Lernen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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===Lernen, Vorbild zu sein===
===Lernen, Vorbild zu sein===
Seiner eigenen Erziehungsarbeit zu vertrauen lernen, heisst auch, dass Sie sich Ihrer [[Vorbild|Vorbildfunktion]] bewusst sind, und zwar in positiver wie auch in negativer Hinsicht. Ihre Kinder nehmen Sie nämlich immer zum Vorbild, ganz unabhängig davon, ob es sich um Ihre wunderbaren Tugenden oder um deren Schattenseiten handelt! Für Kinder ist es schlicht die einfachste Methode zu lernen und sie gehen davon aus, dass alles gut ist, was ihre Eltern tun und lassen. Sie brauchen sich im übrigen auch gar keine besondere Mühe zu geben, sich vorbildlich darzustellen, denn Kinder haben ein sehr feines Gespür dafür, was echt ist und was nicht. Wenn Sie also zum Beispiel heimlich rauchen, weil Sie das eigentlich nicht mit Ihrem Gewissen als Erzieher vereinbaren können, wird das Kind sehr schnell spüren, dass da etwas nicht stimmt, wenn Sie "nur mal schnell an die frische Luft" müssen. Zum negativen Vorbild kommt dann noch eine [[Tabuisierung]] dazu, die ausgesprochen [[kontraproduktiv]] ist.
Seiner eigenen Erziehungsarbeit zu vertrauen lernen, heisst auch, dass Sie sich Ihrer [[Vorbild|Vorbildfunktion]] bewusst sind, und zwar in positiver wie auch in negativer Hinsicht. Ihre Kinder nehmen Sie nämlich immer zum Vorbild, ganz unabhängig davon, ob es sich um Ihre wunderbaren Tugenden oder um deren Schattenseiten handelt! Für Kinder ist es schlicht die einfachste Methode zu lernen und sie gehen davon aus, dass alles gut ist, was ihre Eltern tun und lassen. Sie brauchen sich im übrigen auch gar keine besondere Mühe zu geben, sich vorbildlich darzustellen, denn Kinder haben ein sehr feines [[Gespür des Kindes|Gespür]] dafür, was echt ist und was nicht. Wenn Sie also zum Beispiel heimlich rauchen, weil Sie das eigentlich nicht mit Ihrem Gewissen als Erzieher vereinbaren können, wird das Kind sehr schnell spüren, dass da etwas nicht stimmt, wenn Sie "nur mal schnell an die frische Luft" müssen. Zum negativen Vorbild kommt dann noch eine [[Tabuisierung]] dazu, die ausgesprochen [[kontraproduktiv]] ist.


Helfen kann da  nur eine gewisse [[Gelassenheit]]: Finden Sie sich zunächst einmal damit ab, dass Sie nicht perfekt sind - und freuen Sie sich danach darüber, dass Ihr Kind von Ihnen auch gar keine [[Perfektion]] verlangt! Erziehung verlangt von Ihnen vielmehr eine Art [[Vollkommenheit]], die auch Ihre Schwächen und Fehler miteinbezieht. Natürlich sollen Sie nicht im Kinderzimmer rauchen, doch müssen Sie es auch nicht [[verheimlichen]], sondern können dem Kind zum Beispiel [[Ehrlichkeit der Eltern|ehrlich]] sagen, weshalb Sie rauchen, wenn es danach fragt (woraus sich ja vielleicht sogar eine Erkenntnis für Sie gibt). Kinder sind nämlich ganz glücklich, wenn Sie merken, dass ihre Eltern auch nicht perfekt sind und gelegentlich Fehler machen. Das kann die [[Übermacht]] der Eltern, die vielen Kindern durchaus Angst machen kann, etwas lindern.
Helfen kann da  nur eine gewisse [[Gelassenheit]]: Finden Sie sich zunächst einmal damit ab, dass Sie nicht perfekt sind - und freuen Sie sich danach darüber, dass Ihr Kind von Ihnen auch gar keine [[Perfektion]] verlangt! Erziehung verlangt von Ihnen vielmehr eine Art [[Vollkommenheit]], die auch Ihre Schwächen und Fehler miteinbezieht. Natürlich sollen Sie nicht im Kinderzimmer rauchen, doch müssen Sie es auch nicht [[verheimlichen]], sondern können dem Kind zum Beispiel [[Ehrlichkeit der Eltern|ehrlich]] sagen, weshalb Sie rauchen, wenn es danach fragt (woraus sich ja vielleicht sogar eine Erkenntnis für Sie gibt). Kinder sind nämlich ganz glücklich, wenn Sie merken, dass ihre Eltern auch nicht perfekt sind und gelegentlich Fehler machen. Das kann die [[Übermacht]] der Eltern, die vielen Kindern durchaus Angst machen kann, etwas lindern.

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