Fragen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Neugier anstelle von Interesse''': Die häufig symbiotische Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind, insbesondere der Mutter während der Schwangerschaft, bringt es mit sich, dass Eltern meinen, sie wüssten alles über ihr Kind und müssten auch ewig alles wissen. Eltern sollten sich aber möglichst von Anfang bewusst werden, dass ihr Kind eine eigene [[Persönlichkeit]] mitbringt, die nur es selbst wirklich kennen kann. Vergessen Sie also gleich, dass Sie es wären, die Ihr Kind am besten kennt! Lassen Sie sich vielmehr überraschen, wie es sich entwickelt und welche Fähigkeiten es selbst (!) entdeckt. Es mag eine Gratwanderung zwischen [[Neugier der Eltern|Neugier]] und [[Beachtung|echtem Interesse]] sein, doch werden Sie an der Reaktion des Kindes sofort erkennen können, um was es geht: Entweder es lehnt Ihre Fragen genervt ab oder es freut sich und antwortet Ihnen gerne!
* '''Neugier anstelle von Interesse''': Die häufig symbiotische Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind, insbesondere der Mutter während der Schwangerschaft, bringt es mit sich, dass Eltern meinen, sie wüssten alles über ihr Kind und müssten auch ewig alles wissen. Eltern sollten sich aber möglichst von Anfang bewusst werden, dass ihr Kind eine eigene [[Persönlichkeit]] mitbringt, die nur es selbst wirklich kennen kann. Vergessen Sie also gleich, dass Sie es wären, die Ihr Kind am besten kennt! Lassen Sie sich vielmehr überraschen, wie es sich entwickelt und welche Fähigkeiten es selbst (!) entdeckt. Es mag eine Gratwanderung zwischen [[Neugier der Eltern|Neugier]] und [[Beachtung|echtem Interesse]] sein, doch werden Sie an der Reaktion des Kindes sofort erkennen können, um was es geht: Entweder es lehnt Ihre Fragen genervt ab oder es freut sich und antwortet Ihnen gerne!
* '''Bohrende Fragen''': Auch Kinder haben [[Geheimnisse des Kindes|Geheimnisse]], die sie lieber mit jemanden anderen teilen als mit den Eltern, oder gar ganz für sich behalten wollen. Und die Eltern müssen auch gar nicht immer alles wissen, um ihrer Obhutspflicht nachkommen zu können. Sie brauchen Ihr Kind also nicht gleich einem Verhör zu unterziehen, bloss weil Ihnen etwas entgangen ist, von dem Sie meinen, Sie müssten es unbedingt wissen. Gerade Jugendliche können zu Recht sehr genervt reagieren, wenn die Eltern zum Beispiel über sämtliche Kollegen und Freunde Auskunft verlangen. Wenn Sie dafür kein Gespür entwickeln, können Jugendliche durchaus auch mit [[Totalverweigerung]] reagieren.
* '''Bohrende Fragen''': Auch Kinder haben [[Geheimnisse des Kindes|Geheimnisse]], die sie lieber mit jemanden anderen teilen als mit den Eltern, oder gar ganz für sich behalten wollen. Und die Eltern müssen auch gar nicht immer alles wissen, um ihrer Obhutspflicht nachkommen zu können. Sie brauchen Ihr Kind also nicht gleich einem Verhör zu unterziehen, bloss weil Ihnen etwas entgangen ist, von dem Sie meinen, Sie müssten es unbedingt wissen. Gerade Jugendliche können zu Recht sehr genervt reagieren, wenn die Eltern zum Beispiel über sämtliche Kollegen und Freunde Auskunft verlangen. Wenn Sie dafür kein Gespür entwickeln, können Jugendliche durchaus auch mit [[Totalverweigerung]] reagieren.
* '''Kränkende Fragen''': Zwar ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder nach  deren Gefühlen fragen, doch sollten sich diese Fragen erstens auf die [[Grundgefühle|wirklichen Gefühle]] (also die Grundgefühle Freude, Angst, Wut, Trauer und Schmerz) beschränken und zweitens sollten sich die Eltern bewusst sein, dass die Frage nach dem Gefühl auch für Kinder eine ziemlich intime Frage sein kann. Fragen nach [[Ersatzgefühle|Ersatzgefühlen]] beziehungsweise deren Unterstellung, wie zum Beispiel: "Bist Du jetzt beleidigt?", "Warum tust Du so schüchtern?" oder "Schämst Du Dich nicht?" haben regelmässig einen kränkenden oder herablassenden Hintergrund. Ersatzgefühle haben zudem wenig mit dem Kind, als mehr mit psychischen Defiziten der Eltern zu tun, welche diese auf das Kind übertragen. Die Gefühle von Kindern sind noch rein, also unabhängig von falschen Absichten oder Minderwertigkeitsgefühlen!
* '''Kränkende Fragen''': Zwar ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder nach  deren Gefühlen fragen, doch sollten sich diese Fragen erstens auf die [[Grundgefühle|wirklichen Gefühle]] (also die Grundgefühle Freude, Angst, Wut, Trauer und Schmerz) beschränken und zweitens sollten sich die Eltern bewusst sein, dass die Frage nach dem Gefühl auch für Kinder eine ziemlich intime Frage sein kann. Fragen nach [[Ersatzgefühle|Ersatzgefühlen]] beziehungsweise deren Unterstellung, wie zum Beispiel: "Bist Du jetzt beleidigt?", "Warum tust Du so schüchtern?" oder "Schämst Du Dich nicht?" haben regelmässig einen kränkenden oder herablassenden Hintergrund. Ersatzgefühle haben zudem weniger mit dem Kind, als mehr mit [[Erziehungsfehler|Erziehungsfehlern]] der Eltern zu tun, welche diese auf das Kind übertragen. Die Gefühle von Kindern sind noch rein, also unabhängig von falschen Absichten oder Minderwertigkeitsgefühlen!


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