätestens Dank sollten aber beide Eltern so weit sein, dass sie beide Aufgaben genau gleich gut erfüllen können.
"Nein" zu sagen scheint heutzutage gerade für [[Vater|Väter]] häufig sehr schwierig. Denn sie haben im Zuge der Emanzipation und der damit verbundenen vermehrten Übernahme von Erziehungsaufgaben als Erstes gelernt, dass sie auch eine "weiche Seite" haben sollen und diese gerade im Umgang mit Kindern ausleben dürfen. Das ist an sich auch völlig richtig. Bloss darf dabei nicht vergessen gehen, dass es die [[archetypisch|archetypische Aufgabe]] des Vaters ist, dem Kind Grenzen zu setzen, ihm also "Nein!" zu sagen. Demgegenüber ist das Thema Vertrauen, also das "Ja" in der Erziehung, archetypisch der Mutter zugeordnet. Als Vater werden Sie sich deshalb zu Beginn vielleicht fragen, ob Sie nicht das eine oder andere Mal "zu hart" waren. Sie dürfen jedoch insofern beruhigt sein, dass Ihr Kind besser ein zu hartes als ein halbherziges "Nein" erträgt! Viel wichtiger ist dabei, dass Sie [[konsequent]] dabei bleiben und die Mutter Sie nicht gewissermassen [[boykottieren|boykottiert]], indem Sie das "Nein!" aufzuweichen sucht ("Hat Papi 'Nein' gesagt? - Schau, Du darfst dafür noch etwas Schokolade haben"). Die Zuordnung von "Ja" und "Nein!" zu Mutter und Vater ist wohlverstanden bloss eine archetypische. Das heisst es geht keineswegs darum, dass der Eine nur für das "Nein!" zuständig wäre und die Andere nur für das "Ja". Ganz im Gegenteil: Beide müssen beides lernen und zwar in genau gleichem Masse! Höchstens die Reihenfolge aufgrund der Entwicklung des Kindes ist typischerweise so, dass während der Vertrauensphase, also in den beiden ersten Jahren, eher die Mutter gefragt ist während in der Phase der Willensbildung, also den beiden folgenden Jahren, eher der Vater gefordert ist. Spätestens Dank sollten aber beide Eltern so weit sein, dass sie beide Aufgaben genau gleich gut erfüllen können.


Ein grosses Missverständnis liegt darin, dass Eltern meinen, es liege am Kind, wenn es ihr "Nein!" nicht respektiere. Damit fordern sie aber etwas vom Kind, wofür sie selbst [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]] sind. Denn anders als in einer partnerschaftlichen Beziehung unter Erwachsenen besteht zwischen den Eltern und dem Kind zumindest in den ersten vier Jahren eine [[Hierarchie]]. Das heisst, dass es immer an Ihnen liegt, wenn das Kind Ihr "Nein!" noch nicht akzeptieren kann und Sie müssen solange üben, bis es klappt! Denn das Kind kennt von Natur aus keine Grenzen, sie müssen ihm von seinen Eltern gesetzt werden. Nur so kann es lernen, seinen Willen nutzbringend zu kultivieren und sinnvoll einzusetzen.
Ein grosses Missverständnis liegt darin, dass Eltern meinen, es liege am Kind, wenn es ihr "Nein!" nicht respektiere. Damit fordern sie aber etwas vom Kind, wofür sie selbst [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]] sind. Denn anders als in einer partnerschaftlichen Beziehung unter Erwachsenen besteht zwischen den Eltern und dem Kind zumindest in den ersten vier Jahren eine [[Hierarchie]]. Das heisst, dass es immer an Ihnen liegt, wenn das Kind Ihr "Nein!" noch nicht akzeptieren kann und Sie müssen solange üben, bis es klappt! Denn das Kind kennt von Natur aus keine Grenzen, sie müssen ihm von seinen Eltern gesetzt werden. Nur so kann es lernen, seinen Willen nutzbringend zu kultivieren und sinnvoll einzusetzen.

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