Verantwortung der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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==Mitgefühl und Mitleid==
==Mitgefühl und Mitleid==
Die enge Beziehung zwischen Eltern und Kind bringt es mit sich, dass sich viel Eltern auch für die [[Gefühle]] ihrer Kinder, insbesondere der Schmerz und Trauer, verantwortlich fühlen. Dabei handelt es ich um ein grosses [[Missverständnisse|Missverständnis]]. Denn erstens gehören die Gefühle zur jeweiligen Persönlichkeit des einzelnen Menschen und zweitens ist es unmöglich, die Gefühle eines andren Menschen wahrzunehmen. Das heisst für Sie als Eltern, dass Sie lediglich die [[Emotionen]] Ihres Kindes wahrnehmen können. Emotionen sind aber bloss der Ausdruck von Gefühlen und es gibt dafür keine 1:1-Übersetzung: Wenn das Kind schreit, kann das sowohl Schmerz als auch Trauer (oder bloss Hunger) bedeuten und wenn es traurig ist, kann es dass mittels Weinen oder bloss durch heruntergezogenen Mundwinkel zeigen. Sie sind also immer auf eine Interpretation der Emotionen angewiesen, um die Gefühle des Kindes erahnen zu können.
Die enge Beziehung zwischen Eltern und Kind bringt es mit sich, dass sich viele Eltern auch für die [[Gefühle]] ihrer Kinder, insbesondere der Schmerz und Trauer, verantwortlich fühlen. Dabei handelt es ich um ein grosses [[Missverständnisse|Missverständnis]]. Denn erstens gehören die Gefühle zur jeweiligen Persönlichkeit des einzelnen Menschen und zweitens ist es unmöglich, die Gefühle eines andren Menschen wahrzunehmen. Das heisst für Sie als Eltern, dass Sie lediglich die [[Emotionen]] Ihres Kindes wahrnehmen können. Emotionen sind aber bloss der Ausdruck von Gefühlen und es gibt dafür keine 1:1-Übersetzung: Wenn das Kind schreit, kann das sowohl Schmerz als auch Trauer (oder bloss Hunger) bedeuten und wenn es traurig ist, kann es dass mittels Weinen oder bloss durch heruntergezogenen Mundwinkel zeigen. Sie sind also immer auf eine Interpretation der Emotionen angewiesen, um die Gefühle des Kindes erahnen zu können.


Das einzige, was Sie wirklich können, sind Ihre eigenen Gefühle wahrnehmen (und schon dabei haben viele Eltern grösste Mühe!). Denn [[Mitgefühl]] bedeutet, das Kind so anzunehmen, wie es ist, und gleichzeitig nach innen (!) zu gehorchen, was mit Ihren eigenen Gefühlen geschieht. Demgegenüber wird beim Mitleid sozusagen das Leid des anderen aufgezogen, sodass Sie auch zu leiden beginnen. Dabei wird dem Kind aber rein gar nichts geholfen, ganz im Gegenteil: Vor lauter Leider können Sie es nämlich womöglich gar nicht richtig [[trösten]]. Und streng genommen geht es dabei sogar um eine [[Grenzüberschreitungen der Eltern|Grenzüberschreitung]], da Sie sich gewissermassen in die Gefühle des Kindes einmischen.  
Das einzige, was Sie wirklich können, sind Ihre eigenen Gefühle wahrnehmen (und schon dabei haben viele Eltern grösste Mühe!). Denn [[Mitgefühl]] bedeutet, das Kind so anzunehmen, wie es ist, und gleichzeitig nach innen (!) zu gehorchen, was mit Ihren eigenen Gefühlen geschieht. Demgegenüber wird beim Mitleid sozusagen das Leid des anderen aufgezogen, sodass Sie auch zu leiden beginnen. Dabei wird dem Kind aber rein gar nichts geholfen, ganz im Gegenteil: Vor lauter Leider können Sie es nämlich womöglich gar nicht richtig [[trösten]]. Und streng genommen geht es dabei sogar um eine [[Grenzüberschreitungen der Eltern|Grenzüberschreitung]], da Sie sich gewissermassen in die Gefühle des Kindes einmischen.  

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