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Denken Sie daran, dass auch das Kind von dieser Art Explosion zunächst einmal [[Überforderung des Kindes|überfordert]] ist: Der Wille ist in seiner ursprünglichen Form eine derart starke Kraft, dass sie sprichwörtlich Berge versetzen kann. Wenn dieser Kraft nichts entgegengesetzt wird, kann es für das Kind sehr schnell gefährlich werden. Es liegt deshalb an Ihnen als Eltern, dieser Kraft etwas entgegenzusetzen. Dazu braucht es selbstverständlich keinerlei körperliche [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] wie Schläge oder Wegsperren. Es genügt vollkommen, dem Kind einerseits eine [[Struktur]] zu schaffen, in der es sich so bewegen kann, dass es seinen [[Bewegungsdrang]] ausleben kann und andererseits seine Umgebung [[Respekt des Kindes|respektiert]]. Diese Struktur ist das, was Sie als Vorbereitung für die "Explosion" tun können: Das Kind lernt nämlich schon zuvor, also in den beiden ersten Lebensjahren, in denen es um die Vertrauensbildung geht, dass es [[Regeln]] gibt. Es sind Dinge wie [[Rhythmus]], [[Wiederholen|Wiederholungen]], [[Rituale]] oder [[Manieren]], die dem Kind eine [[Sicherheit]] und somit Vertrauen geben. Das ist die Voraussetzung, um später Regeln akzeptieren zu können.
Denken Sie daran, dass auch das Kind von dieser Art Explosion zunächst einmal [[Überforderung des Kindes|überfordert]] ist: Der Wille ist in seiner ursprünglichen Form eine derart starke Kraft, dass sie sprichwörtlich Berge versetzen kann. Wenn dieser Kraft nichts entgegengesetzt wird, kann es für das Kind sehr schnell gefährlich werden. Es liegt deshalb an Ihnen als Eltern, dieser Kraft etwas entgegenzusetzen. Dazu braucht es selbstverständlich keinerlei körperliche [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] wie Schläge oder Wegsperren. Es genügt vollkommen, dem Kind einerseits eine [[Struktur]] zu schaffen, in der es sich so bewegen kann, dass es seinen [[Bewegungsdrang]] ausleben kann und andererseits seine Umgebung [[Respekt des Kindes|respektiert]]. Diese Struktur ist das, was Sie als Vorbereitung für die "Explosion" tun können: Das Kind lernt nämlich schon zuvor, also in den beiden ersten Lebensjahren, in denen es um die Vertrauensbildung geht, dass es [[Regeln]] gibt. Es sind Dinge wie [[Rhythmus]], [[Wiederholen|Wiederholungen]], [[Rituale]] oder [[Manieren]], die dem Kind eine [[Sicherheit]] und somit Vertrauen geben. Das ist die Voraussetzung, um später Regeln akzeptieren zu können.


Im Moment der "Explosion" gibt es dann nur noch eine Antwort: "Nein" - und abwarten, bis es vorbei ist! Am Anfang werden Sie als Eltern wohl noch einige Schwierigkeiten haben mit dieser Haltung. Das beginnt schon damit, dass Sie vom Kind regelmässig "in den unmöglichsten Momenten" überrascht werden. Das heisst Sie werden auch einmal in Kauf nehmen müssen, dass Sie einen wichtigen Termin verpassen, nur weil Ihr Kind "gerade wieder einmal einen Anfall" hatte, als Sie zur Tür hinaus wollten. In solchen Momenten wird von Ihnen noch mehr [[Gelassenheit]] gefordert, denn das Kind spürt natürlich Ihren Stress sofort, was seine Reaktion noch [[Verstärkung|steigern]] wird.
Im Moment der "Explosion" gibt es dann nur noch eine Antwort: "Nein" - und abwarten, bis es vorbei ist! Am Anfang werden Sie als Eltern wohl noch einige Schwierigkeiten haben mit dieser Haltung. Das beginnt schon damit, dass Sie vom Kind regelmässig "in den unmöglichsten Momenten" überrascht werden. Das heisst Sie werden auch einmal in Kauf nehmen müssen, dass Sie einen wichtigen Termin verpassen, nur weil Ihr Kind "gerade wieder einmal einen Anfall" hatte, als Sie zur Tür hinaus wollten. In solchen Momenten wird von Ihnen noch mehr [[Gelassenheit]] gefordert, denn das Kind spürt natürlich Ihren Stress sofort, was seine Reaktion noch steigern wird.


Wenn Sie aber die Zusammenhänge zwischen Willensbildung und Grenzen verstanden haben und [[konsequent]] genug handeln, brauchen Sie dieses "Prozedere" höchstens etwa drei Mal durchzumachen! Das Kind lernt nämlich - gerade in diesem Alter - extrem schnell: Wenn es wenigstens einmal wirklich erfahren hat, dass es zwar seinen Willen haben darf, diesem aber klare Grenzen gesetzt werden, und es trotzdem noch geliebt wird, wird es schon beim nächsten Mal ganz anders reagieren!
Wenn Sie aber die Zusammenhänge zwischen Willensbildung und Grenzen verstanden haben und [[konsequent]] genug handeln, brauchen Sie dieses "Prozedere" höchstens etwa drei Mal durchzumachen! Das Kind lernt nämlich - gerade in diesem Alter - extrem schnell: Wenn es wenigstens einmal wirklich erfahren hat, dass es zwar seinen Willen haben darf, diesem aber klare Grenzen gesetzt werden, und es trotzdem noch geliebt wird, wird es schon beim nächsten Mal ganz anders reagieren!

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