Jugendliche: Unterschied zwischen den Versionen

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Unabhängig von einer an sich erfolgreichen Erziehung ergibt sich eine grosse Herausforderung daraus, dass Jugendliche in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] einerseits immer früher geschlechtsreif werden, andererseits immer länger in der Ausbildung stehen und somit immer länger von den Eltern abhängig bleiben. Dieses Auseinanderklaffen von sexueller Entwicklung und tatsächlicher Fähigkeit, eine eigene Familie zu unterhalten, ist für beiden Seiten eine spezielle Situation. Denn mit der sexuellen Entwicklung geht ganz natürlich auch der Drang einher, sein Leben selbst bestimmen zu können, was aber regelmässig schon aufgrund der sozialen Unreife und der wirtschaftlichen Unselbständigkeit noch nicht möglich ist. Die daraus unweigerlich entstehenden Konflikte müssen Sie zusammen diskutieren und nach Lösungen suchen. Ein häufiger Streitpunkt ist zum Beispiel der [[Ausgang]]: An welchen Tagen dürfen die Kinder abends wie lange fort sein? Und was ist denn wirklich der Grund für die Limite? Geht es Ihnen "Einfach um das Prinzip" oder haben Sie Angst, dass Ihre Kinder auf "dumme Idee" kommen, die sie bereuen würden? Oder fürchten Sie, dass der Schlaf zu kurz kommt und damit die schulischen Leistungen leiden? Besprechen Sie diese [[Angst der Eltern|Ängste]] und hören Sie zunächst einmal, wie Ihre Kinder selbst die Gefahren sehen. Wenn Sie nämlich in den beiden ersten [[Phasen der Erziehung]] bereits darauf geachtet haben, dem Kind sein natürliches [[Gespür des Kindes|Gespür]] zu belassen, werden Sie staunen, wie gut das Gefahrenbewusstsein des Jugendlichen nun funktioniert, ganz abgesehen davon, dass Sie selbst die tatsächlichen Gefahren meist nur noch aus den Medien oder aus längst vergangenen eigenen Erfahrungen zu kennen glauben!
Unabhängig von einer an sich erfolgreichen Erziehung ergibt sich eine grosse Herausforderung daraus, dass Jugendliche in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] einerseits immer früher geschlechtsreif werden, andererseits immer länger in der Ausbildung stehen und somit immer länger von den Eltern abhängig bleiben. Dieses Auseinanderklaffen von sexueller Entwicklung und tatsächlicher Fähigkeit, eine eigene Familie zu unterhalten, ist für beiden Seiten eine spezielle Situation. Denn mit der sexuellen Entwicklung geht ganz natürlich auch der Drang einher, sein Leben selbst bestimmen zu können, was aber regelmässig schon aufgrund der sozialen Unreife und der wirtschaftlichen Unselbständigkeit noch nicht möglich ist. Die daraus unweigerlich entstehenden Konflikte müssen Sie zusammen diskutieren und nach Lösungen suchen. Ein häufiger Streitpunkt ist zum Beispiel der [[Ausgang]]: An welchen Tagen dürfen die Kinder abends wie lange fort sein? Und was ist denn wirklich der Grund für die Limite? Geht es Ihnen "Einfach um das Prinzip" oder haben Sie Angst, dass Ihre Kinder auf "dumme Idee" kommen, die sie bereuen würden? Oder fürchten Sie, dass der Schlaf zu kurz kommt und damit die schulischen Leistungen leiden? Besprechen Sie diese [[Angst der Eltern|Ängste]] und hören Sie zunächst einmal, wie Ihre Kinder selbst die Gefahren sehen. Wenn Sie nämlich in den beiden ersten [[Phasen der Erziehung]] bereits darauf geachtet haben, dem Kind sein natürliches [[Gespür des Kindes|Gespür]] zu belassen, werden Sie staunen, wie gut das Gefahrenbewusstsein des Jugendlichen nun funktioniert, ganz abgesehen davon, dass Sie selbst die tatsächlichen Gefahren meist nur noch aus den Medien oder aus längst vergangenen eigenen Erfahrungen zu kennen glauben!


