Vertrauen des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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===Regeln und Vereinbarungen===
===Regeln und Vereinbarungen===
Die ersten Konfrontationen zwischen dem Willen des Kindes und dem der Eltern verlaufen selten einfach. Denn die Eltern müssen zuerst [[Lernen der Eltern|lernen]], wie sie angemessen Grenzen setzen und wie sie mit allfälligem [[Toben]] des Kindes umgehen. Haben Sie das aber erst einmal gelernt, können Sie beginnen mit dem Kind Willenskonflikte, die ja in jeder Beziehung völlig normal sind, auf eine konstruktive Art und Weise anzugehen, indem sie [[Vereinbarungen]] treffen. Vereinbarungen sind [[Regeln]], sie Sie mit dem Kind gemeinsam entwickeln (also im Gegensatz zu den bisher einseitig von Ihnen aufgestellten [[Abmachungen]]). Das Kind wird Ihnen vertrauen, dass Sie mit ihm gerechte Vereinbarungen suchen, jedenfalls wenn es bereits erfahren durfte, dass Sie sich bisher selbst an Regeln und Abmachungen gehalten haben. Häufig kommen Kinder schon von sich aus mit Dingen, die Sie mit Ihnen Regeln wollen oder machen Vorschläge, was, wann und wie gelten soll.  
Die ersten Konfrontationen zwischen dem Willen des Kindes und dem der Eltern verlaufen selten einfach. Denn die Eltern müssen zuerst [[Lernen der Eltern|lernen]], wie sie angemessen Grenzen setzen und wie sie mit allfälligem [[Toben]] des Kindes umgehen. Haben Sie das aber erst einmal gelernt, können Sie beginnen mit dem Kind Willenskonflikte, die ja in jeder Beziehung völlig normal sind, auf eine konstruktive Art und Weise anzugehen, indem sie [[Vereinbarungen]] treffen. Vereinbarungen sind [[Regeln]], sie Sie mit dem Kind gemeinsam entwickeln (also im Gegensatz zu den bisher einseitig von Ihnen aufgestellten [[Abmachungen]]). Das Kind wird Ihnen vertrauen, dass Sie mit ihm gerechte Vereinbarungen suchen, jedenfalls wenn es bereits erfahren durfte, dass Sie sich bisher selbst an Regeln und Abmachungen gehalten haben. Häufig kommen Kinder schon von sich aus mit Dingen, die Sie mit Ihnen Regeln wollen oder machen Vorschläge, was, wann und wie gelten soll.  
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Irgendwann sollten Kinder das grenzenlose Vertrauen in ihre Eltern aber auch wieder verlieren können und sich selbst vertrauen, dass sie das Richtige für ihr Leben finden. Alternativen finden Kinder ja bereits im Rahmen der [[Sozialisation]], also spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, wenn andere Autoritätspersonen zu [[Vorbild|Vorbildern]] werden. Da diesen Personen regelmässig und zumindest teilweise die Rolle von Ersatzeltern zukommt, ist es bloss folgerichtig, dass Kinder auch zu diesen Personen Vertrauen aufbauen werden. Und da deren Wertvorstellungen von jener der Eltern mit grösster Wahrscheinlichkeit mehr oder weniger abweichen, werden sich Kinder fragen müssen, wem sie nun was trauen sollen.  
Irgendwann sollten Kinder das grenzenlose Vertrauen in ihre Eltern aber auch wieder verlieren können und sich selbst vertrauen, dass sie das Richtige für ihr Leben finden. Alternativen finden Kinder ja bereits im Rahmen der [[Sozialisation]], also spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, wenn andere Autoritätspersonen zu [[Vorbild|Vorbildern]] werden. Da diesen Personen regelmässig und zumindest teilweise die Rolle von Ersatzeltern zukommt, ist es bloss folgerichtig, dass Kinder auch zu diesen Personen Vertrauen aufbauen werden. Und da deren Wertvorstellungen von jener der Eltern mit grösster Wahrscheinlichkeit mehr oder weniger abweichen, werden sich Kinder fragen müssen, wem sie nun was trauen sollen. Nach den ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] sollte das Kind denn auch schon genügend [[reif]] sein, um mit solchen Unterschieden umgehen zu können. Wenn das Kind zum Beispiel nach Hause kommt und Sie fragt, weshalb die Grünabfälle im Kindergarten einfach in den allgemeinen Kehricht geworfen werden, während es zu Hause gewohnt ist, dass Sie kompostieren, können Sie ihm mit einfachen Worten erklären, weshalb Sie das für sinnvoll halten und ihm zum Beispiel vorschlagen, einmal im Kindergarten nachzufragen, weshalb das dort nicht auch gemacht wird. Die Frage nach dem "Warum" von Kindern an Erwachsene kann übrigens häufig Wunder wirken und zumindest zum Nachdenken oder gar zum Umdenken anregen.


Das geschieht in der Regel von alleine mit der [[Pubertät]]. Es ist die Zeit, in der der [[Jugendliche]] beginnt, einerseits über sich selbst zu [[reflektieren]] und andererseits eben seine Eltern in Frage stellt. Und das ist auch gut so: Denn Sie mögen es noch so gut gemacht haben, perfekt sind auch Sie nicht! Kinder müssen das irgendwann feststellen und auch anerkennen. Sie müssen sich die Frage stellen, was sie selbst anders oder eben gar besser gemacht hätten. Schliesslich dient es auch der Entwicklung der Menschheit, wenn Kinder den Ehrgeiz entwickeln, für eine "bessere Zukunft" einzustehen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie als Eltern die Grösse haben, der jungen Frau oder dem jungen Mann zu überlassen, über "Gut und Böse" zu entscheiden.  
Spätestens mit der [[Pubertät]] ist es dann Zeit, dass [[Jugendliche]] beginnen, einerseits über sich selbst zu [[reflektieren]] und andererseits ihre Eltern in Frage zu stellen. Und das ist auch gut so: Denn Sie mögen es noch so gut gemacht haben, perfekt sind auch Sie nicht! Kinder müssen das irgendwann feststellen und auch anerkennen. Sie müssen sich die Frage stellen, was sie selbst anders oder eben gar besser gemacht hätten. Schliesslich dient es auch der Entwicklung der Menschheit, wenn Kinder den Ehrgeiz entwickeln, für eine "bessere Zukunft" einzustehen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie als Eltern die Grösse haben, der jungen Frau oder dem jungen Mann zu überlassen, über "Gut und Böse" zu entscheiden.  


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