Ernst nehmen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der frisch erwachte Wille des Kindes kennt anfangs kaum Grenzen. Es gibt Kinder, die wollen einfach alles, was sie sich nur irgendwie ausdenken können, sei es auf den Mond fliegen, sei es tausend verschiedenen Modellautos zu kaufen. Sie leben ganz nach dem sinnigen [[Sprichworte|Sprichwort]] "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Ernst nehmen bedeutet dann nicht etwa, die Ideen des Kindes zu verspotten oder ihm einfach alles mit Ihren Mitteln zu ermöglichen, sondern es dabei zu unterstützen, die nötigen Schritte [[Selbst tun|selbst]] zu unternehmen. Dabei kann ein anderes Sprichwort helfen: "Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt". Schlagen Sie zum Beispiel dem "angehenden Astronauten" vor, einmal einen hohen Berg hochzusteigen, um dem Mond etwas näher zu kommen. So kann das Kind die schier unermessliche Energie, die es plötzlich freizusetzen mag, konstruktiv einsetzen und ein Gespür dafür entwickeln, was es braucht, um ein Ziel erreichen zu können (oder seine Ziele etwas realistischer zu setzen). Kinder in diesem Altern brauchen unbedingt [[Herausforderungen]] um sich entwickeln zu können, ansonsten ihr Wille sehr schnell [[Willensschwach|verkümmern]] wird.
Der frisch erwachte Wille des Kindes kennt anfangs kaum Grenzen. Es gibt Kinder, die wollen einfach alles, was sie sich nur irgendwie ausdenken können, sei es auf den Mond fliegen, sei es tausend verschiedenen Modellautos zu kaufen. Sie leben ganz nach dem sinnigen [[Sprichworte|Sprichwort]] "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Ernst nehmen bedeutet dann nicht etwa, die Ideen des Kindes zu verspotten oder ihm einfach alles mit Ihren Mitteln zu ermöglichen, sondern es dabei zu unterstützen, die nötigen Schritte [[Selbst tun|selbst]] zu unternehmen. Dabei kann ein anderes Sprichwort helfen: "Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt". Schlagen Sie zum Beispiel dem "angehenden Astronauten" vor, einmal einen hohen Berg hochzusteigen, um dem Mond etwas näher zu kommen. So kann das Kind die schier unermessliche Energie, die es plötzlich freizusetzen mag, konstruktiv einsetzen und ein Gespür dafür entwickeln, was es braucht, um ein Ziel erreichen zu können (oder seine Ziele etwas realistischer zu setzen). Kinder in diesem Altern brauchen unbedingt [[Herausforderungen]] um sich entwickeln zu können, ansonsten ihr Wille sehr schnell [[Willensschwach|verkümmern]] wird.
   
   
Das [[Nein des Kindes|"Nein!"]] müssen Sie schliesslich genauso respektieren wie Sie vom Kind fordern, dass es seinerseits Ihr "Nein!" respektiert. Das kann naturgemäss zu Blockaden führen, wenn sich das Kind zum Beispiel weigert, weiterzulaufen. Wenn das Kind auf seiner Absicht beharrt und Sie ebenfalls [[konsequent]] bei Ihrer Haltung bleiben ("Wir müssen jetzt weiter!"), wird es womöglich zu [[toben]] beginnen. Dann gilt es so lange auszuharren, bis sich das Kind wieder beruhigt hat. Bleiben Sie aber ruhig (!) bei ihm und versuchen Sie nicht etwa, es mit weiteren Worten zu motivieren (meistens hoffnungslos) oder es gar mit Gewalt loszureissen (äusserst [[kontraproduktiv]]). Das Kind muss diese Konfrontation unbedingt durchleben können und sich danach mit Ihnen wieder [[versöhnen]] können. Dabei müssen Sie [[Standhaftigkeit|standhaft]] bleiben und das Geschrei (und womöglich noch die vorwurfsvollen Blicke der Umgebung) aushalten können. Für das Kind ist das eine eminent wichtige Erfahrung, da es lernen kann, dass seinen Willen zwar haben darf, dieser aber manchmal mit der Umwelt, insbesondere seinen Eltern, zusammenstossen kann, es dabei aber immer respektiert wird. So wird es ernst genommen und fühlt sich "trotzdem" geliebt.
Das [[Nein des Kindes|"Nein!"]] müssen Sie schliesslich genauso respektieren wie Sie vom Kind fordern, dass es seinerseits Ihr "Nein!" respektiert. Das kann naturgemäss zu Blockaden führen, wenn sich das Kind zum Beispiel weigert, weiterzulaufen. Wenn das Kind auf seiner Absicht beharrt und Sie ebenfalls [[konsequent]] bei Ihrer Haltung bleiben ("Wir müssen jetzt weiter!"), wird es womöglich zu [[toben]] beginnen. Dann gilt es so lange auszuharren, bis sich das Kind wieder beruhigt hat. Bleiben Sie aber ruhig (!) bei ihm und versuchen Sie nicht etwa, es mit weiteren Worten zu motivieren (meistens hoffnungslos) oder es gar mit Gewalt loszureissen (äusserst [[kontraproduktiv]]). Das Kind muss diese Konfrontation unbedingt durchleben können und sich danach mit Ihnen wieder [[versöhnen]] können. Dabei müssen Sie [[Standhaftigkeit|standhaft]] bleiben und das Geschrei (und womöglich noch die vorwurfsvollen Blicke der Umgebung) aushalten können. Für das Kind ist das eine eminent wichtige Erfahrung, da es lernen kann, dass es seinen Willen zwar haben darf, dieser aber manchmal mit der Umwelt, insbesondere seinen Eltern, zusammenstossen kann, es dabei aber immer respektiert wird. So wird es ernst genommen und fühlt sich "trotzdem" geliebt.


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