Geschwister: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 14: Zeile 14:


==Geschwisterstreit==
==Geschwisterstreit==
Kinder können, zumindest in den ersten Jahren, noch sehr schnell miteinander in Konflikt kommen. Das kommt vor allem daher, dass ihre [[Grenzen des Kindes|Grenzen]] noch ziemlich fliessend sind und sie noch nicht mit allen [[Regeln]] eines kultivierten Zusammenlebens vertraut sind. Ein Kind fragt deshalb zum Beispiel nicht zuerst, wem das Spielzeugauto gehört, mit dem es gerade spielen möchte, es nimmt es einfach. Das ist zwar völlig natürlich, ebenso natürlich ist es, wenn sich das Geschwister, dem das Spielzeug gehört, sofort mit Händen und Füssen zu wehren beginnt. Streitigkeiten sind also bloss die logische Folge und haben nicht etwa mit irgendwelchen Bösartigkeiten zu tun. Als Eltern müssen Sie aber dafür sorgen, dass solche Auseinadersetzungen in einigermassen geordnete Bahnen gelenkt werden. Entscheidend dabei ist, dass Sie [[Ruhe der Eltern|ruhig]] bleiben und nicht zu früh eingreifen: Lassen Sie die Kinder zuerst einmal selbst aushandeln, sie sind nämlich darin geschickter als viel Eltern für möglich halten. Erst wenn ein Kind, typischerweise das jüngere weil schwächere, sich tatsächlich nicht wehren kann, sollten Sie eingreifen und eine Grenze setzen, indem Sie [[laut und deutlich]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] (oder auch "Stop!") sagen. Notfalls können Sie sich auch zwischen die Streithähne stellen und so eine körperliche Grenze setzen. Dann gilt es allenfalls noch ein schreiendes Kind zu [[Trost|trösten]], worauf Sie mit beiden zusammen den Streitpunkt erörtern. Idealerweise haben Sie die Szene zuvor beobachtet, sodass Sie den tatsächlichen Ablauf kennen und das eine oder andere Kind auf Ungereimtheiten aufmerksam machen können. Hüten Sie sich aber davor, automatisch das ältere, weil stärkere, Kind verantwortlich zu machen, ansonsten das jüngere sehr schnell "lernt", wie es Sie beim nächsten Mal [[Manipulierendes Kind|manipulieren]] kann!
Kinder können, zumindest in den ersten Jahren, noch sehr schnell miteinander in Konflikt kommen. Das kommt vor allem daher, dass ihre [[Grenzen des Kindes|Grenzen]] noch ziemlich fliessend sind und sie noch nicht mit allen [[Regeln]] eines kultivierten Zusammenlebens vertraut sind. Ein Kind fragt deshalb zum Beispiel nicht zuerst, wem das Spielzeugauto gehört, mit dem es gerade spielen möchte, es nimmt es einfach. Das ist zwar völlig natürlich, ebenso natürlich ist es, wenn sich das Geschwister, dem das Spielzeug gehört, sofort mit Händen und Füssen zu wehren beginnt. Streitigkeiten sind also bloss die logische Folge und haben nicht etwa mit irgendwelchen Bösartigkeiten zu tun. Als Eltern müssen Sie dafür sorgen, dass solche Auseinadersetzungen in einigermassen geordnete Bahnen gelenkt werden. Entscheidend dabei ist, dass Sie [[Ruhe der Eltern|ruhig]] bleiben und nicht zu früh eingreifen: Lassen Sie die Kinder zuerst einmal selbst aushandeln, sie sind nämlich darin geschickter als viel Eltern für möglich halten. Erst wenn ein Kind, typischerweise das jüngere weil schwächere, sich tatsächlich nicht wehren kann, sollten Sie eingreifen und eine Grenze setzen, indem Sie [[laut und deutlich]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] (oder auch "Stop!") sagen. Notfalls können Sie sich auch zwischen die Streithähne stellen und so eine körperliche Grenze setzen. Dann gilt es allenfalls noch ein schreiendes Kind zu [[Trost|trösten]], worauf Sie mit beiden zusammen den Streitpunkt erörtern. Idealerweise haben Sie die Szene zuvor beobachtet, sodass Sie den tatsächlichen Ablauf kennen und das eine oder andere Kind auf Ungereimtheiten aufmerksam machen können. Hüten Sie sich aber davor, automatisch das ältere, weil stärkere, Kind verantwortlich zu machen, ansonsten das jüngere sehr schnell "lernt", wie es Sie beim nächsten Mal [[Manipulierendes Kind|manipulieren]] kann!


Je älter beziehungsweise [[Reif|reifer]] die Kinder sind, desto mehr sollten Sie sich zurückhalten. Denn Auseinandersetzungen zwischen Geschwistern sind das beste Übungsfeld für die Phase der [[Sozialisation]], in der sich Kinder mit [[Kameradschaft|Kameraden]] häufig ohne die Anwesenheit von Erwachsenen müssen finden können.
Je älter beziehungsweise [[Reif|reifer]] die Kinder sind, desto mehr sollten Sie sich zurückhalten. Denn Auseinandersetzungen zwischen Geschwistern sind das beste Übungsfeld für die Phase der [[Sozialisation]], in der sich Kinder mit [[Kameradschaft|Kameraden]] häufig ohne die Anwesenheit von Erwachsenen müssen finden können.

Navigationsmenü