Bequemlichkeit der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 19: Zeile 19:
* '''Beruhigen''': Kinder können meistens ziemlich einfach mit dem [[Schnuller]] beruhigt werden, doch ist dieser eben bloss ein Ersatz für ein wirkliches Bedürfnis (Gestillt werden), also ein [[Vertrösten]] und nicht ein wirklicher [[Trost]]. Sie sollten deshalb zumindest zurückhaltend sein und den Schnuller erst dann geben, wenn ihn das Kind wirklich verlangt und nicht schon vorsorglich.
* '''Beruhigen''': Kinder können meistens ziemlich einfach mit dem [[Schnuller]] beruhigt werden, doch ist dieser eben bloss ein Ersatz für ein wirkliches Bedürfnis (Gestillt werden), also ein [[Vertrösten]] und nicht ein wirklicher [[Trost]]. Sie sollten deshalb zumindest zurückhaltend sein und den Schnuller erst dann geben, wenn ihn das Kind wirklich verlangt und nicht schon vorsorglich.
* '''Kinderwagen''': Wenn das Kind zu [[Laufen lernen|laufen]] beginnt, ist das für Eltern einerseits eine grosse Freude, kann aber andererseits natürlich sehr mühsam werden, wenn das Kind immer wieder irgendwo hingehen will, statt schön zielstrebig seinen Eltern zu folgen. Die Versuchung ist dann gross, das Kind einfach zu packen und in den Kinderwagen zu setzen, sodass Sie bequem in Ihrem Tempo vorwärts kommen. Auch hier ist Ihre [[Geduld der Eltern|Geduld]] gefordert: Lassen Sie das Kind möglichst immer laufen, wenn es das will. Wenn Sie es sich mit dem Kinderwagen zu bequem machen, werden Sie sich später möglicherweise darüber beklagen, dass das Kind seinerseits zu bequem sei um zu laufen und vermehrt nach Gefahren werden verlangt.
* '''Kinderwagen''': Wenn das Kind zu [[Laufen lernen|laufen]] beginnt, ist das für Eltern einerseits eine grosse Freude, kann aber andererseits natürlich sehr mühsam werden, wenn das Kind immer wieder irgendwo hingehen will, statt schön zielstrebig seinen Eltern zu folgen. Die Versuchung ist dann gross, das Kind einfach zu packen und in den Kinderwagen zu setzen, sodass Sie bequem in Ihrem Tempo vorwärts kommen. Auch hier ist Ihre [[Geduld der Eltern|Geduld]] gefordert: Lassen Sie das Kind möglichst immer laufen, wenn es das will. Wenn Sie es sich mit dem Kinderwagen zu bequem machen, werden Sie sich später möglicherweise darüber beklagen, dass das Kind seinerseits zu bequem sei um zu laufen und vermehrt nach Gefahren werden verlangt.
* '''Spielzeug''': [[Fantasie]] und [[Kreativität]] von Kindern sind grenzenlos. Sie brauchen dazu weder spezielles [[Spielzeug]]  
* '''Spielzeug''': [[Fantasie]] und [[Kreativität]] von Kindern sind grenzenlos. Sie brauchen dazu weder spezielles [[Spielzeug]] noch Anleitungen, sondern spielen grundsätzlich mit allem, was ihnen in die Finger kommt. Das wird immer dann heikel, wenn es sich um zerbrechliche oder gar gefährliche Gegenstände handelt. Sie sollten deshalb Ihre Wohnung entsprechend einrichten. Bequemer wäre natürlich, wenn Sie einfach alles, was Ihr Kind gegen Ihren Willen in die Finger nimmt, durch ein speziell gefertigtes Spielzeug ersetzen (die Industrie hält für fast alles einen Ersatz bereit). Sie würden aber dadurch dem Kind gleich zweierlei nehmen: Erstens seine natürliche Fähigkeit zu improvisieren und zweitens die Erfahrung von Grenzen.
