Tadeln: Unterschied zwischen den Versionen

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1 Byte hinzugefügt ,  23. Februar 2021
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Tadeln hilft also in der Erziehung gar nichts. Wohl dürfen Sie Ihrem [[Wut der Eltern|Ärger]] auch einmal freien Lauf lassen. Kinder dürfen und sollen durchaus sehen, was sie mit ihrem Verhalten auslösen können, doch sollte diese Wut nicht gegen das Kind gerichtet sein ("Jetzt hast Du schon wieder alles verschmutzt, Du Tollpatsch!"), sondern einzig gegen die Folgen des Missgeschicks ("Herrgott, jetzt ist der ganze Boden wieder verschmutzt!"). Versuchen Sie aber möglichst schnell wieder auf eine konstruktive Ebene zu kommen, indem Sie zum Beispiel mit dem Kind zusammen den Schaden untersuchen oder es auffordern, ihnen beim reinigen zu [[Mithelfen|helfen]] (statt einfach auszurufen und alles selbst inOrdnung zu bringen). So kann das Kind zunehmend [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] für sein Tun und Lassen übernehmen. Sie werden dabei staunen, wie sehr ihm daran gelegen ist, mit Ihnen zu [[Kooperativ|kooperieren]]!
Tadeln hilft also in der Erziehung gar nichts. Wohl dürfen Sie Ihrem [[Wut der Eltern|Ärger]] auch einmal freien Lauf lassen. Kinder dürfen und sollen durchaus sehen, was sie mit ihrem Verhalten auslösen können, doch sollte diese Wut nicht gegen das Kind gerichtet sein ("Jetzt hast Du schon wieder alles verschmutzt, Du Tollpatsch!"), sondern einzig gegen die Folgen des Missgeschicks ("Herrgott, jetzt ist der ganze Boden wieder verschmutzt!"). Versuchen Sie aber möglichst schnell wieder auf eine konstruktive Ebene zu kommen, indem Sie zum Beispiel mit dem Kind zusammen den Schaden untersuchen oder es auffordern, ihnen beim reinigen zu [[Mithelfen|helfen]] (statt einfach auszurufen und alles selbst inOrdnung zu bringen). So kann das Kind zunehmend [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] für sein Tun und Lassen übernehmen. Sie werden dabei staunen, wie sehr ihm daran gelegen ist, mit Ihnen zu [[Kooperativ|kooperieren]]!


Und in erster Linie müssen Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], dem Kind klare und verständliche [[Grenzen]] zu setzen. Dabei geht es nicht nur um Ihre eigenen Grenzen (weil Sie zum Beispiel Ruhe wollen), sondern häufig auch um die Sicherheit des Kindes. Gerade dann ist es besonders wichtig, dass Sie dem Kind klar sagen, was es tun (oder lassen) soll. Dabei ist entscheidend, dass Sie positiv formulieren, was das Kind tun soll ("Spiel ruhiger!"). Es hilft wenig oder ist sogar [[kontraproduktiv]], wenn Sie dem Kind sagen, es solle nicht so laut singen, denn erstens wird es das Wort "nicht" gar nicht aufnehmen und zweitens sollte es auch noch interpretieren können, dass es das Gegenteil tun soll: Das ist zumindest in den ersten Jahren noch schlicht eine [[Überforderung des Kindes|Überforderung]]!
In erster Linie müssen Sie aber [[Lernen der Eltern|lernen]], dem Kind klare und verständliche [[Grenzen]] zu setzen. Dabei geht es nicht nur um Ihre eigenen Grenzen (weil Sie zum Beispiel Ruhe wollen), sondern häufig auch um die Sicherheit des Kindes. Gerade dann ist es besonders wichtig, dass Sie dem Kind klar sagen, was es tun (oder lassen) soll. Dabei ist entscheidend, dass Sie positiv formulieren, was das Kind tun soll ("Spiel ruhiger!"). Es hilft wenig oder ist sogar [[kontraproduktiv]], wenn Sie dem Kind sagen, es solle nicht so laut singen, denn erstens wird es das Wort "nicht" gar nicht aufnehmen und zweitens sollte es auch noch interpretieren können, dass es das Gegenteil tun soll: Das ist zumindest in den ersten Jahren noch schlicht eine [[Überforderung des Kindes|Überforderung]]!


Grenzen müssen Sie zunächst einmal um ihrer selbst willen setzen, das heisst ohne Angabe eines Grundes. Erst wenn das Kind zum Beispiel fragt, weshalb es schlimm für Sie sei, wenn es so laut singt, sollen Sie ihm [[erklären]], weshalb Sie Ruhe brauchen. Dann können Sie mit ihm auch [[Regeln]] vereinbaren, was wo geht. Zählen Sie dabei auf die natürliche [[Kooperativ|Kooperationsbereitschaft]] des Kindes, schliesslich ist ihm sehr viel daran gelegen, dass es auch Ihnen gut geht, ist es doch wortwörtlich auf Gedeih und Verderb von Ihnen abhängig!
Grenzen müssen Sie zunächst einmal um ihrer selbst willen setzen, das heisst ohne Angabe eines Grundes. Erst wenn das Kind zum Beispiel fragt, weshalb es schlimm für Sie sei, wenn es so laut singt, sollen Sie ihm [[erklären]], weshalb Sie Ruhe brauchen. Dann können Sie mit ihm auch [[Regeln]] vereinbaren, was wo geht. Zählen Sie dabei auf die natürliche [[Kooperativ|Kooperationsbereitschaft]] des Kindes, schliesslich ist ihm sehr viel daran gelegen, dass es auch Ihnen gut geht, ist es doch wortwörtlich auf Gedeih und Verderb von Ihnen abhängig!

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