Verantwortung der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:
Die Erziehung von Kindern ist eine grosse Aufgabe und vielleicht sogar die wichtigste Aufgabe eines Menschen überhaupt. Trotzdem sollten Sie sich als Eltern im Klaren sein, wo die Grenzen Ihrer Aufgabe und Verantwortung liegen, ansonsten Sie sich womöglich nur allzu schnell selbst überfordern - und dafür umgekehrt genau das vernachlässigen, was Sie eigentlich unbedingt hätten tun sollen und auch ohne weiteres hätten tun können.  
Die Erziehung von Kindern ist eine grosse Aufgabe und vielleicht sogar die wichtigste Aufgabe eines Menschen überhaupt. Trotzdem sollten Sie sich als Eltern im Klaren sein, wo die Grenzen Ihrer Aufgabe und Verantwortung liegen, ansonsten Sie sich womöglich nur allzu schnell selbst überfordern - und dafür umgekehrt genau das vernachlässigen, was Sie eigentlich unbedingt hätten tun sollen und auch ohne weiteres hätten tun können.  


Das Ziel der Erziehung sollte die [[Selbständigkeit]] und [[Beziehungsfähigkeit]] des Kindes sein. Die Grundlage dafür, dass das Kind dieses Ziel auch erreichen kann, legen in erster Linie Sie als Eltern in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahren des Kindes]]. Danach, das heisst, wenn das Kind genügend [[reif]] ist, nimmt Ihre Verantwortung rapide ab und Sie können sich mehr und mehr auf eine Art [[Begleitung]] beschränken. Zuvor müssen Sie aber gelernt haben, erstens dem Kind zu vertrauen und ihm zweitens, wenn es ab etwa dem dritten Lebensjahr beginnt seinen Willen zu entwickeln, konsequent Grenzen zu setzen.
Das Ziel der Erziehung sollte die [[Selbständigkeit]] und [[Beziehungsfähigkeit]] des Kindes sein. Die Grundlage dafür, dass das Kind dieses Ziel auch erreichen kann, legen in erster Linie Sie als Eltern in den [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahren des Kindes]]. Danach, das heisst, wenn das Kind genügend [[reif]] ist, nimmt Ihre Verantwortung rapide ab und Sie können sich mehr und mehr auf eine Art [[Begleiten|Begleitung]] beschränken. Zuvor müssen Sie aber gelernt haben, erstens dem Kind zu vertrauen und ihm zweitens, wenn es ab etwa dem dritten Lebensjahr beginnt seinen Willen zu entwickeln, konsequent Grenzen zu setzen.


{{top}}
{{top}}
Zeile 27: Zeile 27:


{{8}}
{{8}}
Wenn Sie während den entscheidenden [[Phasen der Erziehung]], also bis etwa zur Sozialisation, gelernt haben, erstens dem Kind zu vertrauen und ihm zweitens konsequent Grenzen zu setzen, haben Sie Ihre Aufgaben bereits weitghend erfüllt. Das heisst, Sie sind gewissermassen aus der Verantwortung entlassen und können sich auf eine Art [[Begleitung]] beschränken. Denn sobald das Kind in die (Vor)Schule geht und zum Beispiel ohne Ihre ständige Aufsicht mit seinen Kameraden spielt, wird es eine Vielzahl von Entscheidungen treffen, für die es auch die Verantwortung zunächst alleine wird übernehmen müssen. So ist es immer wieder erstaunlich, wie gut Kinder kleinere Streitereien untereinander selbst lösen können. Selbstverständlich braucht es ab und zu immer noch Ihre Hilfe oder gar Ihr Eingreifen, mehr und mehr genügt es aber auch, dass die Situation nachträglich besprochen wird.  
Wenn Sie während den entscheidenden [[Phasen der Erziehung]], also bis etwa zur Sozialisation, gelernt haben, erstens dem Kind zu vertrauen und ihm zweitens konsequent Grenzen zu setzen, haben Sie Ihre Aufgaben bereits weitghend erfüllt. Das heisst, Sie sind gewissermassen aus der Verantwortung entlassen und können sich auf eine Art [[Begleiten|Begleitung]] beschränken. Denn sobald das Kind in die (Vor)Schule geht und zum Beispiel ohne Ihre ständige Aufsicht mit seinen Kameraden spielt, wird es eine Vielzahl von Entscheidungen treffen, für die es auch die Verantwortung zunächst alleine wird übernehmen müssen. So ist es immer wieder erstaunlich, wie gut Kinder kleinere Streitereien untereinander selbst lösen können. Selbstverständlich braucht es ab und zu immer noch Ihre Hilfe oder gar Ihr Eingreifen, mehr und mehr genügt es aber auch, dass die Situation nachträglich besprochen wird.  


Als Eltern sind Sie natürlich nach wie vor schon rein rechtlich für Ihre Kinder verantwortlich. Aus Sicht der Erziehung sollte es aber Ihr ständiges Ziel sein, dass Sie diese Verantwortung kontinuierlich dem Kind abgeben. Das Kind wird Ihnen dabei schon dadurch helfen, dass es von sich aus immer alles selbst machen will. Dem sollten Sie grundsätzlich auch immer zustimmen, aber eben nur, wenn Sie auch bereit sind, ihm die Verantwortung für die Konsequenzen zu überlassen. Ein hervorragendes Übungsfeld ist zum Beispiel das [[Taschengeld]]: So können Sie nach und nach Erhöhungen vereinbaren und dem Jugendlichen so die Verantwortung für weitere Ausgaben überlassen. In Ihrer Verantwortung liegt dann bloss noch gelegentlich zu besprechen, ob das auch einigermassen klappt. Die Konsequenzen muss dann aber das Kind tragen, also zum Beispiel mal ein halbes Jahr in zu engen Hosen herumlaufen, weil das Kleidergeld "unglücklicherweise" für etwas anderes draufgegangen ist.
Als Eltern sind Sie natürlich nach wie vor schon rein rechtlich für Ihre Kinder verantwortlich. Aus Sicht der Erziehung sollte es aber Ihr ständiges Ziel sein, dass Sie diese Verantwortung kontinuierlich dem Kind abgeben. Das Kind wird Ihnen dabei schon dadurch helfen, dass es von sich aus immer alles selbst machen will. Dem sollten Sie grundsätzlich auch immer zustimmen, aber eben nur, wenn Sie auch bereit sind, ihm die Verantwortung für die Konsequenzen zu überlassen. Ein hervorragendes Übungsfeld ist zum Beispiel das [[Taschengeld]]: So können Sie nach und nach Erhöhungen vereinbaren und dem Jugendlichen so die Verantwortung für weitere Ausgaben überlassen. In Ihrer Verantwortung liegt dann bloss noch gelegentlich zu besprechen, ob das auch einigermassen klappt. Die Konsequenzen muss dann aber das Kind tragen, also zum Beispiel mal ein halbes Jahr in zu engen Hosen herumlaufen, weil das Kleidergeld "unglücklicherweise" für etwas anderes draufgegangen ist.

Navigationsmenü