Wut des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Zwischen dem Gefühl der Wut und dem [[Wille|Willen]] besteht eine enge Verbindung. Wenn der Mensch mit seinem Willen auf Widerstand stösst und dadurch wütend wird, kann das seine Kräfte erst recht mobilisieren. Das kann durchaus in konstruktiver Absicht geschehen. Man kennt solches Verhalten zum Beispiel im Fall von Bedrohungen oder Herausforderungen, denen man sich mit normalen Kräften kaum gewaschen sieht. Menschen können dann sprichwörtlich “mit der Wut im Bauch" über sich hinauswachsen und Dinge leisten, zu denen sie unter normalen Umständen nicht fähig wären.
Zwischen dem Gefühl der Wut und dem [[Wille|Willen]] besteht eine enge Verbindung. Wenn der Mensch mit seinem Willen auf Widerstand stösst und dadurch wütend wird, kann das seine Kräfte erst recht mobilisieren. Das kann durchaus in konstruktiver Absicht geschehen. Man kennt solches Verhalten zum Beispiel im Fall von Bedrohungen oder Herausforderungen, denen man sich mit normalen Kräften kaum gewaschen sieht. Menschen können dann sprichwörtlich “mit der Wut im Bauch" über sich hinauswachsen und Dinge leisten, zu denen sie unter normalen Umständen nicht fähig wären.


Bei Kindern in der Phase der [[Willensbildung]] spricht man dann gerne von [[Toben|Wut- oder Tobsuchtsanfällen]]. Als Eltern müssen Sie zunächst [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. Denn in solche Momente helfen weder [[Erklären|wohl gemeinte Erklärungen]], noch [[Beschwichtigen|Beschwichtigungen]] oder gar [[Schreiende Eltern|Schreien]]. Als Eltern müssen Sie einzig [[Ruhe der Eltern|ruhig]] beim Kind bleiben und [[Warten der Eltern|warten]], bis es vorbei ist. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind nicht [[Verlassen des Kindes|verlassen]], sondern ihm beistehen (allerdings ohne es zu halten, da es das in der Regel vehement ablehnen wird). Erst wenn sich das Kind ganz von alleine beruhigt hat, können Sie wieder in Kontakt zu ihm treten und ihm zum Beispiel anbieten, es in die Arme zu nehmen. Das Kind muss sich nun [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|versöhnen]] können. Und erst wenn Sie sicher sind, dass sich das Kind versöhnen konnte, können Sie endlich mit ihm besprechen, was denn passiert ist. Fragen Sie es zum Beispiel, ob es wütend war, oder sagen Sie ihm, wie es Ihnen ging, als es den Teller vor lauter Wut, weil es ihn nicht halten durfte, in Brüche schlug. So kann das Kind einerseits erfahren, dass es zwar wütend sein darf und trotzdem geliebt wird, dass es aber andererseits auch Ihre [[Grenzen]] berücksichtigen muss. Sie können dann mit ihm zusammen zum Beispiel eine Regel [[Vereinbarungen|vereinbaren]], wann und unter welchen Umständen es den Teller von der Küche ins Esszimmer tragen darf beziehungsweise wann nicht, weil Ihnen das Risiko des Verschüttens zu gross ist. Und schon beim nächsten Mal können Sie sich darauf verlassen, dass das Kind zuerst fragt, bevor es den Teller einfach vom Küchentisch reisst. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie der natürlichen [[Kooperativ|Kooperationsbereitschaft]] des Kindes und Sie werden staunen, zu was es alles fähig ist!
Bei Kindern in der Phase der [[Willensbildung]] spricht man dann gerne von [[Toben|Wut- oder Tobsuchtsanfällen]]. Als Eltern müssen Sie zunächst [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. Denn in solche Momente helfen weder [[Erklären|wohl gemeinte Erklärungen]], noch [[Beschwichtigen|Beschwichtigungen]] oder gar [[Schreiende Eltern|Schreien]]. Als Eltern müssen Sie einzig [[Ruhe der Eltern|ruhig]] beim Kind bleiben und [[Warten der Eltern|warten]], bis es vorbei ist. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind nicht [[Verlassen werden|verlassen]], sondern ihm beistehen (allerdings ohne es zu halten, da es das in der Regel vehement ablehnen wird). Erst wenn sich das Kind ganz von alleine beruhigt hat, können Sie wieder in Kontakt zu ihm treten und ihm zum Beispiel anbieten, es in die Arme zu nehmen. Das Kind muss sich nun [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|versöhnen]] können. Und erst wenn Sie sicher sind, dass sich das Kind versöhnen konnte, können Sie endlich mit ihm besprechen, was denn passiert ist. Fragen Sie es zum Beispiel, ob es wütend war, oder sagen Sie ihm, wie es Ihnen ging, als es den Teller vor lauter Wut, weil es ihn nicht halten durfte, in Brüche schlug. So kann das Kind einerseits erfahren, dass es zwar wütend sein darf und trotzdem geliebt wird, dass es aber andererseits auch Ihre [[Grenzen]] berücksichtigen muss. Sie können dann mit ihm zusammen zum Beispiel eine Regel [[Vereinbarungen|vereinbaren]], wann und unter welchen Umständen es den Teller von der Küche ins Esszimmer tragen darf beziehungsweise wann nicht, weil Ihnen das Risiko des Verschüttens zu gross ist. Und schon beim nächsten Mal können Sie sich darauf verlassen, dass das Kind zuerst fragt, bevor es den Teller einfach vom Küchentisch reisst. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie der natürlichen [[Kooperativ|Kooperationsbereitschaft]] des Kindes und Sie werden staunen, zu was es alles fähig ist!


Zu einem gesunden Willen gehört also auch Wut. Entscheidend ist aber, dass aus diesem Gefühl ein konstruktiver Antrieb wird. Dafür sind Sie als Eltern verantwortlich, indem Sie dem Kind auch [[Grenzen]] setzen und dabei [[konsequent]] bleiben. Umgekehrt müssen Sie aber auch das [[Nein des Kindes|"Nein!"]] des Kindes [[Respekt der Eltern|respektieren]].  
Zu einem gesunden Willen gehört also auch Wut. Entscheidend ist aber, dass aus diesem Gefühl ein konstruktiver Antrieb wird. Dafür sind Sie als Eltern verantwortlich, indem Sie dem Kind auch [[Grenzen]] setzen und dabei [[konsequent]] bleiben. Umgekehrt müssen Sie aber auch das [[Nein des Kindes|"Nein!"]] des Kindes [[Respekt der Eltern|respektieren]].  

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