Klartext: Unterschied zwischen den Versionen

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Kinder brauchen zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung ]] eine einfach, verständlich Sprache (nicht zu verwechseln mit [[Babysprache |"Babysprache"]]). Eigentlich geht es um die Reduktion auf die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]]: [[Ja]] oder [[Nein|Nein!]]
Kinder brauchen zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung ]] eine einfach, verständlich Sprache (nicht zu verwechseln mit [[Babysprache |"Babysprache"]]). Eigentlich geht es um die Reduktion auf die beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]]: [[Ja]] oder [[Nein|Nein!]]


In den beiden ersten, alles entscheidenden [[Lebensphasen]] sollte die Sprache zudem auf die klare Trennung der beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]] ausgerichtet sein:
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* Während in der Phase der [[Vertrauensbildung]], also in etwa den beiden ersten Jahren, grundsätzlich alles [[Ja der Eltern|bejahend]] sein sollte,
* kommt in der Phase der [[Willensbildung]], also ab etwa dem dritten Lebensjahr, das [[Nein der Eltern|verneinende]] Prinzip dazu.
Kinder brauchen in den ersten Jahren eine klare [[Struktur]], was unter anderem auch eine einfache und eindeutige Einteilung des Lebens bedeutet: Alles ist gut oder schlecht, schön oder hässlich, gut oder böse. Darauf bauen ja auch die Märchen auf: Auch wenn sehr vieles mystisch und symbolhaft umschrieben wird, ist für das Kind doch immer klar, auf welcher Seite das Gute liegt.


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Demgegenüber würden [[Differenzierungen]], [[Relativierungen]] und [[Verunklärungen]] das Kind in den ersten Jahren [[überfordern]] und [[verwirren]]. Erst mit der [[Sozialisation]] wird das Kind erfahren und verstehen lernen, dass es auch noch Grautöne gibt, dass es Menschen gibt, die nebst ihren guten Seiten auch weniger schöne haben. Um diese Zwischentöne einordnen zu können, muss das Kind aber zuerst einmal die [[archetypisch|archetypischen]] Gegensätze von "Ja" und "Nein" verinnerlicht bekommen. Und noch viel später, in der Regel mit der [[Pubertät]], wird das Kind sich selbst differenziert zu betrachten beginnen.
Während in der Phase der [[Vertrauensbildung]], also in etwa den beiden ersten Jahren, grundsätzlich alles [[Ja der Eltern|bejahend]] sein sollte,
Kinder brauchen in den ersten Jahren eine klare [[Struktur]], was unter anderem auch eine einfache und eindeutige Einteilung des Lebens bedeutet: Alles ist gut oder schlecht, schön oder hässlich, gut oder böse. Darauf bauen ja auch die Märchen auf: Auch wenn sehr vieles mystisch und symbolhaft umschrieben wird, ist für das Kind doch immer klar, auf welcher Seite das Gute liegt.Demgegenüber würden [[Differenzierungen]], [[Relativierungen]] und [[Verunklärungen]] das Kind in den ersten Jahren [[überfordern]] und [[verwirren]]. Erst mit der [[Sozialisation]] wird das Kind erfahren und verstehen lernen, dass es auch noch Grautöne gibt, dass es Menschen gibt, die nebst ihren guten Seiten auch weniger schöne haben. Um diese Zwischentöne einordnen zu können, muss das Kind aber zuerst einmal die [[archetypisch|archetypischen]] Gegensätze von "Ja" und "Nein" verinnerlicht bekommen. Und noch viel später, in der Regel mit der [[Pubertät]], wird das Kind sich selbst differenziert zu betrachten beginnen.


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* kommt in der Phase der [[Willensbildung]], also ab etwa dem dritten Lebensjahr, das [[Nein der Eltern|verneinende]] Prinzip dazu.
Klartext bedeutet in der Zeit der Willensbildung, dass Sie mit dem Kind auch [[laut und deutlich]] sprechen: Das Zauberwort dazu ist ein einziges "Nein!" - nicht mehr und nicht weniger! Wenn Sie dem Kind eine [[Grenzen|Grenze]] setzen wollen, müssen Sie das gerade am Anfang mit absoluter Überzeugung und Klarheit tun, ansonsten das Kind nicht versteht. Lassen Sie insbesondere alle [[erklären|Erklärungen]], [[Bitten]] und [[Begründungen]] für Ihr "Nein": Sie würden damit Ihre Haltung bloss abschwächen und das Kind gewissermassen auffordern, eine neue Lücke für die Durchsetzung seines Willens zu suchen. Und wenn das Kind einen [[Toben|Tobsuchtsanfall]] hat, warten Sie, bis es sich wieder beruhigt hat. Denn auch in diesem Fall muss ein einziges "Nein!" genügen, danach ist Schweigen und [[Geduld der Eltern|Geduld]] angesagt, bis sich das Kind wieder beruhigt hat: Das Kind kann gar gar nicht auf Ihre Argumentation reagieren, da es mit dem eigenen Willen schon genügend gefordert ist. Das einzige, was es braucht, ist Ihre Präsenz, denn es will auch in dieser Situation so [[annehmen|angenommen]] werden, wie es ist. Wenn das Kind zuvor schon genügend [[Selbstvertrauen]] aufbauen konnte und Sie als Eltern wirklich zu Ihrem Kind stehen, werden beide auch in einer solchen Situation keine Angst haben, die gegenseitige Zuneigung zu verlieren, sondern ganz im Gegenteil danach in ihrer [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind|Beziehung]] gestärkt sein!
Klartext bedeutet in der Zeit der Willensbildung, dass Sie mit dem Kind auch [[laut und deutlich]] sprechen: Das Zauberwort dazu ist ein einziges "Nein!" - nicht mehr und nicht weniger! Wenn Sie dem Kind eine [[Grenzen|Grenze]] setzen wollen, müssen Sie das gerade am Anfang mit absoluter Überzeugung und Klarheit tun, ansonsten das Kind nicht versteht. Lassen Sie insbesondere alle [[erklären|Erklärungen]], [[Bitten]] und [[Begründungen]] für Ihr "Nein": Sie würden damit Ihre Haltung bloss abschwächen und das Kind gewissermassen auffordern, eine neue Lücke für die Durchsetzung seines Willens zu suchen. Und wenn das Kind einen [[Toben|Tobsuchtsanfall]] hat, warten Sie, bis es sich wieder beruhigt hat. Denn auch in diesem Fall muss ein einziges "Nein!" genügen, danach ist Schweigen und [[Geduld der Eltern|Geduld]] angesagt, bis sich das Kind wieder beruhigt hat: Das Kind kann gar gar nicht auf Ihre Argumentation reagieren, da es mit dem eigenen Willen schon genügend gefordert ist. Das einzige, was es braucht, ist Ihre Präsenz, denn es will auch in dieser Situation so [[annehmen|angenommen]] werden, wie es ist. Wenn das Kind zuvor schon genügend [[Selbstvertrauen]] aufbauen konnte und Sie als Eltern wirklich zu Ihrem Kind stehen, werden beide auch in einer solchen Situation keine Angst haben, die gegenseitige Zuneigung zu verlieren, sondern ganz im Gegenteil danach in ihrer [[Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind|Beziehung]] gestärkt sein!


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