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Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] legen Sie die Grundlage für Ihre Beziehung zum Kind. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Sie es [[ernst nehmen]]. Das gilt vor allem für seine [[Grundgefühle|Gefühle]] und seine [[Fähigkeiten]]. Spöttische Bemerkungen in diesem Alter, auch wenn sie [[Ironie|"bloss ironisch"]] gemeint sind, [[verwirren]] das Kind im besten Fall, im schlimmsten Fall hindern sie es, genügend [[Selbstvertrauen]] aufzubauen.
Während der Phase der [[Vertrauensbildung]] legen Sie die Grundlage für Ihre Beziehung zum Kind. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Sie es [[ernst nehmen]]. Das gilt vor allem für seine [[Grundgefühle|Gefühle]] und seine [[Fähigkeiten]]. Spöttische Bemerkungen in diesem Alter, auch wenn sie [[Ironie|"bloss ironisch"]] gemeint sind, [[verwirren]] das Kind im besten Fall, im schlimmsten Fall hindern sie es, genügend [[Selbstvertrauen]] aufzubauen.


Der Spott der Eltern über ihre Kinder ist in der Regel sehr subtil und meistens auch ohne jede schlechte Absicht - und trotzdem sehr heikel. Bemerkungen wie zum Beispiel „Du verschüttest ja eh immer alles“ sind schnell und unbedarft gesagt, doch wirken sie ausgesprochen [[kontraproduktiv]], denn das Kind glaubt Ihnen zunächst einmal ja alles und wird so geradezu animiert, den Tee zu verschütten. Sagen Sie dem Kind besser, wie es  das Glas aufrecht halten soll und freuen Sie sich, wie gut es das schon kann. Dann wird es sich umso mehr [[Mühe]] geben und schon bald sehr sicher und voller Freude aus dem Glas trinken. Natürlich müssen Sie anfangs auch mit verschüttetem Tee auf dem Boden umgehen können und dabei eine gewisse [[Gelassenheit]] [[Lernen des Kindes|lernen]]. Fordern Sie in solchen Fällen das Kind schon möglichst früh dazu auf, Ihnen beim Aufwischen zu helfen. Wenn Ihnen das Kind [[mithelfen]] darf, spürt es erstens eine Verbindung zu Ihnen und lernt zweitens [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] zu übernehmen.
Der Spott der Eltern über ihre Kinder ist in der Regel sehr subtil und meistens auch ohne jede schlechte Absicht - und trotzdem sehr heikel. Bemerkungen wie zum Beispiel „Du verschüttest ja eh immer alles“ sind schnell und unbedarft gesagt, doch wirken sie ausgesprochen [[kontraproduktiv]], denn das Kind glaubt Ihnen zunächst einmal ja alles und wird so geradezu animiert, den Tee zu verschütten. Sagen Sie dem Kind besser, wie es  das Glas aufrecht halten soll und freuen Sie sich darüber, wie gut es das schon kann. Dann wird es sich umso mehr [[Mühe]] geben und schon bald sehr sicher und voller Freude aus dem Glas trinken. Natürlich müssen Sie anfangs auch mit verschüttetem Tee auf dem Boden umgehen können und dabei eine gewisse [[Gelassenheit]] [[Lernen des Kindes|lernen]]. Fordern Sie in solchen Fällen das Kind schon möglichst früh dazu auf, Ihnen beim Aufwischen zu helfen. Wenn Ihnen das Kind [[mithelfen]] darf, spürt es erstens eine Verbindung zu Ihnen und lernt zweitens [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] zu übernehmen.


Besonders fatal ist es, wenn das Kind in einer Situation verspottet wird, in der es eigentlich [[Trost]] braucht. Häufig geschieht das, wenn das Kind von den Eltern gewarnt wurde, dann trotzdem ein Risiko eingeht und sich in der Folge weh tut. Trost ist aber ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis]], den Sie Ihrem Kind immer und bedingungslos geben müssen, auch wenn Sie der Meinung sind, es sei nun wirklich selbst schuld. Halten Sie sich also auch in solchen Fällen zurück mit Erklärungen, Zurechtweisungen oder eben gar Spott, bevor sich das Kind bei Ihnen nicht ganz ausweinen konnte. Erst danach können Sie es zum Bespeil fragen, ob es wisse, weshalb es sich weh getan habe. In aller Regel ist aber auch das kaum mehr nötig, da das Kind den Zusammenhang ja eben gerade [[Selbst tun|selbst]] [[Erfahrungen|erfahren]] hat. Lernen kann für Kinder immer schmerzvoll sein, doch wenn sie danach die Güte ihrer Eltern in Form von wirklichem Trost spüren, ist alles bloss noch halb so schlimm! Mit spöttischen Bemerkungen wie zum Beispiel "Selbst schuld, ich habe Dich ja gewarnt!" hingegen distanzieren Sie sich von ihm, sodass es sich von Ihnen nicht mehr [[Annehmen|angenommen]] fühlt und entsprechend sein [[Selbstvertrauen]] beeinträchtigt wird.
Besonders fatal ist es, wenn das Kind in einer Situation verspottet wird, in der es eigentlich [[Trost]] braucht. Häufig geschieht das, wenn das Kind von den Eltern gewarnt wurde, dann trotzdem ein Risiko eingeht und sich in der Folge weh tut. Trost ist aber ein [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnis]], den Sie Ihrem Kind immer und bedingungslos geben müssen, auch wenn Sie der Meinung sind, es sei nun wirklich selbst schuld. Halten Sie sich also auch in solchen Fällen zurück mit Erklärungen, Zurechtweisungen oder eben gar Spott, bevor sich das Kind bei Ihnen nicht ganz ausweinen konnte. Erst danach können Sie es zum Bespeil fragen, ob es wisse, weshalb es sich weh getan habe. In aller Regel ist aber auch das kaum mehr nötig, da das Kind den Zusammenhang ja eben gerade [[Selbst tun|selbst]] [[Erfahrungen|erfahren]] hat. Lernen kann für Kinder immer schmerzvoll sein, doch wenn sie danach die Güte ihrer Eltern in Form von wirklichem Trost spüren, ist alles bloss noch halb so schlimm! Mit spöttischen Bemerkungen wie zum Beispiel "Selbst schuld, ich habe Dich ja gewarnt!" hingegen distanzieren Sie sich von ihm, sodass es sich von Ihnen nicht mehr [[Annehmen|angenommen]] fühlt und entsprechend sein [[Selbstvertrauen]] beeinträchtigt wird.

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