Vorbild: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
1 Byte hinzugefügt ,  16. Juni 2018
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 31: Zeile 31:
Spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)Schule tritt nebst den Eltern eine Vielzahl weiterer Vorbilder in das Leben eines Kindes, vom Lehrer über den Trainer bis zu den Spielkameraden und deren Eltern. Das Kind lernt im Rahmen der [[Sozialisation]] [[Alternativen]] zu den vertrauten [[Lebensmodelle|Lebensmodellen]] und [[Wertvorstellungen]] kennen. Das ist für die Entwicklung der Persönlichkeit unbedingt notwendig und stellt im übrigen auch kaum je eine Gefahr dar, wie von Eltern immer wieder mal befürchtet. Denn prägend sind die [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahre]], also die Zeit, in der in allererster Linie Sie als Eltern Vorbild sind.
Spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)Schule tritt nebst den Eltern eine Vielzahl weiterer Vorbilder in das Leben eines Kindes, vom Lehrer über den Trainer bis zu den Spielkameraden und deren Eltern. Das Kind lernt im Rahmen der [[Sozialisation]] [[Alternativen]] zu den vertrauten [[Lebensmodelle|Lebensmodellen]] und [[Wertvorstellungen]] kennen. Das ist für die Entwicklung der Persönlichkeit unbedingt notwendig und stellt im übrigen auch kaum je eine Gefahr dar, wie von Eltern immer wieder mal befürchtet. Denn prägend sind die [[Phasen der Erziehung|ersten vier Jahre]], also die Zeit, in der in allererster Linie Sie als Eltern Vorbild sind.


Angst müssen Eltern höchstens dann haben, wenn sie ihre [[Erziehungsaufgaben]] eher vernachlässigt haben, also es [[Phasen der Erziehung|in den ersten Jahren]] verpasst haben, dem Kind und seinen Grundbedürfnissen und Fähigkeiten zu vertrauen und ihm danach konsequent Grenzen zu setzen. Denn wenn die Persönlichkeit noch nicht genügend entwickelt ist, das Kind also nicht [[reif]] ist, wird es auch nicht wirklich zu sich stehen können und auch seine Umwelt nicht genügend respektieren können. Solche Kinder suchen dann eine Kompensation für das mangelnde Vorbild und finden dieses regelmässig in Idolen. [[Idole]], also zum Beispiel Berühmtheiten aus dem Sport- oder Showbusiness sind aber höchstens virtuell anwesend, sodass keine wirkliche [[Beziehungen|Beziehung]] entstehen kann. Daraus entstehen Träumereien und Phantasien, die niemals ein Ersatz für die [[Anwesenheit]] der Eltern sein können und entsprechende Enttäuschungen sind zwangsläufig die Folge.
Angst müssen Eltern höchstens dann haben, wenn sie ihre [[Erziehungsaufgaben]] eher vernachlässigt haben, also es [[Phasen der Erziehung|in den ersten Jahren]] verpasst haben, dem Kind und seinen Grundbedürfnissen und Fähigkeiten zu vertrauen und ihm danach konsequent Grenzen zu setzen. Denn wenn die Persönlichkeit noch nicht genügend entwickelt ist, das Kind also nicht [[reif]] ist, wird es auch nicht wirklich zu sich stehen können und auch seine Umwelt nicht genügend respektieren können. Solche Kinder suchen dann eine Kompensation für das mangelnde Vorbild und finden dieses regelmässig in Idolen. [[Idole]], also zum Beispiel Berühmtheiten aus dem Sport- oder Showbusiness, sind aber höchstens virtuell anwesend, sodass keine wirkliche [[Beziehungen|Beziehung]] entstehen kann. Daraus entstehen Träumereien und Phantasien, die niemals ein Ersatz für die [[Anwesenheit]] der Eltern sein können und entsprechende Enttäuschungen sind zwangsläufig die Folge.


Die Vorbildfunktion der Eltern nach den [[Phasen der Erziehung|ersten, entscheidenden Jahren]] besteht vor allem in ihrer Anwesenheit. Es geht weniger darum, Kindern irgendwelche Ideale vorzuschwärmen oder einzutrichtern (die Sie womöglich selbst gar nicht erfüllen können), sondern es geht einzig darum, dass Sie zum Beispiel auf Fragen von Jugendlichen nach Sinn und Zweck von bestimmten Verhaltensregeln zu antworten bereit sind. Und zwar selbst dann, wenn Sie gar keine Antwort bereit haben, weil Sie bisher zum Beispiel gar nie hinterfragt haben, weshalb Sie Ihre Nachbarn nie zum Nachtessen einladen. Seien Sie in solchen Situationen auch einmal offen dafür, dem Kind zu sagen, dass Sie das nicht wissen oder sich noch gar nie so genau überlegt haben. Es tut Kindern nämlich ausgesprochen gut, wenn sie erfahren, dass auch ihre Eltern nicht [[Perfektion|perfekt]] sind! Und wer weiss: Vielleicht bringen Ihre Kinder Sie ja auf neue Ideen und Sie entdecken bei Ihrem Nachbarn Dinge, an die Sie zuvor gar nie dachten.  
Die Vorbildfunktion der Eltern nach den [[Phasen der Erziehung|ersten, entscheidenden Jahren]] besteht vor allem in ihrer Anwesenheit. Es geht weniger darum, Kindern irgendwelche Ideale vorzuschwärmen oder einzutrichtern (die Sie womöglich selbst gar nicht erfüllen können), sondern es geht einzig darum, dass Sie zum Beispiel auf Fragen von Jugendlichen nach Sinn und Zweck von bestimmten Verhaltensregeln zu antworten bereit sind. Und zwar selbst dann, wenn Sie gar keine Antwort bereit haben, weil Sie bisher zum Beispiel gar nie hinterfragt haben, weshalb Sie Ihre Nachbarn nie zum Nachtessen einladen. Seien Sie in solchen Situationen auch einmal offen dafür, dem Kind zu sagen, dass Sie das nicht wissen oder sich noch gar nie so genau überlegt haben. Es tut Kindern nämlich ausgesprochen gut, wenn sie erfahren, dass auch ihre Eltern nicht [[Perfektion|perfekt]] sind! Und wer weiss: Vielleicht bringen Ihre Kinder Sie ja auf neue Ideen und Sie entdecken bei Ihrem Nachbarn Dinge, an die Sie zuvor gar nie dachten.  

Navigationsmenü