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===...und konsequentes "Nein!"===
===...und konsequentes "Nein!"===
Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, müssen Sie ihm als Eltern auch [[Grenzen]] setzen. Das Kind braucht Ihr [[Nein der Eltern|"Nein!"]], einmal, aber [[laut und deutlich]] und in voller Überzeugung ausgesprochen. Eltern haben häufig Angst davor, weil sie meinen, sie seien dann "böse" oder sie könnten ihren so süssen Kleinen doch gar nichts verwehren. Sie versuchen dann das "Nein!" mit allen möglichen Floskeln zu vermeiden ("Geht's noch?", "Vielleicht später.", "Muss das sein?")
Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, müssen Sie ihm als Eltern auch [[Grenzen]] setzen. Das Kind braucht Ihr [[Nein der Eltern|"Nein!"]], einmal, aber [[laut und deutlich]] und in voller Überzeugung ausgesprochen. Eltern haben häufig Angst davor, weil sie meinen, sie seien dann "böse" oder sie könnten ihren so süssen Kleinen doch gar nichts verwehren. Sie versuchen dann das "Nein!" mit allen möglichen Floskeln zu vermeiden ("Geht's noch?", "Vielleicht später.", "Muss das sein?","Also, das gefällt Papi gar nicht.", "Jetzt ist dann bald genug.", "Wie viel mal soll ich Dir noch "Nein" sagen?").


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"Jein" bedeutet demgegenüber, dass Sie weder "Ja" noch "Nein" sagen, sondern Dinge wie:
"Jein" bedeutet demgegenüber, dass Sie weder "Ja" noch "Nein" sagen, sondern Dinge wie:
* Geht's noch?
 
* Ja, vielleicht.
 
* Ja, später.
*
* Kannst Du, bitte...?
* Muss das sein?
* Also, nein, das gefällt Papi nicht.
* Aber nur, wenn Du...
* Jetzt ist dann bald genug.
* Wieviel mal soll ich Dir noch "Nein" sagen?


Solche Phrasen können Erwachsene in der Regel verstehen beziehungsweise einigermassen richtig deuten. Ein Kind in den ersten rund vier Jahren hingegen ist damit schlicht [[Überforderung des Kindes|überfordert]]! In dieser Zeit müssen Sie mit dem Kind zwingend [[Klartext]] sprechen, ansonsten es Sie nicht oder nur ungenügend versteht. Wenn das Kind aber nie ganz sicher ist, ob Sie wirklich "Ja" meinen, fühlt es sich zu wenig angenommen und wird verunsichert. Und wenn das Kind dann erst einmal seinen Willen zu entwickeln beginnt (was dann häufig als Trotz betrachtet wird), muss das "Nein" noch viel eindeutiger kommen, denn der Wille ist gerade zu Beginn dieser Entwicklung häufig enorm heftig und sprichwörtlich nicht zu bändigen. Da helfen dann alle verklausulierten Formulierungen nichts mehr. Um eine Grenze zu setzen, bedarf es vielmehr ein einziges, aber laut und deutlich ausgesprochenes "Nein!".  
Solche Phrasen können Erwachsene in der Regel verstehen beziehungsweise einigermassen richtig deuten. Ein Kind in den ersten rund vier Jahren hingegen ist damit schlicht [[Überforderung des Kindes|überfordert]]! In dieser Zeit müssen Sie mit dem Kind zwingend [[Klartext]] sprechen, ansonsten es Sie nicht oder nur ungenügend versteht. Wenn das Kind aber nie ganz sicher ist, ob Sie wirklich "Ja" meinen, fühlt es sich zu wenig angenommen und wird verunsichert. Und wenn das Kind dann erst einmal seinen Willen zu entwickeln beginnt (was dann häufig als Trotz betrachtet wird), muss das "Nein" noch viel eindeutiger kommen, denn der Wille ist gerade zu Beginn dieser Entwicklung häufig enorm heftig und sprichwörtlich nicht zu bändigen. Da helfen dann alle verklausulierten Formulierungen nichts mehr. Um eine Grenze zu setzen, bedarf es vielmehr ein einziges, aber laut und deutlich ausgesprochenes "Nein!".  

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