* '''Konsum''': Gerade Kleinkinder brauchen häufig noch ihre Eltern zum Spielen, was einerseits viel Zeit kosten mag und andererseits auch nicht immer gleich lustig ist. Die Versuchung ist dann gross, die Kinder mit Besuchen in Einkaufszentren oder Freizeitparks zu [[Unterhaltungseinrichtungen|unterhalten]]. Das mag, abgesehen von den damit verbundenen Kosten, bequem sein, doch sind die Nebenwirkungen doch ziemlich [[kontraproduktiv]]. Denn Kinder müssen sich aktiv [[bewegen]] können und sollten nicht einfach passiv [[konsumieren]], ansonsten sie ihre Energie nicht konstruktiv einsetzen können, zumal die [[Reizüberflutung]] in den "Konsumtempeln" die Problematik noch verschärft.  
* '''Konsum''': Gerade Kleinkinder brauchen häufig noch ihre Eltern zum Spielen, was einerseits viel Zeit kosten mag und andererseits auch nicht immer gleich lustig ist. Die Versuchung ist dann gross, die Kinder mit Besuchen in Einkaufszentren oder Freizeitparks zu [[Unterhaltungseinrichtungen|unterhalten]]. Das mag, abgesehen von den damit verbundenen Kosten, bequem sein, doch sind die Nebenwirkungen doch ziemlich [[kontraproduktiv]]. Denn Kinder müssen sich aktiv [[bewegen]] können und sollten nicht einfach passiv [[konsumieren]], ansonsten sie ihre Energie nicht konstruktiv einsetzen können, zumal die [[Reizüberflutung]] in den "Konsumtempeln" die Problematik noch verschärft.  
Der Wunsch der Eltern nach einer gewissen Entlastung bleibt selbstverständlich völlig berechtigt, denn die Dauerpräsenz, die jüngere Kinder brauchen, kann tatsächlich sehr belastend sein. Allerdings sollten Sie sich gut überlagen, zu welchen Mitteln Sie greifen, da die erstbesten Verlockungen häufig ausgesprochen [[kontraproduktiv]] wirken. So könnten Sie sich zum Beispiel mit anderen Eltern in der Nachbarschaft zusammentun und abwechslungsweise deren Kinder übernehmen. Das ist nämlich nur auf den ersten Blick anstrengender, da Sie gleich doppelt gewinnen: Erstens können schon kleinere Kinder zumindest eine gewisse Zeit miteinander spielen, während der Sie bloss passiv zu ihnen schauen müssen, und zweitens kommen Sie automatisch zu mehr freier Zeit, wenn Ihr Kind bei den Nachbarn ist. Achten Sie deshalb schon bei der [[Wohnungswahl]] darauf, dass dieser Abtausch möglichst spontan und in nächster Nähe möglich ist.
Der Wunsch der Eltern nach einer gewissen Entlastung bleibt selbstverständlich völlig berechtigt, denn die Dauerpräsenz, die jüngere Kinder brauchen, kann tatsächlich sehr belastend sein. Allerdings sollten Sie sich gut überlagen, zu welchen Mitteln Sie greifen, da die erstbesten Verlockungen häufig ausgesprochen [[kontraproduktiv]] wirken. So könnten Sie sich zum Beispiel mit anderen Eltern in der Nachbarschaft zusammentun und abwechslungsweise deren Kinder übernehmen. Das ist nämlich nur auf den ersten Blick anstrengender, da Sie gleich doppelt gewinnen: Erstens können schon kleinere Kinder zumindest eine gewisse Zeit miteinander spielen, während der Sie bloss passiv zu ihnen schauen müssen, und zweitens kommen Sie automatisch zu mehr freier Zeit, wenn Ihr Kind bei den Nachbarn ist. Achten Sie deshalb schon bei der [[Wohnungswahl]] darauf, dass dieser Abtausch möglichst spontan und in nächster Nähe möglich ist.

Navigationsmenü