Lernen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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# [[Freier Wille|Willen des Kindes]] und [[Grenzen|Grenzen der Eltern]] (ab etwa dem dritten Lebensjahr)
# [[Freier Wille|Willen des Kindes]] und [[Grenzen|Grenzen der Eltern]] (ab etwa dem dritten Lebensjahr)


Als Eltern haben Sie zunächst einiges zu lernen, das auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist und auf den zweiten Blick auch nicht mehr ganz so einfach umzusetzen ist. Das Gute daran ist, dass Kinder äusserst ausdauernde "Lehrmeister" sind: Sie werden immer wieder von Neuem daran erinnert, wo und was Sie noch zu lernen haben! Zudem dauert die eigentliche Erziehungsarbeit lediglich [[Phasen der Erziehung|rund vier Jahre]]: Wenn Sie Ihre Aufgaben in dieser Zeit genügend gut erfüllt haben, wird das Kind noch vor der [[Sozialisation]] so [[reif]] sein, dass Sie sich auf eine Art [[Begleitung]] beschränken können.
Als Eltern haben Sie zunächst einiges zu lernen, das auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist und auf den zweiten Blick auch nicht mehr ganz so einfach umzusetzen ist. Das Gute daran ist, dass Kinder äusserst ausdauernde "Lehrmeister" sind: Sie werden immer wieder von Neuem daran erinnert, wo und was Sie noch zu lernen haben! Zudem dauert die eigentliche Erziehungsarbeit lediglich [[Phasen der Erziehung|rund vier Jahre]]: Wenn Sie Ihre Aufgaben in dieser Zeit genügend gut erfüllt haben, wird das Kind noch vor der [[Sozialisation]] so [[reif]] sein, dass Sie sich auf eine Art [[Begleiten|Begleitung]] beschränken können.


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Gemäss dem {{22}} dauert die eigentliche Erziehungsarbeit lediglich [[Phasen der Erziehung|etwa vier Jahre]]. Wenn Sie bis dahin die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung|Grundprinzipien]], Vertrauen und Grenzen, verstanden haben und  auch in schwierigeren Situationen anwenden können, ist ihre eigentliche Arbeit schon beinahe erledigt. Sie können sich fortan auf eine Art [[Begleitung]] beschränken und vermutlich feststellen, dass Sie von nun an bloss noch vereinzelt eingreifen müssen. Das gilt gerade auch für die häufig als besonders schwierig erlebte Phase der [[Pubertät]], während der sich Jugendliche regelmässig schon von sich aus gegen sämtliche erzieherischen Massnahmen vehement zur Wehr setzen werden. In dieser Phase ist es für Eltern denn auch definitiv zu spät, allfällig [[Erziehungsfehler|Versäumtes]] nachzuholen!
Gemäss dem {{22}} dauert die eigentliche Erziehungsarbeit lediglich [[Phasen der Erziehung|etwa vier Jahre]]. Wenn Sie bis dahin die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung|Grundprinzipien]], Vertrauen und Grenzen, verstanden haben und  auch in schwierigeren Situationen anwenden können, ist ihre eigentliche Arbeit schon beinahe erledigt. Sie können sich fortan auf eine Art [[Begleiten|Begleitung]] beschränken und vermutlich feststellen, dass Sie von nun an bloss noch vereinzelt eingreifen müssen. Das gilt gerade auch für die häufig als besonders schwierig erlebte Phase der [[Pubertät]], während der sich Jugendliche regelmässig schon von sich aus gegen sämtliche erzieherischen Massnahmen vehement zur Wehr setzen werden. In dieser Phase ist es für Eltern denn auch definitiv zu spät, allfällig [[Erziehungsfehler|Versäumtes]] nachzuholen!


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===Lernen, loszulassen===
===Lernen, loszulassen===
Die Erziehung beziehungsweise [[Begleitung]] von Kindern kann auch als einziger [[Loslösen|Loslösungsprozess]] verstanden werden. Das beginnt ganz offensichtlich schon bei der Geburt, wenn die Mutter das Kind aus ihrer absoluten Obhut des Mutterleibs in die grosse weite Welt lassen muss. Eine nächste grosse Zäsur ist der Eintritt in die [[Schule|(Vor)Schule]], in der Regel [[Phasen der Erziehung|nach etwa vier Jahren]]: Das Kind sollte eine gewisse [[Reife]] erreicht haben, das heisst, es sollte genügend [[Selbstvertrauen]] aufgebaut haben und seine Wille sollte schon so weit "kultiviert" sein, dass es sich mit seiner [[Persönlichkeit]] auch ausserhalb der Familie einerseits behaupten kann und andererseits auch seine Umwelt genügend [[Respekt des Kindes|respektieren]] kann.
Die Erziehung beziehungsweise [[Begleiten|Begleitung]] von Kindern kann auch als einziger [[Loslösen|Loslösungsprozess]] verstanden werden. Das beginnt ganz offensichtlich schon bei der Geburt, wenn die Mutter das Kind aus ihrer absoluten Obhut des Mutterleibs in die grosse weite Welt lassen muss. Eine nächste grosse Zäsur ist der Eintritt in die [[Schule|(Vor)Schule]], in der Regel [[Phasen der Erziehung|nach etwa vier Jahren]]: Das Kind sollte eine gewisse [[Reife]] erreicht haben, das heisst, es sollte genügend [[Selbstvertrauen]] aufgebaut haben und seine Wille sollte schon so weit "kultiviert" sein, dass es sich mit seiner [[Persönlichkeit]] auch ausserhalb der Familie einerseits behaupten kann und andererseits auch seine Umwelt genügend [[Respekt des Kindes|respektieren]] kann.


Diese [[Sozialisation]] bedeutet für die Erziehung vor allem, dass die Erziehungsmöglichkeiten der Eltern stetig abnehmen, während der Einfluss von [[Schule]], [[Kameraden]] usw. entsprechend zunimmt. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes. Spätestens jetzt müssen Sie als Eltern lernen, dass Sie nicht mehr die einzige "höhere Instanz" sind (vermutlich haben Sie das aber schon erlebt, als Ihr Kind [[Fremdbetreuung|extern betreut]] wurde). Inwiefern das Kind mit dieser Horizonterweiterung umgehen kann, hängt von seiner [[Reife]] ab: Kann es es beurteilen, ob ihm etwas gut tut oder ob es sich besser distanzieren würde? Die Grundlage für diese Reife haben Sie als Eltern in den Phasen der [[Vertrauensbildung]] und der [[Willensbildung]] gelegt. Nun müssen Sie sich auf die Früchte Ihrer eigenen Arbeit verlassen können!
Diese [[Sozialisation]] bedeutet für die Erziehung vor allem, dass die Erziehungsmöglichkeiten der Eltern stetig abnehmen, während der Einfluss von [[Schule]], [[Kameraden]] usw. entsprechend zunimmt. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes. Spätestens jetzt müssen Sie als Eltern lernen, dass Sie nicht mehr die einzige "höhere Instanz" sind (vermutlich haben Sie das aber schon erlebt, als Ihr Kind [[Fremdbetreuung|extern betreut]] wurde). Inwiefern das Kind mit dieser Horizonterweiterung umgehen kann, hängt von seiner [[Reife]] ab: Kann es es beurteilen, ob ihm etwas gut tut oder ob es sich besser distanzieren würde? Die Grundlage für diese Reife haben Sie als Eltern in den Phasen der [[Vertrauensbildung]] und der [[Willensbildung]] gelegt. Nun müssen Sie sich auf die Früchte Ihrer eigenen Arbeit verlassen können!

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