Grosseltern: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
45 Bytes hinzugefügt ,  22. August 2020
Zeile 31: Zeile 31:
Die Beziehung zwischen Eltern und Grosseltern kann aber auch Schattenseiten haben, die womöglich gerade durch die Kinder beziehungsweise Grosskinder zu Tage treten. Grund für Unstimmigkeiten sind meistens unterschiedliche Vorstellungen über die Erziehungsgrundsätze, sobald die Grosseltern einen Teil der Betreuung übernehmen. Das liegt zum einen in der Natur der Sache: Eltern beabsichtigen gerne, ihren Kindern ein (noch) „besseres Leben“ zu ermöglichen, als sie es selbst hatten, während Grosseltern der Meinung sind, sie wüssten schon allein aufgrund ihrer Erfahrung doch sehr wohl, "wie Erziehung funktioniert".  Man könnte auch von einer Art Konkurrenz zwischen Grosseltern und Eltern sprechen, die solange gesund ist, als beide in der aufrichtigen Absicht handeln, ihre Erziehungsarbeit zu verbessern.
Die Beziehung zwischen Eltern und Grosseltern kann aber auch Schattenseiten haben, die womöglich gerade durch die Kinder beziehungsweise Grosskinder zu Tage treten. Grund für Unstimmigkeiten sind meistens unterschiedliche Vorstellungen über die Erziehungsgrundsätze, sobald die Grosseltern einen Teil der Betreuung übernehmen. Das liegt zum einen in der Natur der Sache: Eltern beabsichtigen gerne, ihren Kindern ein (noch) „besseres Leben“ zu ermöglichen, als sie es selbst hatten, während Grosseltern der Meinung sind, sie wüssten schon allein aufgrund ihrer Erfahrung doch sehr wohl, "wie Erziehung funktioniert".  Man könnte auch von einer Art Konkurrenz zwischen Grosseltern und Eltern sprechen, die solange gesund ist, als beide in der aufrichtigen Absicht handeln, ihre Erziehungsarbeit zu verbessern.


Für Eltern kann es aber auch zu einer [[Gratwanderung]] werden zwischen der Dankbarkeit für die willkommene [[Entlastung der Eltern|Entlastung]] und dem Gefühl, dass ihre Erziehungsarbeit mehr oder weniger bewusst [[sabotieren|sabotiert]] wird. Im Idealfall können Sie das natürlich ansprechen, ohne dass sich Ihre Eltern gleich verletzt fühlen. Und wenn Sie als Grosseltern das Gefühl haben, die Kinder würden unter ihren Eltern unnötig leiden, müssen Sie abwägen zwischen dem Grundsatz, dass in erster Linie die Eltern für ihre Kinder [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]] sind und Ihrem eigenen Verantwortungsgefühl. Im Zweifel sollten Sie sich als Grosseltern denn eher mit den Ansichten der Eltern loyalisieren.
Für Eltern kann es aber auch zu einer [[Gratwanderung]] werden zwischen der Dankbarkeit für die willkommene [[Entlastung der Eltern|Entlastung]] und dem Gefühl, dass ihre Erziehungsarbeit mehr oder weniger bewusst [[sabotieren|sabotiert]] wird. Im Idealfall können Sie das natürlich ansprechen, ohne dass sich Ihre Eltern gleich verletzt fühlen. Geht das  nicht und haben Sie als Grosseltern das Gefühl, die Kinder würden unter ihren Eltern unnötig leiden, müssen Sie abwägen zwischen dem Grundsatz, dass in erster Linie die Eltern für ihre Kinder [[Verantwortung der Eltern|verantwortlich]] sind und Ihrem eigenen Verantwortungsgefühl. Vertrauen Sie zudem darauf, dass Sie als Grosseltern [[Vorbild]] nicht nur für die Grosskinder sondern auch für die Eltern sind.


Schliesslich dürfen Sie davon ausgehen, dass Kinder durchaus auch mit [[Erziehungsfehler|Erziehungsfehlern]] umgehen können. Das gilt umso mehr, wenn sie ausser Haus einen anderen Umgang erleben. Vermeiden sollten Sie aber sowohl als Eltern als auch als Grosseltern mit den Kindern über den Erziehungsstil des anderen zu sprechen, also in die sogenannte [[Metaebene]] abzuschweifen. Denn damit wären sie [[Überforderung des Kindes|überfordert]]. Etwas anderes ist es, zum Beispiel die Gründe für unterschiedliche [[Tischmanieren]] zu besprechen, zumal die Suche nach den Gründen häufig den eher bescheidenen Sinn solcher Regeln entlarven, sodass daraus auch eine Chance für Sie entstehen kann, diese zu überdenken.
Schliesslich dürfen Sie davon ausgehen, dass Kinder durchaus auch mit [[Erziehungsfehler|Erziehungsfehlern]] umgehen können. Das gilt umso mehr, wenn sie ausser Haus einen anderen Umgang erleben. Vermeiden sollten Sie aber sowohl als Eltern als auch als Grosseltern mit den Kindern über den Erziehungsstil des anderen zu sprechen, also in die sogenannte [[Metaebene]] abzuschweifen. Denn damit wären sie [[Überforderung des Kindes|überfordert]]. Etwas anderes ist es, zum Beispiel die Gründe für unterschiedliche [[Tischmanieren]] zu besprechen, zumal die Suche nach den Gründen häufig den eher bescheidenen Sinn solcher Regeln entlarven, sodass daraus auch eine Chance für Sie entstehen kann, diese zu überdenken.

Navigationsmenü