Gebrochener Wille: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 47: Zeile 47:


==Mögliche Folgen==
==Mögliche Folgen==
Die Folgen eines gebrochenen Willens auf das Verhalten des Kindes sind je nach dessen Persönlichkeit ganz unterschiedlich. Es gibt Kinder, die eher [[Resignieren|resignativ reagieren]] und andere, die eher übermässig [[impulsiv]], [[Provozieren des Kindes|provokativ]] oder gar [[Aggression|aggressiv]] werden. Typische Folgen sind:
Die Folgen eines gebrochenen Willens auf das Verhalten des Kindes sind je nach dessen Persönlichkeit ganz unterschiedlich, auf jeden Fall aber gravierend. Es gibt Kinder, die eher [[Resignieren|resignativ reagieren]] und andere, die eher übermässig [[impulsiv]], [[Provozieren des Kindes|provokativ]] oder gar [[Aggression|aggressiv]] werden. Typische Folgen sind:
* '''Gewalttätigkeit''': Die häufigste Folge ist [[Gewalttätiges Kind|Gewalt]] in unterschiedlichster Form. Denn Gewalt erzeugt fast immer [[Wut des Kindes|Wut]] und Gegengewalt, gerade wenn sich das Opfer noch nicht anders wehren kann. Kinder können in den ersten Jahren nirgendwo Hilfe holen, da diese ja eigentlich von den Eltern kommen sollte, also die Personen, die zugleich Täter sind. Opfer der kindlichen Gewalt sind dann meistens Schwächere, wie die jüngeren Geschwister. Gerade von Gewalt betroffenen Kinder entwickeln aber auch ein sehr feines Gespür dafür, wie sie ihren Eltern Gewalt antun können, indem sie zum Beispiel gezielt wertvolle Gegenstände in der Wohnung zerstören.
* '''Gewalttätigkeit''': Die häufigste Folge ist [[Gewalttätiges Kind|Gewalt]] in unterschiedlichster Form. Denn Gewalt erzeugt fast immer [[Wut des Kindes|Wut]] und Gegengewalt, gerade wenn sich das Opfer noch nicht anders wehren kann. Kinder können in den ersten Jahren nirgendwo Hilfe holen, da diese ja eigentlich von den Eltern kommen sollte, also die Personen, die zugleich Täter sind. Opfer der kindlichen Gewalt sind dann meistens Schwächere, wie die jüngeren Geschwister. Gerade von Gewalt betroffenen Kinder entwickeln aber auch ein sehr feines Gespür dafür, wie sie ihren Eltern Gewalt antun können, indem sie zum Beispiel gezielt wertvolle Gegenstände in der Wohnung zerstören.
* '''Jähzorn''': Die affektive, nich mehr kontrollierbare Form der Wut, der [[Jähzorn]], ist fast nur noch auf Zerstörung ausgerichtet. Daraus entsteht dann häufig ein [[Teufelskreis]], der häufig tragisch endet.
* '''Jähzorn''': Die affektive, nich mehr kontrollierbare Form der Wut, der [[Jähzorn]], ist fast nur noch auf Zerstörung ausgerichtet. Daraus entsteht dann häufig ein [[Teufelskreis]], der häufig tragisch endet.
Zeile 57: Zeile 57:
* '''Sucht''': Kinder, denen keine angemessenen [[Grenzen]] gesetzt werden, suchen diese von sich aus und können diese später zum Beispiel in Form von Drogen aller Art finden. [[Sucht|Süchtiges Verhalten]] hat seinen Ursprung meistens in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]].  
* '''Sucht''': Kinder, denen keine angemessenen [[Grenzen]] gesetzt werden, suchen diese von sich aus und können diese später zum Beispiel in Form von Drogen aller Art finden. [[Sucht|Süchtiges Verhalten]] hat seinen Ursprung meistens in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]].  
Ein gebrochener Wille bedeutet immer eine grundlegende Schädigung der [[Persönlichkeit]] des Kindes, unter der auch der erwachsene Mensch zu leiden haben wird. Mit dem Willen des Kindes konstruktiv umzugehen ist deshalb eine herausfordernde, aber äusserst wichtige Aufgabe. Wird sie zu wenig ernst genommen, sind spätere Probleme schon fast vorprogrammiert. Wenn Sie selbst schon einmal eine Psychotherapie gemacht haben, werden Sie immer wieder festgestellt haben, dass Sie mit Aussagen hadern wie "Ich würde ja schon, aber...",  "Ich mag einfach nicht..." oder "Eigentlich weiss ich gar nicht, was ich wirklich will.". Kern dieser Aussagen ist offensichtlich ein schwacher oder gar gebrochener [[Wille]], den Sie als Kind einmal in seinem vollen Umfang hatten und den Sie als Erwachsener nicht mehr aufzubringen vermögen. Sie tun also gut daran, sich dem Thema Wille und Grenzen selbst anzunehmen und nicht einfach zu hoffen, dass dem Kind die [[Regeln]] des Zusammenlebens irgendwann schon irgendwer beibringen möge!
Ein gebrochener Wille bedeutet immer eine grundlegende Schädigung der [[Persönlichkeit]] des Kindes, unter der auch der erwachsene Mensch zu leiden haben wird. Mit dem Willen des Kindes konstruktiv umzugehen ist deshalb eine herausfordernde, aber äusserst wichtige Aufgabe. Wird sie zu wenig ernst genommen, sind spätere Probleme schon fast vorprogrammiert. Wenn Sie selbst schon einmal eine Psychotherapie gemacht haben, werden Sie immer wieder festgestellt haben, dass Sie mit Aussagen hadern wie "Ich würde ja schon, aber...",  "Ich mag einfach nicht..." oder "Eigentlich weiss ich gar nicht, was ich wirklich will.". Kern dieser Aussagen ist offensichtlich ein schwacher oder gar gebrochener [[Wille]], den Sie als Kind einmal in seinem vollen Umfang hatten und den Sie als Erwachsener nicht mehr aufzubringen vermögen. Sie tun also gut daran, sich dem Thema Wille und Grenzen selbst anzunehmen und nicht einfach zu hoffen, dass dem Kind die [[Regeln]] des Zusammenlebens irgendwann schon irgendwer beibringen möge!
Der gegenseitige [[Respekt]] ist nicht nur in Beziehungen unter Erwachsenen zwingend, sondern erst recht in der [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind]]. Wenn Sie also den Willen des Kindes brechen, zerbrechen Sie auch die Beziehung und somit die Grundlage für Ihre ganze Erziehungsarbeit!


{{top}}
{{top}}