Essrhythmus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Essrhythmus ist, im Gegensatz zum Herzrhythmus oder zur Atmung, nicht etwa von der Natur vorgegeben, sondern ein typisches Produkt unserer [[Westliche Zivilisation|Zivilisation]]. Da in unserer Gesellschaft allgemein von drei Hauptmahlzeiten und häufig zwei Zwischenmahlzeiten ausgegangen werden kann, ist der Essrhythmus Teil von [[Sitten und Gebräuche|Sitten und Gebräuchen]]. Das heisst es geht also um Regeln, die wiederum für die Erziehung äusserst wertvoll sein können (während eigentliche Ernährungsfragen nicht Gegenstand dieses Wikis sind!).
Der Essrhythmus ist, im Gegensatz zum Herzrhythmus oder zur Atmung, nicht etwa von der Natur vorgegeben, sondern ein typisches Produkt unserer [[Westliche Zivilisation|Zivilisation]]. Da in unserer Gesellschaft allgemein von drei Hauptmahlzeiten und häufig zwei Zwischenmahlzeiten ausgegangen werden kann, ist der Essrhythmus Teil von [[Sitten und Gebräuche|Sitten und Gebräuchen]]. Das heisst es geht also um Regeln, die wiederum für die Erziehung äusserst wertvoll sein können (während eigentliche Ernährungsfragen nicht Gegenstand dieses Wikis sind!).


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Zunächst ist aber zu bedenken, dass das ungeborene Kind schon deshalb keinen Essrhythmus haben kann, weil es im Mutterleib kontinuierlich, also dauernd  und ohne Unterbruch, mit Nahrung versorgt wurde. Nach der Geburt, wenn es gestillt wird, muss es sich also zuerst umstellen: Das Saugen an der Mutterbrust (oder an der Flasche) ist mit sehr viel Aufwand verbunden, sodass es danach regelmässig müde ist und wieder schläft. Der [[Stillrhythmus]] wird sich also schon aufgrund dieser Anstrengung fast von alleine einstellen.
Zunächst ist aber zu bedenken, dass das ungeborene Kind schon deshalb keinen Essrhythmus haben kann, weil es im Mutterleib kontinuierlich, also dauernd  und ohne Unterbruch, mit Nahrung versorgt wurde. Nach der Geburt, wenn es gestillt wird, muss es sich also zuerst umstellen: Das Saugen an der Mutterbrust (oder an der Flasche) ist mit sehr viel Aufwand verbunden, sodass es danach regelmässig müde ist und wieder schläft. Der [[Stillrhythmus]] wird sich also schon aufgrund dieser Anstrengung fast von alleine einstellen.


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Wichtig ist natürlich auch, dass Sie selbst einen klaren Essrhythmus haben, denn das Kind nimmt Sie zum [[Vorbild]]. Schon diese Vorbildfunktion genügt in der Regel, dass Kinder ihren Essrhythmus dem der Eltern angleichen. Und selbstverständlich sollte das Essen nicht mit anderen Aktivitäten wie Fernsehen, Spazieren oder Spielen vermischt werden. Denn gerade für Kinder ist Essen ein sinnlicher [[Genuss]], der für sich allein ein Höhepunkt im Tagesverlauf sein sollte.
Wichtig ist natürlich auch, dass Sie selbst einen klaren Essrhythmus haben, denn das Kind nimmt Sie zum [[Vorbild]]. Schon diese Vorbildfunktion genügt in der Regel, dass Kinder ihren Essrhythmus dem der Eltern angleichen. Und selbstverständlich sollte das Essen nicht mit anderen Aktivitäten wie Fernsehen, Spazieren oder Spielen vermischt werden. Denn gerade für Kinder ist Essen ein sinnlicher [[Genuss]], der für sich allein ein Höhepunkt im Tagesverlauf sein sollte.


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[[Essen und Trinken|Essen]] und [[Rhythmus]] sind zwar in erster Linie Themen des [[Selbstvertrauen|Vertrauens]]. Das Kind wird aber von sich aus keinen eigenen Essrhythmus finden, sondern würde einfach dann essen, wenn es Hunger hat und ihm etwas zur Verfügung steht. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Eltern erstens mit Ihrem Essverhalten selbst ein Vorbild sind und zweitens dem Kind mit zunehmendem Alter auch klar mitteilen, wann es Essen gibt und wann nicht. Und dabei geht es um [[Grenzen]]. Das Thema Grenzen wird zwar erst mit der Willensbildung ab etwa zwei Jahren besonders aktuell, doch können Sie gerade beim Essrhythmus gewissermassen schon mal etwas üben! Denn je mehr sich das Kind schon in den ersten beiden Jahren an [[Regeln]] gewöhnt hat, desto einfacher haben Sie es, wenn Sie später lernen müssen, ihm Grenzen zu setzen.
[[Essen und Trinken|Essen]] und [[Rhythmus]] sind zwar in erster Linie Themen des [[Selbstvertrauen|Vertrauens]]. Das Kind wird aber von sich aus keinen eigenen Essrhythmus finden, sondern würde einfach dann essen, wenn es Hunger hat und ihm etwas zur Verfügung steht. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Eltern erstens mit Ihrem Essverhalten selbst ein Vorbild sind und zweitens dem Kind mit zunehmendem Alter auch klar mitteilen, wann es Essen gibt und wann nicht. Und dabei geht es um [[Grenzen]]. Das Thema Grenzen wird zwar erst mit der Willensbildung ab etwa zwei Jahren besonders aktuell, doch können Sie gerade beim Essrhythmus gewissermassen schon mal etwas üben! Denn je mehr sich das Kind schon in den ersten beiden Jahren an [[Regeln]] gewöhnt hat, desto einfacher haben Sie es, wenn Sie später lernen müssen, ihm Grenzen zu setzen.


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