Jein: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
1 Byte hinzugefügt ,  5. Juni 2021
Zeile 31: Zeile 31:


==Mögliche Folgen==
==Mögliche Folgen==
Kinder sind in den ersten Jahren [[Überforderung des Kindes|überfordert]], wenn ihnen nicht klar gesagt wird, was gilt. Sie werden verunsichert und verlieren ihr an sich von Geburt an vorhandenes [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in ihre Eltern. Eltern sind für Kinder in den ersten Jahren wie Leuchttürme, an denen sich Schiffe orientieren können. Sind sie nicht klar ersichtlich oder verschieben sich gar, ist eine Orientierung nicht oder nur erschwert möglich. Interessant ist übrigens, um die Analogie weiterzuverfolgen, dass es weniger eine Rolle spielt, wo der Leuchtturm steht, als vielmehr, dass man sich darauf verlassen kann, dass er an einer bestimmten Stelle ist und bleibt. So ist es für das Kind zum Beispiel unwesentlich, ob Ihnen der Lärm früher oder später als bei den Grosseltern zu gross ist, Hauptsache Sie haben eine bestimmte Linie, an der das Kind sich orientieren kann. Können sich Eltern zu wenig zwischen einem bedingungslosen "Ja" und einem konsequenten "Nein! entscheiden, kann das mannigfaltige Folgen haben:
Kinder sind in den ersten Jahren [[Überforderung des Kindes|überfordert]], wenn ihnen nicht klar gesagt wird, was gilt. Sie werden verunsichert und verlieren ihr an sich von Geburt an vorhandenes [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in ihre Eltern. Eltern sind für Kinder in den ersten Jahren wie Leuchttürme, an denen sich Schiffe orientieren können. Sind sie nicht klar ersichtlich oder verschieben sich gar, ist eine Orientierung nicht oder nur erschwert möglich. Interessant ist übrigens, um die Analogie weiterzuverfolgen, dass es weniger eine Rolle spielt, wo der Leuchtturm steht, als vielmehr, dass man sich darauf verlassen kann, dass er an einer bestimmten Stelle ist und bleibt. So ist es für das Kind zum Beispiel unwesentlich, ob Ihnen der Lärm früher oder später als bei den Grosseltern zu gross ist, Hauptsache Sie haben eine bestimmte Linie, an der das Kind sich orientieren kann. Können sich Eltern zu wenig zwischen einem bedingungslosen "Ja" und einem konsequenten "Nein!" entscheiden, kann das mannigfaltige Folgen haben:
* '''Mangelndes Selbstvertrauen''': Kinder gewinnen ihr [[Selbstvertrauen]] in erster Linie aus dem [[Vertrauen der Eltern]]. Wenn dieses gestört ist, weil sie gar nicht wissen, auf welche Aussagen sie sich verlassen können, können sie entsprechend schlecht Selbstvertrauen aufbauen. Wenn Eltern zu ihrem Kind bloss halbherzig [[Ja der Eltern|"Ja""]] sagen können, wird es sich entsprechend wenig zutrauen und später gar als [[Duckmäuser]] empfunden. Wird es dafür auch noch [[Auslachen|ausgelacht]], kann schnell ein [[Teufelskreis]] entstehen.
* '''Mangelndes Selbstvertrauen''': Kinder gewinnen ihr [[Selbstvertrauen]] in erster Linie aus dem [[Vertrauen der Eltern]]. Wenn dieses gestört ist, weil sie gar nicht wissen, auf welche Aussagen sie sich verlassen können, können sie entsprechend schlecht Selbstvertrauen aufbauen. Wenn Eltern zu ihrem Kind bloss halbherzig [[Ja der Eltern|"Ja""]] sagen können, wird es sich entsprechend wenig zutrauen und später gar als [[Duckmäuser]] empfunden. Wird es dafür auch noch [[Auslachen|ausgelacht]], kann schnell ein [[Teufelskreis]] entstehen.
* '''Willensschwäche''': Kinder brauchen den [[Widerstand der Eltern]], um ihren Willen ausleben zu können. Wenn das [[Nein der Eltern|"Nein!" der Eltern]] zu halbherzig ist, können sie auch ihren Willen nicht kultivieren. Das zeigt sich dann zum Beispiel in Form eines Mangels an [[Frustrationstoleranz]], [[Ausdauer]] oder [[Geduld des Kindes|Geduld]]. Je länger Eltern mit einem klaren "Nein!" warten, desto länger wird die Hoffnung des Kindes hingehalten, dass es sie doch noch erweichen kann. Der Wille des Kindes brodelt dann gewissermassen weiter, sodass sich Eltern gerne über ein [[nervendes Kind]] oder die Schule über einen [[Störenfried]] zu beklagen beginnen. Wird das dann auch noch dem Kind [[Vorwürfe der Eltern|vorgeworfen]], kann schnell ein [[Teufelskreis]] entstehen. Sie tun deshalb sowohl sich selbst als auch dem Kind einen grossen Gefallen, wenn Sie ohne lang zu zögern [[Nein der Eltern|"Nein!"]] sagen und dafür [[Lernen der Eltern|lernen]], auf allfälliges Toben des Kindes [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]].
* '''Willensschwäche''': Kinder brauchen den [[Widerstand der Eltern]], um ihren Willen ausleben zu können. Wenn das [[Nein der Eltern|"Nein!" der Eltern]] zu halbherzig ist, können sie auch ihren Willen nicht kultivieren. Das zeigt sich dann zum Beispiel in Form eines Mangels an [[Frustrationstoleranz]], [[Ausdauer]] oder [[Geduld des Kindes|Geduld]]. Je länger Eltern mit einem klaren "Nein!" warten, desto länger wird die Hoffnung des Kindes hingehalten, dass es sie doch noch erweichen kann. Der Wille des Kindes brodelt dann gewissermassen weiter, sodass sich Eltern gerne über ein [[nervendes Kind]] oder die Schule über einen [[Störenfried]] zu beklagen beginnen. Wird das dann auch noch dem Kind [[Vorwürfe der Eltern|vorgeworfen]], kann schnell ein [[Teufelskreis]] entstehen. Sie tun deshalb sowohl sich selbst als auch dem Kind einen grossen Gefallen, wenn Sie ohne lang zu zögern [[Nein der Eltern|"Nein!"]] sagen und dafür [[Lernen der Eltern|lernen]], auf allfälliges Toben des Kindes [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]].

Navigationsmenü