Trotzen: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Phase der [[Willensbildung]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, sprechen dann viele Eltern vom "Trotzalter", meistens in einem eher herablassenden Ton. Es mag Eltern häufig tatsächlich Mühe machen, doch sollten Sie sich bewusst sein, dass das Kind gerade etwas vom Wichtigsten für sein Leben überhaupt entwickelt, eben seinen eigenen Willen. Und es liegt allein an den Eltern damit umzugehen [[Lernen der Eltern|lernen]]!
In der Phase der [[Willensbildung]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, sprechen dann viele Eltern vom "Trotzalter", meistens in einem eher herablassenden Ton. Es mag Eltern häufig tatsächlich Mühe machen, doch sollten Sie sich bewusst sein, dass das Kind gerade etwas vom Wichtigsten für sein Leben überhaupt entwickelt, eben seinen eigenen Willen. Und es liegt allein an den Eltern damit umzugehen [[Lernen der Eltern|lernen]]!
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==="Nein!" des Kindes===
==="Nein!" des Kindes===
Trotzen heisst Widerstand leisten, also [[Nein des Kindes|"Nein"]] sagen. Und das "Nein!" des Kindes müssen Sie genauso [[Respekt der Eltern|respektieren]], wie Sie Ihrerseits vom Kind zu Recht erwarten, dass es Ihr [[Nein der Eltern|"Nein!"]] [[Respekt des Kindes|respektiert]], denn das Kind hat genauso das Recht wie Sie, eine [[Grenzen|Grenze]] zu setzen!  
Trotzen heisst Widerstand leisten, also [[Nein des Kindes|"Nein"]] sagen. Und das "Nein!" des Kindes müssen Sie genauso [[Respekt der Eltern|respektieren]], wie Sie Ihrerseits vom Kind zu Recht erwarten, dass es Ihr [[Nein der Eltern|"Nein!"]] [[Respekt des Kindes|respektiert]], denn das Kind hat genauso das Recht wie Sie, eine [[Grenzen|Grenze]] zu setzen!  


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===Wille des Kindes===
===Wille des Kindes===
Der Widerstand kann aber natürlich auch umgekehrt gelagert sein: Das Kind sagt [[Wollen|"Ich will ein Eis!"]] und Sie sagen dazu [[Nein der Eltern|"Nein!"]]. Dann kann es schnell zum Konflikt kommen, denn das Kind wird seinen frisch entdeckten Willen nicht einfach so aufzugeben bereit sein. Sie müssen sich nun überlegen, ob Sie nachzugeben bereit sind oder bei Ihre Haltung bleiben wollen. Wichtig ist dabei weniger, wie schnell und wie oft Sie sie nachgeben, sondern dass Sie sich treu bleiben, also sich nicht bloss deshalb erweichen lassen, weil Sie die Konfrontation fürchten! Wenn Sie nun von Ihrem eigenen "Nein!" überzeugt sind, müssen Sie auch [[konsequent]] dabei bleiben. Und konsequent sein bedeutet, dass Sie den befürchteten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] annehmen und [[Lernen der Eltern|lernen]] [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen darauf zu reagieren]].  
Der Widerstand kann aber natürlich auch umgekehrt gelagert sein: Das Kind sagt [[Wollen|"Ich will ein Eis!"]] und Sie sagen dazu [[Nein der Eltern|"Nein!"]]. Dann kann es schnell zum Konflikt kommen, denn das Kind wird seinen frisch entdeckten Willen nicht einfach so aufzugeben bereit sein. Sie müssen sich nun überlegen, ob Sie nachzugeben bereit sind oder bei Ihre Haltung bleiben wollen. Wichtig ist dabei weniger, wie schnell und wie oft Sie sie nachgeben, sondern dass Sie sich treu bleiben, also sich nicht bloss deshalb erweichen lassen, weil Sie die Konfrontation fürchten! Wenn Sie nun von Ihrem eigenen "Nein!" überzeugt sind, müssen Sie auch [[konsequent]] dabei bleiben. Und konsequent sein bedeutet, dass Sie den befürchteten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] annehmen und [[Lernen der Eltern|lernen]] [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen darauf zu reagieren]].  
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===Regeln===
===Regeln===
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==Trötzeln==
===Trötzeln===
Eine vermeintlich abgeschwächte Form von Trotz wird häufig als "Trötzeln" bezeichnet: Die Reaktion des Kindes ist zwar nicht so heftig, dafür langanhaltend und immer wiederkehrend, oder anders gesagt: [[Nervendes Kind|nervig]]. Die Ursache in diesem Verhalten ist meistens in der [[Inkonsequent|Unentschlossenheit oder Wankelmütigkeit]] der Eltern zu suchen ("Muss das sein?", "Stürm doch noch lange so weiter.", "Du weisst schon, wie Du mich weichklopfen kannst."). Die Eltern sagen bei einer Trotzreaktion des Kindes weder klar "Ja" noch klar "Nein!", sie geben irgendwann einfach wiederwillig oder halbherzig nach. Das ist eine Art von [[Bequemlichkeit der Eltern| Bequemlichkeit]], die sich regelmässig [[kontraproduktiv]] auswirkt. Der Widerstand des Kindes wird aufgeweicht und sein Wille zerbröselt gewissermassen: es wird [[willensschwach]]. Häufig werfen die Eltern trötzelnden Kindern auch noch vor, sie würden sie [[Manipulierendes Kind|manipulieren]]. Das ist zwar nachvollziehbar, doch liegt es eben gerade nicht in der [[Verantwortung des Kindes]] sondern in [[Verantwortung der Eltern|jener der Eltern]], die nicht [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, klar [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen und [[konsequent]] dabei zu bleiben.
Eine vermeintlich abgeschwächte Form von Trotz wird häufig als "Trötzeln" bezeichnet: Die Reaktion des Kindes ist zwar nicht so heftig, dafür langanhaltend und immer wiederkehrend, oder anders gesagt: [[Nervendes Kind|nervig]]. Die Ursache in diesem Verhalten ist meistens in der [[Inkonsequent|Unentschlossenheit oder Wankelmütigkeit]] der Eltern zu suchen ("Muss das sein?", "Stürm doch noch lange so weiter.", "Du weisst schon, wie Du mich weichklopfen kannst."). Die Eltern sagen bei einer Trotzreaktion des Kindes weder klar "Ja" noch klar "Nein!", sie geben irgendwann einfach wiederwillig oder halbherzig nach. Das ist eine Art von [[Bequemlichkeit der Eltern| Bequemlichkeit]], die sich regelmässig [[kontraproduktiv]] auswirkt. Der Widerstand des Kindes wird aufgeweicht und sein Wille zerbröselt gewissermassen: es wird [[willensschwach]]. Häufig werfen die Eltern trötzelnden Kindern auch noch vor, sie würden sie [[Manipulierendes Kind|manipulieren]]. Das ist zwar nachvollziehbar, doch liegt es eben gerade nicht in der [[Verantwortung des Kindes]] sondern in [[Verantwortung der Eltern|jener der Eltern]], die nicht [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, klar [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen und [[konsequent]] dabei zu bleiben.


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