Ersatzbefriedigung: Unterschied zwischen den Versionen

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<metadesc>Kinder, die einen Verlust erleiden, brauchen Trost und sollen nicht mit einem Ersatz von ihrem Kummer vertröstet werden.</metadesc>
<metadesc>Kinder, die einen Verlust erleiden, brauchen Trost und sollen nicht mit einem Ersatz von ihrem Kummer vertröstet werden.</metadesc>
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Das Leben von Kindern ist gerade in den ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] voller alltäglicher Widrigkeiten. Das verleitet viele Eltern dazu, ihre Kinder bei jedem Verlust, den sie wegen eines [[Missgeschicke|Missgeschicks]] erleiden, mit einem Ersatz zu [[vertrösten]], das ihren Kummer schnellstmöglich wieder vertreiben soll. Das ist allerdings höchst [[kontraproduktiv]], da es den eigentliche Nährboden für [[Sucht|süchtiges Verhalten]] schafft. Dabei braucht ein Kind bloss wirklichen [[Trost]] und [[Versöhnung]].
Das Leben von Kindern ist gerade in den ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] voller alltäglicher Widrigkeiten. Das verleitet viele Eltern dazu, ihre Kinder bei jedem Verlust, den sie wegen eines [[Missgeschicke|Missgeschicks]] erleiden, mit einem Ersatz zu [[vertrösten]], das ihren Kummer schnellstmöglich wieder vertreiben soll. Das ist allerdings höchst [[kontraproduktiv]], da es den eigentlichen Nährboden für [[Sucht|süchtiges Verhalten]] schafft. Dabei braucht ein Kind bloss wirklichen [[Trost]] und [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]].


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Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wird es auch [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] und [[Begehren|Begehrlichkeiten]] äussern, die nichts mehr mit blossen Grundbedürfnissen zu tun haben, beziehungsweise weiter über diese hinausgehen können. Wenn der Sohn zum Beispiel der jüngeren Schwester die Puppe wegreisst, muss Ihre Antwort [[Nein der Eltern|"Nein"]] sein, das heisst Sie müssen ihm [[Grenzen]] setzen, geht es doch bei einem Spielzeug nicht um ein Grundbedürfnis. Keinesfalls dürfen Sie in Versuchung kommen, ihm gleich eine andere Puppe oder sonst etwas Attraktives zu organisieren. Und falls er darob wütend wird (was völlig natürlich ist!), müssen Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. Kinder können durchaus damit umgehen lernen, dass sie nicht alles erreichen können. Sie brauchen nach dem Konflikt bloss die Gelegenheit zur [[Versöhnung]].  
Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wird es auch [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] und [[Begehren|Begehrlichkeiten]] äussern, die nichts mehr mit blossen Grundbedürfnissen zu tun haben, beziehungsweise weiter über diese hinausgehen können. Wenn der Sohn zum Beispiel der jüngeren Schwester die Puppe wegreisst, muss Ihre Antwort [[Nein der Eltern|"Nein"]] sein, das heisst Sie müssen ihm [[Grenzen]] setzen, geht es doch bei einem Spielzeug nicht um ein Grundbedürfnis. Keinesfalls dürfen Sie in Versuchung kommen, ihm gleich eine andere Puppe oder sonst etwas Attraktives zu organisieren. Und falls er darob wütend wird (was völlig natürlich ist!), müssen Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. Kinder können durchaus damit umgehen lernen, dass sie nicht alles erreichen können. Sie brauchen nach dem Konflikt bloss die Gelegenheit zur [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]].  


Erfährt das Kind zu wenig [[Widerstand der Eltern|Widerstand]], werden seine Forderungen immer grösser. Wenn das Kind zum Beispiel mit Ihrem Smartphone spielen will, das Sie ihm vernünftigerweise nicht geben wollen, darf Ihre Antwort nicht einfach der Kauf eines Spiel-Elektrogeräts sein, sondern ein "Nein!". Denn das Kind hat sonst keine Grenze erfahren, sondern wird bloss kurzfristig vom "Objekt der Begierde" abgelenkt und spätestens wenn es merkt, dass sein Ersatz weniger attraktiv ist als Ihr Gerät, von neuem danach verlangen.
Erfährt das Kind zu wenig [[Widerstand der Eltern|Widerstand]], werden seine Forderungen immer grösser. Wenn das Kind zum Beispiel mit Ihrem Smartphone spielen will, das Sie ihm vernünftigerweise nicht geben wollen, darf Ihre Antwort nicht einfach der Kauf eines Spiel-Elektrogeräts sein, sondern ein "Nein!". Denn das Kind hat sonst keine Grenze erfahren, sondern wird bloss kurzfristig vom "Objekt der Begierde" abgelenkt und spätestens wenn es merkt, dass sein Ersatz weniger attraktiv ist als Ihr Gerät, von neuem danach verlangen.

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