Schmerzen: Unterschied zwischen den Versionen

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===Mitgefühl===
===Mitgefühl===
Schmerzen der eigenen Kinder mögen sich für Eltern schlimmer anfühlen als eigene. Allerdings sollten Eltern gerade in solchen Situationen zwischen den eigenen Gefühlen und jenen des Kindes unterscheiden lernen. Denn [[Mitgefühl]] bedeutet nicht etwa, das gleiche wie der andere zu fühlen, sondern [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]] zu bleiben und dabei die eigenen (!) [[Gefühle]] wahrzunehmen, zumal es nichts als eine Illusion ist, Gefühle des anderen wahrnehmen zu können. Sie können einzig die [[Emotionen]] wie zum Beispiel Schreien oder Weinen Ihres Kindes wahrnehmen, nicht aber das Gefühl, das der Emotion zugrunde liegt. Das Gefühl können Sie bloss erahnen. Ein Kind schreit zum Beispiel nicht zwingend, weil es Schmerzen hat, sondern möglicherweise aus Wut oder Trauer.  
Schmerzen der eigenen Kinder mögen sich für Eltern schlimmer anfühlen als eigene. Allerdings sollten Eltern gerade in solchen Situationen zwischen den eigenen Gefühlen und jenen des Kindes unterscheiden lernen. Denn [[Mitgefühl]] bedeutet nicht etwa, das gleiche wie der andere zu fühlen, sondern [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]] zu bleiben und dabei die eigenen (!) [[Gefühle]] wahrzunehmen. Zumal es eine Illusion ist, Gefühle des anderen wahrnehmen zu können: Sie können einzig die [[Emotionen]] wie zum Beispiel Schreien oder Weinen Ihres Kindes wahrnehmen, nicht aber das Gefühl, das der Emotion zugrunde liegt. Das Gefühl können Sie bloss erahnen. Ein Kind schreit zum Beispiel nicht zwingend, weil es Schmerzen hat, sondern möglicherweise aus Wut oder Trauer.  


Mitgefühl zeigen Sie dem Kind, indem Sie es nach seinen Gefühlen fragen ("Bist Du traurig?"). Natürlich kennen Sie Ihr Kind sehr gut und wenn es zum Beispiel hingefallen ist und schreit, können Sie auch etwas konkreter fragen ("Wo tut es Dir weh?"). Sie können sich die Situation ähnlich vorstellen, wie wenn Sie zum Beispiel mit Halsschmerzen zum Arzt gehen, dann haben Sie auch die Erwartung, dass dieser sich zuerst einmal nach den Umständen erkundigt und nicht etwa gleich zur Operation schreitet und Ihnen die Mandeln entfernt, ansonsten Sie sich zu Recht übergangen fühlen würden.
Mitgefühl zeigen Sie dem Kind, indem Sie es nach seinen Gefühlen fragen ("Bist Du traurig?"), statt einfach davon auszugehen, Sie wüssten schon, um was es geht. Natürlich kennen Sie Ihr Kind sehr gut. Und wenn es zum Beispiel hingefallen ist und schreit, können Sie auch etwas konkreter fragen ("Wo tut es Dir weh?"). Lassen Sie sich aber Zeit und versuchen Sie zunächst, Ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen (vielleicht sind Sie ja auch verärgert, weil sich das Kind nur deshalb weh getan, weil es nicht Ihrem Rat gefolgt ist). Dadurch geben Sie auch dem Kind Zeit, sodass es sich beruhigen kann. Diese Ruhe, im besten Fall sogar [[Gelassenheit]], besteigt das Kind in seinem Vertrauen in die Eltern, dass es immer "gut kommt", so gross der Schmerz auch sein mag.


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