Gebrochener Wille: Unterschied zwischen den Versionen

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Das beste Kriterium ist die [[Entscheiden|Entscheidungsfreiheit]] des Kindes: Lassen Sie ihm eine Wahl oder entscheiden Sie für das Kind? Und wenn Sie ihm eine Wahl lassen: ist damit etwa eine [[Drohen|Drohung]] verbunden? Ganz zu vermeiden ist das zwar nie, zumal Sie ja regelmässig innert kürzester Zeit entscheiden müssen, wie Sie sich verhalten sollen. Es ist aber selten so, dass schon Ihr erstes Fehlverhalten schädigend wirken würde, vermehr sind es die Wiederholungen, die irgendwann zu viel sind. Wichtig ist deshalb, dass Sie aus allfälligen Fehlern [[Lernen der Eltern|lernen]] und auf Ihr [[Gespür der Eltern|Gespür]] achten: wie fühlten Sie sich nach Ihrem Entscheid, welche Alternativen wären möglich gewesen?
Das beste Kriterium ist die [[Entscheiden|Entscheidungsfreiheit]] des Kindes: Lassen Sie ihm eine Wahl oder entscheiden Sie für das Kind? Und wenn Sie ihm eine Wahl lassen: ist damit etwa eine [[Drohen|Drohung]] verbunden? Ganz zu vermeiden ist das zwar nie, zumal Sie ja regelmässig innert kürzester Zeit entscheiden müssen, wie Sie sich verhalten sollen. Es ist aber selten so, dass schon Ihr erstes Fehlverhalten schädigend wirken würde, vermehr sind es die Wiederholungen, die irgendwann zu viel sind. Wichtig ist deshalb, dass Sie aus allfälligen Fehlern [[Lernen der Eltern|lernen]] und auf Ihr [[Gespür der Eltern|Gespür]] achten: wie fühlten Sie sich nach Ihrem Entscheid, welche Alternativen wären möglich gewesen?


Wenn das Kind zum Beispiel zu Besuch bei Freunden eine Porzellanfigur aus dem Bücherregel ergreifen will und Sie der Meinung sind, dass diese viel zu zerbrechlich und wertvoll ist, als dass Sie es einfach mal ausprobieren lassen wollen, müssen Sie sofort mit einem [[laut und deutlich]] ausgesprochenen [[Nein der Eltern|"Nein!"]] reagieren. In den allermeisten Fällen erzielen Sie damit bereits die gewünschte Wirkung, jedenfalls wenn Sie von Ihrer Haltung selbst genügend überzeugt sind und [[konsequent]] dabei bleiben. Sie müssen bloss vielleicht den Mut aufbringen, auch bei fremden Leuten derart "hart" aufzutreten (keine Angst: in aller Regel ist das genau ein einziges Mal nötig!). Gerade beim ersten Mal kann es sogar nötig sein, das Kind mit Ihrem "Nein!" richtig [[Schreiende Eltern|anzuschreien]], denn es gibt Kinder, die müssen den Widerstand der Eltern förmlich spüren. Nun kann es trotzdem sein, dass sich das Kind nicht beeindrucken lässt und die Figur ergreift oder schneller war und die Figur bereits in den Händen hielt, bevor Sie reagieren konnten. Dann gilt es zuerst abzuwägen, wie gross die Gefahr wirklich ist: Kinder sind nämlich von Natur aus schon sehr vorsichtig und es gibt durchaus Möglichkeiten, mit Ihnen den Umgang mit zerbrechlichen Dingen zu üben, gerade wenn sie bereits in früheren Situationen [[erfahren]] haben, was passieren kann. Falls das aber keine Option ist, weil Sie vielleicht spüren, dass sich auch Ihre Freunde Sorgen machen, müssen Sie konsequent bei Ihrer Haltung bleiben und das Kind nochmals [[Forderungen der Eltern|auffordern]], Ihnen die Figur zurückzugeben. Weigert es sich, könnten Sie ihm zum Beispiel sagen, dass Sie so lange bei ihm bleiben und nichts anderes machen, bis es von sich aus die Figur zurück gibt. So hat bleibt ihm eine Wahl. Keinesfalls sollen Sie ihm die Figur einfach aus den Händen reissen. Denn damit würden Sie seine Willen brechen, ganz abgesehen davon, dass dann die Gefahr erst recht entsteht, dass dabei die Figur im Gerangel zerbricht.
Wenn das Kind zum Beispiel zu Besuch bei Freunden eine Porzellanfigur aus dem Bücherregel ergreifen will und Sie der Meinung sind, dass diese viel zu zerbrechlich und wertvoll ist, als dass Sie es einfach mal ausprobieren lassen wollen, müssen Sie sofort mit einem [[laut und deutlich]] ausgesprochenen [[Nein der Eltern|"Nein!"]] reagieren. In den allermeisten Fällen erzielen Sie damit bereits die gewünschte Wirkung, jedenfalls wenn Sie von Ihrer Haltung selbst genügend überzeugt sind und [[konsequent]] dabei bleiben. Sie müssen bloss vielleicht den Mut aufbringen, auch bei fremden Leuten derart "hart" aufzutreten (keine Angst: in aller Regel ist das genau ein einziges Mal nötig!). Gerade beim ersten Mal kann es sogar nötig sein, das Kind mit Ihrem "Nein!" richtig [[Schreiende Eltern|anzuschreien]], denn es gibt Kinder, die müssen den Widerstand der Eltern förmlich spüren. Nun kann es immer  noch sein, dass sich das Kind nicht beeindrucken lässt und die Figur ergreift oder schneller war und die Figur bereits in den Händen hielt, bevor Sie reagieren konnten. Dann gilt es zuerst abzuwägen, wie gross die Gefahr wirklich ist: Kinder sind nämlich von Natur aus schon sehr vorsichtig und es gibt durchaus Möglichkeiten, mit Ihnen den Umgang mit zerbrechlichen Dingen zu üben, gerade wenn sie bereits in früheren Situationen [[erfahren]] haben, was passieren kann. Falls das aber keine Option ist, weil Sie vielleicht spüren, dass sich auch Ihre Freunde Sorgen machen, müssen Sie konsequent bei Ihrer Haltung bleiben und das Kind nochmals [[Forderungen der Eltern|auffordern]], Ihnen die Figur zurückzugeben. Weigert es sich, könnten Sie ihm zum Beispiel sagen, dass Sie so lange bei ihm bleiben und nichts anderes machen, bis es von sich aus die Figur zurück gibt. So hat bleibt ihm eine Wahl. Keinesfalls sollen Sie ihm die Figur einfach aus den Händen reissen. Denn damit würden Sie seine Willen brechen, ganz abgesehen davon, dass dann die Gefahr erst recht entsteht, dass dabei die Figur im Gerangel zerbricht.


===Widerstand und Zwang===
===Widerstand und Zwang===

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