Verharmlosen: Unterschied zwischen den Versionen

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===Trennung===
===Trennung===
Ähnliches wie beim Verlust von Dingen ist bei der [[Trennung]] von Menschen zu beobachten. Kindern fehlt anfangs noch die Vorstellung einer Zukunft, sodass sie eine Trennung zunächst einmal immer als endgültig empfinden. Entsprechend gross kann ihre [[Trauer des Kindes|Trauer]] (oder auch [[Wut des Kindes|Wut]]) sein, wenn Sie es [[Verlassen werden|verlassen]]. Dabei geht es immer um das Verlassen werden an sich, also unabhängig vom Grund dazu oder der der Dauer bis zum Wiedersehen. Es macht denn auch keinen Sinn, wenn Sie dem Kind sagen, "Das ist doch nicht so schlimm!". Für das Kind ist es eben schlimm und das müssen Sie unbedingt [[ernst nehmen]]. Ist die Trennung unumgänglich, wenn sich der Besuch zum Beispiel verabschiedet, braucht das Kind [[Trost]]. Wenn es darum geht, dass Sie sich als Eltern vom Kind trennen wollen, braucht es vor allem Zeit und Übung: Das Kind muss immer wieder erfahren können, dass Sie wiederkommen. Sobald es dieses [[Regelmässigkeiten|Regelmässigkeit]] verstanden hat, kann es viel einfacher loslassen. Sie können das übrigens schon ganz früh mit [[Verstecken spielen]] üben. Und auch beim [[Einschlafen|Schlafen gehen]], erfährt das Kind diese Regelmässigkeit.
Ähnliches wie beim Verlust von Dingen ist bei der [[Trennung]] von Menschen zu beobachten. Kindern fehlt anfangs noch die Vorstellung einer Zukunft, sodass sie eine Trennung zunächst einmal immer als endgültig empfinden. Entsprechend gross kann ihre [[Trauer des Kindes|Trauer]] (oder auch [[Wut des Kindes|Wut]]) sein, wenn Sie es [[Verlassen werden|verlassen]]. Dabei geht es immer um das Verlassen werden an sich, also unabhängig vom Grund dazu oder der der Dauer bis zum Wiedersehen. Es macht denn auch keinen Sinn, wenn Sie dem Kind sagen, "Das ist doch nicht so schlimm!". Für das Kind ist es eben schlimm und das müssen Sie unbedingt [[ernst nehmen]]. Ist die Trennung unumgänglich, wenn sich der Besuch zum Beispiel verabschiedet, braucht das Kind [[Trost]]. Wenn es darum geht, dass Sie sich als Eltern vom Kind trennen wollen, braucht es vor allem Zeit und Übung: Das Kind muss immer wieder erfahren können, dass Sie wiederkommen. Sobald es dieses [[Regelmässig|Regelmässigkeit]] verstanden hat, kann es viel einfacher loslassen. Sie können das übrigens schon ganz früh mit [[Verstecken spielen]] üben. Und auch beim [[Einschlafen|Schlafen gehen]], erfährt das Kind diese Regelmässigkeit.


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===Misserfolg===
===Misserfolg===
Sobald das Kind seinen [[Willensbildung|Willen]] entwickelt hat, wird es auch eigentliche Ziele anpeilen, wie zum Beispiel den Übertritt in eine (höhere) Schule oder die Aufnahme in eine (stärkere) Sportmannschaft. Aber auch wenn es schon ein gesundes [[Selbstvertrauen]] und einen gut entwickelten [[Freier Wille|Willen]] hat, wird ihm nicht alles glücken, zumindest nicht immer auf Anhieb. Solche Misserfolge können für Kinder ziemlich existenziell wirken, da Kinder noch nicht in Alternativen denken, sondern sich immer voll und ganz für etwas Bestimmtes einsetzen. Die [[Trauer des Kindes|Trauer]], oder auch die [[Wut des Kindes|Wut]], können entsprechend gross sein. Als Eltern wissen Sie natürlich, dass im Leben immer wieder eine nächste Chance kommt und ein Misserfolg auch ein Zeichen dafür sein kann, dass man besser einen anderen Weg einschlagen sollte. Dieses Wissen sollte Ihnen die [[Gelassenheit]] geben zu warten, statt gleich in [[Vertrösten|Vertröstungen]] oder Verharmlosungen zu verfallen ("Du hättest Dich dort sowieso nicht wohl gefühlt!"). Kinder können nämlich sehr gut mit Misserfolgen umgehen, allerdings brauchen sie eine gewisse Zeit um zu "verdauen". Geben Sie dem Kind also diese Zeit und warten Sie, bis es von sich aus die Situation einzuordnen beginnt. Sie werden dabei immer wieder staunen, mit welchen Strategien Kinder nach neuen Wegen suchen und diese auch finden. Bedenken Sie schliesslich, dass Misserfolge nur dann quälend sein können, wenn sich der Mensch nicht voll und ganz für den Erfolg eingesetzt hat, sich also nachträglich den Vorwurf machen muss, dass es vielleicht gereicht hätte, wenn er da oder dort noch mehr gegeben hätte. Kinder aber geben von Natur aus immer alles! Das sollten Sie [[anerkennen]] und bereit sein, das Kind zu ermuntern, wenn es wieder Neues in Angriff nimmt.  
Sobald das Kind seinen [[Willensbildung|Willen]] entwickelt hat, wird es auch eigentliche Ziele anpeilen, wie zum Beispiel den Übertritt in eine (höhere) Schule oder die Aufnahme in eine (stärkere) Sportmannschaft. Aber auch wenn es schon ein gesundes [[Selbstvertrauen]] und einen gut entwickelten [[Freier Wille|Willen]] hat, wird ihm nicht alles glücken, zumindest nicht immer auf Anhieb. Solche Misserfolge können für Kinder ziemlich existenziell wirken, da Kinder noch nicht in Alternativen denken, sondern sich immer voll und ganz für etwas Bestimmtes einsetzen. Die [[Trauer des Kindes|Trauer]], oder auch die [[Wut des Kindes|Wut]], können entsprechend gross sein. Als Eltern wissen Sie natürlich, dass im Leben immer wieder eine nächste Chance kommt und ein Misserfolg auch ein Zeichen dafür sein kann, dass man besser einen anderen Weg einschlagen sollte. Dieses Wissen sollte Ihnen die [[Gelassenheit]] geben zu warten, statt gleich in [[Vertrösten|Vertröstungen]] oder Verharmlosungen zu verfallen ("Du hättest Dich dort sowieso nicht wohlgefühlt!"). Kinder können nämlich sehr gut mit Misserfolgen umgehen, allerdings brauchen sie eine gewisse Zeit um zu "verdauen". Geben Sie dem Kind also diese Zeit und warten Sie, bis es von sich aus die Situation einzuordnen beginnt. Sie werden dabei immer wieder staunen, mit welchen Strategien Kinder nach neuen Wegen suchen und diese auch finden. Bedenken Sie schliesslich, dass Misserfolge nur dann quälend sein können, wenn sich der Mensch nicht voll und ganz für den Erfolg eingesetzt hat, sich also nachträglich den Vorwurf machen muss, dass es vielleicht gereicht hätte, wenn er da oder dort noch mehr gegeben hätte. Kinder aber geben von Natur aus immer alles! Das sollten Sie [[anerkennen]] und bereit sein, das Kind zu ermuntern, wenn es wieder Neues in Angriff nimmt.  
   
   
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