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Wenn das Kind seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]] beginnt (in der Regel etwa im dritten Lebensjahr), nimmt sein Verlangen nach [[Autonomie]] nochmals eine ganz andere Dimension an. Während Sie ihm zuvor noch relativ einfach sagen konnten, bis wohin es gehen darf, wird es nun selbst erfahren wollen, wo die [[Grenzen]] liegen. In diesem Alter können Kinder eigentliche [[Allmachtsphantasien]] entwickeln und zum Beispiel mit voller Überzeugung behaupten, sie könnten auf den Mond fliegen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn das Sprichwort "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!", stimmt in diesem Alter eben noch: Der Wille ist in seiner ursprünglichen Kraft da.
Wenn das Kind seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]] beginnt, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, nimmt sein Verlangen nach [[Selbständigkeit]] nochmals eine ganz andere Dimension an. Während Sie ihm zuvor noch relativ einfach sagen konnten, bis wohin es gehen darf, wird es nun selbst erfahren wollen, wo die [[Grenzen]] liegen. In diesem Alter können Kinder eigentliche [[Allmachtsphantasien]] entwickeln und zum Beispiel mit voller Überzeugung behaupten, sie könnten auf den Mond fliegen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn das Sprichwort "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!", stimmt in diesem Alter eben noch: Der Wille ist noch in seiner ursprünglichen Kraft da.


Nur wird dieser Wille eben auch sehr schnell auf die Umwelt und deren Bedürfnisse treffen und muss entsprechend gesteuert werden können. Diese Fähigkeit bringt das Kind aber nicht einfach von Natur aus mit, sondern es erwirbt sie erst nach und nach, und zwar genau in dem Masse wie ihm die Eltern [[Grenzen]] setzen. Der Wille muss also gewissermassen zuerst kultiviert werden. Das ist vergleichbar mit einem Automotor, der auch nicht immer mit seiner vollen Leistung laufen gelassen werden kann, sondern mit viel Umsicht gesteuert werden muss, vom Leerlauf über mehrere Schaltvorgänge und Beschleunigungsstufen bis zum dosierten Bremsen oder gar zur kontrollierten Vollbremsung. Eltern müssen deshalb lernen, ihrem Kind [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen - und zwar [[laut und deutlich]] (dafür bloss einmal). Kinder können das ohne weiteres akzeptieren, jedenfalls dann, wenn sie zuvor, also in den beiden ersten Lebensjahren, ein bedingungsloses [[Ja des Kindes|"Ja"]] erfahren haben. Kinder hingegen, die schon in der Phase der [[Vertrauensbildung]] (meist völlig unnötige) Einschränkungen erlebt haben, haben viel mehr Mühe, ein "Nein" akzeptieren zu können (genauso wie ihre Eltern zudem auch noch Mühe haben, wirklich "Nein!" sagen zu können). Die Akzeptanz von Grenzen setzt ein tragfähiges [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] voraus, ansonsten sofort Zweifel an der Beziehung aufkommen, da die Angst vor [[Liebesentzug]] zu gros ist.
Nur wird dieser Wille eben auch sehr schnell auf die Umwelt und deren Bedürfnisse treffen und muss entsprechend gesteuert werden können. Diese Fähigkeit bringt das Kind aber nicht einfach von Natur aus mit, sondern es erwirbt sie erst nach und nach, und zwar genau in dem Masse, wie ihm die Eltern [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] in Form von [[Herausforderungen]] und [[Grenzen]] entgegensetzen. Der Wille muss also gewissermassen kultiviert werden. Das ist vergleichbar mit einem Automotor, der auch nicht immer mit seiner vollen Leistung laufen gelassen werden kann, sondern mit viel Umsicht gesteuert werden muss, vom Leerlauf über mehrere Schaltvorgänge und Beschleunigungsstufen bis zum dosierten Bremsen oder gar zur kontrollierten Vollbremsung. Eltern müssen deshalb lernen, ihrem Kind [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen - und zwar [[laut und deutlich]] (dafür bloss einmal). Kinder können das ohne weiteres akzeptieren, jedenfalls dann, wenn sie zuvor, also in den beiden ersten Lebensjahren, ein bedingungsloses [[Ja des Kindes|"Ja"]] erfahren haben. Kinder hingegen, die schon in der Phase der [[Vertrauensbildung]] (meist völlig unnötige) Einschränkungen erlebt haben, haben viel mehr Mühe, ein "Nein!" akzeptieren zu können. Die Akzeptanz eines "Nein!" setzt ein tragfähiges [[Vertrauen|Vertrauensverhältnis]] voraus. Ist dieses Vertrauen nicht genügend tragfähig, kann das "Nein!" sehr schnell als [[Liebesentzug]] empfunden werden. Es ist denn auch nicht verwunderlich, dass Eltern, die Mühe haben [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, auch nicht wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen können (und umgekehrt). Die beiden Prinzipien bedingen sich nämlich gegenseitig.
 
Höchst problematisch ist zudem der häufig gehörte [[Vorwürfe der Eltern|Vorwurf]], das Kind könne das [[Nein der Eltern|"Nein!"]] nicht [[Respekt des Kindes|respektieren]]. Denn dafür sind einzig die Eltern [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]]! Es liegt an Ihnen zu [[Lernen der Eltern|lernen]], dem Kind auch angemessen [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] zu leisten (das Kind kann es schon von Natur aus)!


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