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* erstens dem Kind Zeit geben die Regeln zu [[Verstehen des Kindes|verstehen]] und es
* erstens dem Kind Zeit geben die Regeln zu [[Verstehen des Kindes|verstehen]] und es
* zweitens zuerst [[Erfahrungen|erfahren]] lassen, wie es ist, wenn die Regel auch tatsächlich zur Anwendung kommt.
* zweitens zuerst [[Erfahrungen|erfahren]] lassen, wie es ist, wenn die Regel auch tatsächlich zur Anwendung kommt.
Grundsätzlich sollten Sie eher zu [[Strenge Erziehung|streng]] als zu [[nachgiebig]] sein und das Kind allenfalls [[Trost|trösten]], wenn es [[traurig]] ist, weil es von einer Regel ungünstig und womöglich noch überraschend  getroffen wird. Es kann aber auch mit [[Wut]] reagieren, sodass Sie ihm Zeit für eine [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] geben müssen. Wenn Sie mit mehreren Kindern unterschiedlichen Alters zusammen spielen, stellt sich die Frage, inwiefern für die jüngeren noch gewisse [[Ausnahmen]] gelten sollen, wogegen dann häufig die älteren zu protestieren beginnen. Je nach Konstellation und [[Reif|Reife]] der Kinder können Sie in solchen Fällen zum Beispiel die älteren Kinder bei den Ausnahmen mitbestimmen lassen. Damit zeigen Sie den Älteren, dass Sie auch etwas davon haben, dass sie schon reifer sind, indem sie [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] übernehmen dürfen.
Grundsätzlich sollten Sie eher zu [[Strenge Erziehung|streng]] als zu [[nachgiebig]] sein und das Kind allenfalls [[Trost|trösten]], wenn es [[traurig]] ist, weil es von einer Regel ungünstig und womöglich noch überraschend  getroffen wird. Es kann aber auch mit [[Wut des Kindes|Wut]] reagieren, sodass Sie ihm Zeit für eine [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] geben müssen. Wenn Sie mit mehreren Kindern unterschiedlichen Alters zusammen spielen, stellt sich die Frage, inwiefern für die jüngeren noch gewisse [[Ausnahmen]] gelten sollen, wogegen dann häufig die älteren zu protestieren beginnen. Je nach Konstellation und [[Reif|Reife]] der Kinder können Sie in solchen Fällen zum Beispiel die älteren Kinder bei den Ausnahmen mitbestimmen lassen. Damit zeigen Sie den Älteren, dass Sie auch etwas davon haben, dass sie schon reifer sind, indem sie [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] übernehmen dürfen.


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Eines der grössten Missverständnisse in der Erziehung ist die Meinung, dass Kinder lernen müssten zu [[gehorchen]]. Das Ziel der Erziehung sollte aber gerade nicht Gehorsam sein, sondern [[Selbständigkeit]]. Dazu braucht es einen [[Freier Wille|freien Willen]], also ziemlich genau das Gegenteil. Allerdings bedeutet ein freier Wille nicht, dass man einfach ohne Rücksicht auf die Umwelt tun und lassen kann, wozu man gerade Lust und Laune hat, sondern dass der Mensch die [[Freiheit]] [[Verantwortung|verantwortungsvoll]] nutzen kann.
Eines der grössten Missverständnisse in der Erziehung ist die Meinung, dass Kinder lernen müssten zu [[gehorchen]]. Das Ziel der Erziehung sollte aber gerade nicht Gehorsam sein, sondern [[Selbständigkeit]]. Dazu braucht es einen [[Freier Wille|freien Willen]], also ziemlich genau das Gegenteil. Allerdings bedeutet ein freier Wille nicht, dass man einfach ohne Rücksicht auf die Umwelt tun und lassen kann, wozu man gerade Lust und Laune hat, sondern dass der Mensch die [[Freiheit]] [[Verantwortung|verantwortungsvoll]] nutzen kann.


Um diese Freiheit erreichen zu können, muss der Wille des Kindes zuerst gewissermassen kultiviert werden. Dafür braucht das Kind Eltern, die ihm [[Grenzen]] setzen. Wenn das Kind zum Beispiel das Spielzeug vor dem Essen nicht verräumen will, obwohl das bei Ihnen als Regel so gilt, können Sie das Kind vor die Wahl (!) stellen: Spielzeug verräumen und essen oder Spielzeug liegen lassen und auf das Essen solange warten, bis die Forderung erfüllt ist. Das geht vollkommen ohne [[Zwang]] (es wäre zudem äusserst [[kontraproduktiv]], wenn Sie zum Beispiel das Kind mitsamt dem Spielzeug in sein Zimmer schleifen wollten!). Gut möglich, dass es aber beim ersten Mal nur mit [[Toben]] geht, denn wenn das Kind mit seinem frisch erwachten Willen an eine Grenze stösst, ist es ganz natürlich, dass es mit [[Wut]] oder [[Trauer des Kindes|Trauer]] reagiert.  
Um diese Freiheit erreichen zu können, muss der Wille des Kindes zuerst gewissermassen kultiviert werden. Dafür braucht das Kind Eltern, die ihm [[Grenzen]] setzen. Wenn das Kind zum Beispiel das Spielzeug vor dem Essen nicht verräumen will, obwohl das bei Ihnen als Regel so gilt, können Sie das Kind vor die Wahl (!) stellen: Spielzeug verräumen und essen oder Spielzeug liegen lassen und auf das Essen solange warten, bis die Forderung erfüllt ist. Das geht vollkommen ohne [[Zwang]] (es wäre zudem äusserst [[kontraproduktiv]], wenn Sie zum Beispiel das Kind mitsamt dem Spielzeug in sein Zimmer schleifen wollten!). Gut möglich, dass es aber beim ersten Mal nur mit [[Toben]] geht, denn wenn das Kind mit seinem frisch erwachten Willen an eine Grenze stösst, ist es ganz natürlich, dass es mit [[Wut des Kindes|Wut]] oder [[Trauer des Kindes|Trauer]] reagiert.  


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