Die emotionale Entwicklung Jugendlicher schliesslich kann äussert impulsiv und abrupt sein, und zwar nicht bloss wegen der hormonellen Veränderungen. Jugendliche beginnen nun über [[Selbstreflexion|sich selbst zu reflektieren]], sich und womöglich die ganze Welt [[Hinterfragen|infragezustellen]] und sich gleichzeitig auch noch für mögliche Geschlechtspartner zu interessieren. Alles zusammen kann sehr schnell ein entsprechendes Durcheinander im [[Gefühle|Gefühlsleben]] verursachen. Als Eltern müssen Sie dafür eine gewisse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] und [[Gelassenheit]] aufbringen können und zum Beispiel damit leben, dass Ihre Tochter stundenlang mit sich allein in ihrem Zimmer sein will, ohne dass Sie nachfragen sollen. Bleiben Sie aber [[Aufmerksamkeit|aufmerksam]], denn vielleicht braucht sie tatsächlich Hilfe und traut sich bloss nicht, danach zu fragen. Hilfreich kann in solchen Fällen auch die Nachfrage bei Eltern von Kameraden oder in der Schule sein, die häufig auch noch eine andere Sicht einbringen können. Versuchen Sie sich auch daran zu erinnern, wie es Ihnen damals in dieser Phase selbst ging, um besser verstehen zu können. Und akzeptieren Sie schliesslich, dass jedes Kind seine eigene, individuelle [[Persönlichkeit]] hat und diese gerade in der Pubertät ganz besonders für sich behaupten will. All das ist für Jugendliche mit sehr viel Unsicherheit verbunden, sodass sie sich schützen und sich eben auch von den eigenen Eltern abgrenzen müssen. Toleranz bedeutet aber nicht, dass Sie Ihre eigenen [[Grenzen der Eltern|Grenzen]] ausser Acht lassen sollen. Ganz im Gegenteil: Beharren Sie darauf, dass in Ihrem Haushalt gewisse [[Regeln]] gelten. Regeln, die Sie ma besten zusammen mit Ihren Kindern [[Vereinbarungen|vereinbaren]].
Die emotionale Entwicklung Jugendlicher schliesslich kann äussert impulsiv und abrupt sein, und zwar nicht bloss wegen der hormonellen Veränderungen. Jugendliche beginnen nun über [[Selbstreflexion|sich selbst zu reflektieren]], sich und womöglich die ganze Welt [[Hinterfragen|infragezustellen]] und sich gleichzeitig auch noch für mögliche Geschlechtspartner zu interessieren. Alles zusammen kann sehr schnell ein entsprechendes Durcheinander im [[Gefühle|Gefühlsleben]] verursachen. Als Eltern müssen Sie dafür eine gewisse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] und [[Gelassenheit]] aufbringen können und zum Beispiel damit leben, dass Ihre Tochter stundenlang mit sich allein in ihrem Zimmer sein will, ohne dass Sie nachfragen sollen. Bleiben Sie aber [[Aufmerksamkeit|aufmerksam]], denn vielleicht braucht sie tatsächlich Hilfe und traut sich bloss nicht, danach zu fragen. Hilfreich kann in solchen Fällen auch die Nachfrage bei Eltern von Kameraden oder in der Schule sein, die häufig auch noch eine andere Sicht einbringen können. Versuchen Sie sich auch daran zu erinnern, wie es Ihnen damals in dieser Phase selbst ging, um besser verstehen zu können. Und akzeptieren Sie schliesslich, dass jedes Kind seine eigene, individuelle [[Persönlichkeit]] hat und diese gerade in der Pubertät ganz besonders für sich behaupten will. All das ist für Jugendliche mit sehr viel Unsicherheit verbunden, sodass sie sich schützen müssen und sich eben auch von den eigenen Eltern abgrenzen wollen. Toleranz bedeutet aber nicht, dass Sie Ihre eigenen [[Grenzen der Eltern|Grenzen]] ausser Acht lassen sollen. Ganz im Gegenteil: Beharren Sie darauf, dass in Ihrem Haushalt gewisse [[Regeln]] gelten. Regeln, die Sie ma besten zusammen mit Ihren Kindern [[Vereinbarungen|vereinbaren]].


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