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Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] entwickeln Kinder [[Selbstvertrauen]] in dem Masse, wie ihre Eltern ihnen beziehungsweise ihren [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnissen]] und Fähigkeiten [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]:
Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] entwickeln Kinder [[Selbstvertrauen]] in dem Masse, wie ihre Eltern ihnen beziehungsweise ihren [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnissen]] und Fähigkeiten [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]:
* '''Unbefriedigte Grundbedürfnisse''': Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] sollten alle Grundbedürfnisse möglichst immer und sofort befriediget werden. Dabei geht es nicht bloss um Nahrung und Kleidung, sondern vor allem um [[Geborgenheit]] und [[Trost]]. Wenn diese Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden, insbesondere das Kind in seinem Kummer nicht wirklich [[Trost|getröstet]] wird, wird sein von Geburt an vorhandenes [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern und überhaupt in das Leben nicht bestätigt. Entsprechend kann es nicht genügend [[Selbstvertrauen]] entwickeln. Anstelle des Selbstvertrauens tritt dann eine [[Sehnsucht]], die es mit dem zu befriedigen versucht, das ihm gerade angeboten wird (das kann zu Beginn "bloss" ein Übermass an [[Süssigkeiten|Schokolade]] oder [[Unterhaltungselektronik]] sein, später aber eben auch anderes, weit Gefährlicheres). Eine solche [[Ersatzbefriedigung]] ist dann die beste Grundlage für späteres Suchtverhalten. Besondere Vorsicht ist deshalb beim Thema [[Trost]] geboten: Wenn dem weinenden Kind einfach der Schnuller oder die Aussicht auf ein neues Spielzeug hingehalten wird, statt dass es [[Gehalten werden|gehalten wird]] und ihm Zeit zum [[ausweinen]] geschenkt wird, wird es diesen fatalen Mechanismus sehr schnell verinnerlichen. Und der Jugendliche wird sich später, wenn er selbst entscheiden kann, genau gleich verhalten und zum Beispiel den Verlust der Freundin mit Alkohol wegschwemmen, statt sich mit einem guten Freund auszutauschen.
* '''Unbefriedigte Grundbedürfnisse''': Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] sollten alle Grundbedürfnisse möglichst immer und sofort befriediget werden. Dabei geht es nicht bloss um Nahrung und Kleidung, sondern vor allem um [[Geborgenheit]] und [[Trost]]. Wenn diese Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden, insbesondere das Kind in seinem Kummer nicht wirklich [[Trost|getröstet]] wird, wird sein von Geburt an vorhandenes [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern und überhaupt in das Leben nicht bestätigt. Entsprechend kann es nicht genügend [[Selbstvertrauen]] entwickeln. Anstelle des Selbstvertrauens tritt dann eine [[Sehnsucht]], die es mit dem zu befriedigen versucht, das ihm gerade angeboten wird (das kann zu Beginn "bloss" ein Übermass an [[Süssigkeiten|Schokolade]] oder [[Unterhaltungselektronik]] sein, später aber eben auch anderes, weit Gefährlicheres). Eine solche [[Ersatzbefriedigung]] ist dann die beste Grundlage für späteres Suchtverhalten. Besondere Vorsicht ist deshalb beim Thema [[Trost]] geboten: Wenn dem weinenden Kind einfach der Schnuller oder die Aussicht auf ein neues Spielzeug hingehalten wird, statt dass es [[Gehalten werden|gehalten wird]] und ihm Zeit zum [[ausweinen]] geschenkt wird, wird es diesen fatalen Mechanismus sehr schnell verinnerlichen. Und der Jugendliche wird sich später, wenn er selbst entscheiden kann, genau gleich verhalten und zum Beispiel den Verlust der Freundin mit Alkohol wegschwemmen, statt sich mit einem guten Freund auszutauschen.
* '''Mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten''': Desgleichen müssen die Eltern [[Lernen der Eltern|lernen]], den [[Fähigkeiten]] des Kindes zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]], ansonsten es sich seinerseits zu wenig zutraut. Traut das Kind seinen eigenen Fähigkeiten zu wenig, wird es einen Ersatz suchen, der ihm wenigstens die Illusion gibt, dass es sich [[Selbstverwirklichung|selbst verwirklichen]] kann. Beliebt sind dann irgendwelche Phantasie-Figuren mit übermenschlichen Kräften.
* '''Mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten''': Desgleichen müssen die Eltern [[Lernen der Eltern|lernen]], den [[Fähigkeiten]] des Kindes zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]], ansonsten es sich seinerseits zu wenig zutraut. Traut das Kind seinen eigenen Fähigkeiten zu wenig, wird es einen Ersatz suchen, der ihm wenigstens die Illusion gibt, dass es sich [[Selbstverwirklichung|selbst verwirklichen]] kann. Beliebt sind zum Beispiel Phantasie-Figuren mit übermenschlichen Kräften. Solche Spielzeuge wirken [[kontraproduktiv]], da das Kind die eigenen Stärken nicht mehr in sich selbst sucht, sondern in einem Ersatzprodukt.  
Die [[Sehnsucht]] nach Trost und Selbstverwirklichung kann äusserst [[Schmerzen|schmerzhaft]] sein, sodass die Versuchung früher oder später gross wird, den Schmerz mittels Drogen zu betäuben oder die Selbstverwirklichung im Rausch zu suchen. Da das Problem damit nicht gelöst wird, beziehungsweise Illusionen entstehen, entsteht schnell ein [[Teufelskreis]].
Die [[Sehnsucht]] nach Trost und Selbstverwirklichung kann äusserst [[Schmerzen|schmerzhaft]] sein, sodass die Versuchung früher oder später gross wird, den Schmerz mittels Drogen zu betäuben oder die Selbstverwirklichung im Rausch zu suchen. Da das Problem damit nicht gelöst wird, beziehungsweise Illusionen entstehen, entsteht schnell ein [[Teufelskreis]], der schliesslich zu Schutt führen kann.


Ein Kind hingegen, das genügend [[Selbstvertrauen]] entwickeln konnte, wird in erster Linie auf seinen eigenen [[Fähigkeiten]] aufbauen und kommt später nicht so schnell in Versuchung, seine Ziele mit irgendwelchen künstlichen Hilfsmitteln, wie eben Drogen, zu erreichen.  
Ein Kind hingegen, das genügend [[Selbstvertrauen]] entwickeln konnte, wird in erster Linie auf seinen eigenen [[Fähigkeiten]] aufbauen und kommt später nicht so schnell in Versuchung, seine Ziele mit Hilfsmitteln, wie eben Drogen, zu erreichen. Eltern müssen also zunächst [[Lernen der Eltern|lernen]], den [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnissen]] und [[Fähigkeiten]] des Kindes zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Denn je grösser das Vertrauen der Eltern in das Kind, desto grösser wiederum dessen [[Selbstvertrauen]]. Ein gesundes Selbstvertrauen wird dem Kind ermöglichen, seinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, um Problem zu lösen, statt "Hilfe" in Drogen zu suchen.
 
 
 
Eltern müssen also zunächst [[Lernen der Eltern|lernen]], den [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnissen]] und [[Fähigkeiten]] des Kindes zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Denn je grösser das Vertrauen der Eltern in das Kind, desto grösser wiederum dessen [[Selbstvertrauen]]. Ein gesundes Selbstvertrauen wird dem Kind ermöglichen, seinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, um Problem zu lösen, statt "Hilfe" in Drogen zu suchen.


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