Gebrochener Wille: Unterschied zwischen den Versionen

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Zunächst sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie für das Kind allein durch Ihre körperliche Grösse und seine Abhängigkeit von Ihnen eine absolute [[Übermacht]] darstellen. So wäre es Ihnen zum Beispiel ein Leichtes, das davonlaufende Kind einfach zu packen und es festzuhalten. Dagegen beginnt es sich nun aufzulehnen, wenn es zufällig gerade etwas anderes im Sinn hat. Während es Ihre Macht bisher vor allem als Schutz wahrgenommen hat, erfährt es nun gewissermassen die Kehrseite der Medaille. Will das Kind zum Beispiel plötzlich an einem anderen Platz am Esstisch sitzen, der aber schon besetzt ist, müssen Sie sich als erstes überlegen, ob Sie auf der bisherigen Sitzordnung beharren wollen, oder ob Sie nachzugeben bereit sind. Wenn Sie nicht nachgeben wollen, weil es vielleicht um den Platz eines Geschwister geht und dieses nicht zu wechseln bereit ist, müssen Sie sich auf die Konfrontation einlassen. Das bedeutet aber nicht etwa, dass Sie das Kind einfach gegen seinen Willen an den bestimmten Platz hinsetzen, denn das wäre ein Missbrauch Ihrer [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]]. Dadurch versuchen Sie eben den Willen des Kindes zu brechen! Sagen Sie zum Kind [[laut und deutlich]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] und bleiben Sie [[konsequent]] dabei. Damit setzen Sie ihm eine [[Grenzen|Grenze]]. Jenachdem wie wichtig ihm der Platzwechsel ist, wird es darauf zu toben beginnen. Darauf müssen Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]]. Oder es besetzt den Platz einfach und das kleine Geschwister steht heulend daneben. Dann könnten Sie zum Beispiel antworten, dass es erst zu essen gibt, wenn es den Platz wieder freigegeben hat. Damit nutzen Sie zwar Ihre Macht, doch Sie lassen dem Kind seinen Willen: es kann selbst [[entscheiden]], ob es nachgibt (sodass es essen kann) oder ob es bei seinem Anspruch bleibt (und dafür hungert).
Zunächst sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie für das Kind allein durch Ihre körperliche Grösse und seine Abhängigkeit von Ihnen eine absolute [[Übermacht]] darstellen. So wäre es Ihnen zum Beispiel ein Leichtes, das davonlaufende Kind einfach zu packen und es festzuhalten. Dagegen beginnt es sich nun aufzulehnen, wenn es zufällig gerade etwas anderes im Sinn hat. Während es Ihre Macht bisher vor allem als Schutz wahrgenommen hat, erfährt es nun gewissermassen die Kehrseite der Medaille. Will das Kind zum Beispiel plötzlich an einem anderen Platz am Esstisch sitzen, der aber schon besetzt ist, müssen Sie sich als erstes überlegen, ob Sie auf der bisherigen Sitzordnung beharren wollen, oder ob Sie nachzugeben bereit sind. Wenn Sie nicht nachgeben wollen, weil es vielleicht um den Platz eines Geschwister geht und dieses nicht zu wechseln bereit ist, müssen Sie sich auf die Konfrontation einlassen. Das bedeutet aber nicht etwa, dass Sie das Kind einfach gegen seinen Willen an den bestimmten Platz hinsetzen, denn das wäre ein Missbrauch Ihrer [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]]. Dadurch versuchen Sie eben den Willen des Kindes zu brechen! Sagen Sie zum Kind [[laut und deutlich]] [[Nein der Eltern|"Nein!"]] und bleiben Sie [[konsequent]] dabei. Damit setzen Sie ihm eine [[Grenzen|Grenze]]. Jenachdem wie wichtig ihm der Platzwechsel ist, wird es darauf zu toben beginnen. Darauf müssen Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen zu reagieren]]. Oder es besetzt den Platz einfach und das kleine Geschwister steht heulend daneben. Dann könnten Sie zum Beispiel antworten, dass es erst zu essen gibt, wenn es den Platz wieder freigegeben hat. Damit nutzen Sie zwar Ihre Macht, doch Sie lassen dem Kind seinen Willen: es kann selbst [[entscheiden]], ob es nachgibt (sodass es essen kann) oder ob es bei seinem Anspruch bleibt (und dafür hungert).


[[Machtkampf|Machtkämpfe]] zwischen den Eltern und dem Kind sind also nicht zu vermeiden, doch sollten Sie immer darauf achten, dass Sie dem Kind seinen Willen lassen, dass es also immer noch frei entscheiden kann. Und natürlich gibt es auch Situationen, in denen Sie merken, dass Sie Ihre bisherigen Ansichten überdenken könnten und deshalb Ihrerseits [[nachgeben]] können. Geben Sie aber nicht einfach nach, weil es [[Bequemlichkeit der Eltern|bequemer]] ist und Sie die [[Konfrontation]] fürchten. Denn das wird sich sehr schnell rächen, da das Kind so eine Macht erhält, die ihm noch gar nicht zusteht und mit der es denn auch noch gar nicht umgehen kann!
[[Machtkampf|Machtkämpfe]] zwischen den Eltern und dem Kind sind also nicht zu vermeiden, doch sollten Sie immer darauf achten, dass Sie dem Kind seinen Willen lassen, dass es also grundsätzlich frei entscheiden kann. Und dann gibt es noch Situationen, in denen Sie merken, dass Sie Ihre bisherigen Ansichten überdenken könnten und deshalb Ihrerseits [[nachgeben]] können. Geben Sie aber nicht einfach nach, weil es [[Bequemlichkeit der Eltern|bequemer]] ist und Sie die [[Konfrontation]] fürchten. Denn das wird sich sehr schnell rächen, da das Kind so eine Macht erhält, die ihm noch gar nicht zusteht und mit der es denn auch noch gar nicht umgehen kann!


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