Vertrauen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Grundbedürfnisse dürfen, ja sollen, Sie wenn immer möglich sofort befriedigen: Sei es, dass das Kind gehalten oder getragen werden will, sei es dass nahe bei Ihnen schlafen will. Denn das [[Kleinkind]] will immer wieder bestätigt haben, dass seine Umwelt so gut ist, wie es selbst. Grundbedürfnisse des Kindes sollten deshalb in der Phase der Vertrauensbildung immer Vorrang haben. Wenn dem Kind der Teddybär heruntergefallen ist und es danach schreit, sollten Sie diesen sofort aufheben. Das Kind kann in diesem Alter noch nicht warten, denn es gibt noch keine Zukunft, bloss Gegenwart. Das heisst, alles was geschieht, geschieht gewissermassen existenziell.
Diese Grundbedürfnisse dürfen, ja sollen, Sie wenn immer möglich sofort befriedigen: Sei es, dass das Kind gehalten oder getragen werden will, sei es dass nahe bei Ihnen schlafen will. Denn das [[Kleinkind]] will immer wieder bestätigt haben, dass seine Umwelt so gut ist, wie es selbst. Grundbedürfnisse des Kindes sollten deshalb in der Phase der Vertrauensbildung immer Vorrang haben. Wenn dem Kind der Teddybär heruntergefallen ist und es danach schreit, sollten Sie diesen sofort aufheben. Das Kind kann in diesem Alter noch nicht warten, denn es gibt noch keine Zukunft, bloss Gegenwart. Das heisst, alles was geschieht, geschieht gewissermassen existenziell.


Während der Vertrauensbildung dürfen Sie das Kind auch verwöhnen, soviel Sie nur mögen, beziehungsweise so viel das Kind es geniesst. Aber auch hier gilt die Einschränkung, dass es sich nur um Grundbedürfnisse handeln darf. Ansonsten werden Sie unnötigerweise [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] wecken (welche mit Bedürfnissen nicht zu tun haben!). Wenn das Kind zum Beispiel Durst hat, geben Sie ihm zu trinken, aber bieten Sie ihm keine [[Auswahlsendung]] an ("Willst Du Tee, oder lieber Most? - Du kannst aber auch Milch haben!"). Denn erstens wäre es damit überfordert und zweitens konditionieren Sie das Kind auf etwas, das gar nicht nötig ist. Das Kleinkind vertraut Ihnen nämlich, dass Sie ihm das geben, was gut für es ist. Wenn Sie ihm aber immer eine Auswahl anbieten, meint es irgendwann, dass das normal ist und verlangt sie dann auch. Sie brauchen sich dann nicht mehr zu wundern, dass das Kinds schon im zarten Alter wählerisch ist.
Während der Vertrauensbildung dürfen Sie das Kind auch [[verwöhnen]], soviel Sie nur mögen, beziehungsweise so viel das Kind es geniesst. Aber auch hier gilt die Einschränkung, dass es sich nur um Grundbedürfnisse handeln darf. Ansonsten werden Sie unnötigerweise [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] wecken (welche mit Bedürfnissen nicht zu tun haben!). Wenn das Kind zum Beispiel Durst hat, geben Sie ihm zu trinken, aber bieten Sie ihm keine [[Auswahlsendung]] an ("Willst Du Tee, oder lieber Most? - Du kannst aber auch Milch haben!"). Denn erstens wäre es damit überfordert und zweitens konditionieren Sie das Kind auf etwas, das gar nicht nötig ist. Das Kleinkind vertraut Ihnen nämlich, dass Sie ihm das geben, was gut für es ist. Wenn Sie ihm aber immer eine Auswahl anbieten, meint es irgendwann, dass das normal ist und verlangt sie dann auch. Sie brauchen sich dann nicht mehr zu wundern, dass das Kinds schon im zarten Alter wählerisch ist.
 
Die Bedürfnisse des Kindes werden Sie aber in der Regel sehr bald an Ihre eigenen [[Grenzen der Eltern|Grenzen]] bringen. Darauf dürfen Sie nicht nur, sondern müssen Sie achten. Denn es bringt überhaupt gar nichts, wenn Sie vor lauter Fürsorge selbst erschöpft werden, sodass Sie irgendwann ganz kapitulieren. Wenn Sie nachts nicht schlafen können, weil das Kind daneben dauernd ausschlägt oder Ihnen den Platz im Bett streitig macht, müssen Sie reagieren. Allerdings ist es entscheidend, dass Sie dem Kind auch ehrlich sagen, weshalb Sie Mühe haben. Denn Kinder haben sehr wohl ein Gespür dafür, dass sie von den Ressourcen ihrer Eltern abhängig sind.
 
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